Dermatitis

Bei Dermatitis, welche auch als atopische Dermatitis bekannt ist, handelt es sich um eine Hauterkrankung, die das Leben vieler Menschen erheblich beeinflusst. In Österreich sind ca. 10-20& aller Kinder und 2-5% aller Betroffenen von Neurodermitis betroffen.

Die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie aus 28 Ländern ergab, dass viele Neurodermitis-Patientinnen möglicherweise unterbehandelt sind.

Als Dermatitis werden entzündliche Hautreaktionen bezeichnet, die mit bestimmten Symptomen einhergehen. Rötungen und offene Hautstellen, trockene Schuppen, nässende Bläschen, Eiter- und Krustenbildung deuten auf eine gestörte Hautbarriere hin, die häufig durch äußere und auch innere Reize entstehen.

Bei Santé Femme betreut Sie Dr. Iris Wohlmuth umfassend zu dem Thema Neurodermitis und allen weiteren Hauterkrankungen.

 

 

Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Dermatitis und Neurodermitis.

Ursachen Dermatitis

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der allergischen Dermatitis und der atopischen Dermatitis.

Allergische Dematitis: Dabei reagiert die Haut auf bestimmte Stoffe allergisch, wie z.B. Nickel, Latex oder Parfum. Mit ein paar Tagen Verzögerung bildet sich ein juckender Hautausschlag an den Stellen, die damit in Kontakt gekommen sind. Dies wird als Kontaktekzem bezeichnet.

Atopische Dermatitis: Diese Form der Dermatitis ist besser unter dem Namen Neurodermitis bekannt. Dieser chronischen Hauterkrankung geht sehr trockene und empfindliche Haut einher, die zeitweise auch als Ekzeme erscheint, die meist stark jucken. Diese Krankheit beginnt in den meisten Fällen bereits im Säuglingsalter. Ein typisches Merkmal dafür ist Milchschorf auf der Kopfhaut und auf dem Gesicht. Im Kindheitsalter sind meist Oberkörper, sowie Knie- und Armbeugen betroffen. Bei Erwachsenen äußern sich die Ausschläge eher an den Händen, am Gesicht und häufig auf den Augenlidern.

Dermatitis kann unterschiedliche Auslöser haben. Entweder die Krankheit ist genetisch bedingt, die Hautbarriere ist gestört oder bestimmte Faktoren im Alltag lösen sie aus.

  • Genetische Veranlagung:

Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, dass Neurodermitis öfter in Ihrer Familie vorkommt. Tatsächlich spielt die Vererbung eine große Rolle bei dieser Erkrankung. Ein Grund dafür ist das Filaggrin-Gen: Defekte in dem Gen für das Protein Filaggrin erhöhen das Risiko and Neurodermitis und Asthma zu erkranken. Dieser Effekt tritt bereit in den ersten Lebensmonaten auf.

 

Dieses Eiweiß ist ein wichtiger Bestandteil der Haut- und Schleimhaut. Gebildet wird es in den Zellen der obersten Hautschicht und zuständig ist es für die Barrierefunktion der Haut, indem es die Keratinfasern vernetzt. Wenn die Hautbarriere gestört ist, ist es für Allergene leichter in die Haut einzudringen und so eine Sensibilisierung hervorzurufen.

 

Sind Ihre Eltern von Neurodermitis, Allergien, wie Heuschnupfen oder Asthma betroffen, ist das Risiko erhöht ebenfalls daran zu erkranken.

  • Hautbarriere-Störung:

Ist die Haut nicht ausreichend mit Feuchtigkeit und Lipiden versorgt oder sogar überpflegt, kann es zu Störungen der Hautbarriere kommen. Bakterien wie Staphylococcus aureus können so Infektionen auslösen.

  • Reize im Alltag:

Durch Stress und psychische Belastung, trockene Winterluft, schweißtreibende Sommertage, Allergene und Reizstoffe, wie Hausstaub, Pollen und Lebensmittel können die Haut reizen. Eine gestörte Darmflora zeigt sich auch häufig über die Haut. Deshalb ist es wichtig allergene Lebensmittel austesten zu lassen und vom Speiseplan zu eliminieren.

Es ist also zu beachten, dass die Haut nicht zu viel Feuchtigkeit ohne Luftzirkulation ausgesetzt, Hautkontakt mit reizenden Stoffen vermieden, auf Allergene verzichtet, mechanische Reize oder Belastung durch Druck vermindert wird und die Hautbarriere aufrechterhalten wird.

Seborrhoische Dermatitis

Aktuell ist die Ursache für die Entstehung von seborrhoische Dermatitis noch unbekannt. Möglicherweise spielt die Anzahl an Hefepilzen der Gattung Malassezia, die auf der Haut auch normalerweise vorhanden sind, und die individuelle Reaktion darauf, eine Rolle. Am häufigsten tritt diese Erkrankung bei Kleinkindern in den ersten drei Lebensmonaten und bei Menschen zwischen dreißig und siebzig Jahren auf.

Diese Art der Dermatitis entwickelt sich generell eher langsam und zeigt sich durch trockene oder fettige Schuppen auf der Kopfhaut, die auch manchmal mit Juckreiz verbunden sind. Gelbliche bis rötliche schuppende Knötchen entlang den Haaransatzes, entlang der Augenbrauen, hinter den Ohren und in den Hautfalten an der Nase und auch auf der Brust bilden sich nur in schweren Fällen.

Symptome Dermatitis

Die Symptome einer Neurodermitis/Dermatitis können sehr individuell sein. Dazu gehören Rötungen, Juckreiz, Hautabschuppungen, Nässen, Schorfbildung, Schwellungen der Haut und Bläschenbildung. Außerdem kann es bei chronischer Dermatitis zu Verdickungen der Haut oder zu Lichenifikation kommen. Hier entstehen durch die Hautverdickungen hervorstehende Hautfalten, die wie tiefe Furchen erscheinen.

Diagnose Dermatitis

Um eine Dermatitis diagnostizieren zu können, führt eine Hautärztin oder ein Hautarzt eine Untersuchung durch und sieht sich betroffene Hautstellen an. Aufgrund des Erscheinungsbildes und den betroffenen Bereichen und einem ausführlichen Anamnesegespräch kann die Erkrankung ermittelt werden.

Dermatitis Behandlung

Um Dermatitis oder auch Neurodermitis in den Griff zu bekommen, gibt es einige Möglichkeiten.

Die richtige Hautpflege ist enorm wichtig, um das Gleichgewicht der Haut wieder herzustellen. Sie benötigt viel Feuchtigkeit, besonders Cremes mit den Inhaltsstoffen Urea oder Ceramiden helfen der Haut geschmeidig und durchfeuchtet zu bleiben. Es sollten möglichst milde Produkte verwendet werden, die rückfettend sind und keine Duftstoffe enthalten.

Bei einem akuten Schub werden meist Kortisoncremes verschrieben, die meist schnell helfen. Alternativ können auch entzündungshemmende Salben zum Einsatz kommen. In schweren Fällen können auch Immunsuppressiva helfen. Die individuelle Therapie muss vorab immer erst mit der behandelnden Hautärztin oder dem Hautarzt abgeklärt werden.

Gängige Hausmittel zur Behandlung von Dermatitis oder Neurodermitis sind zum Beispiel Haferbäder, die die Haut beruhigen und den Juckreiz lindern können. Außerdem soll Kokosöl gegen trockene Stellen helfen und wirkt antimikrobiell. Es wird davon ausgegangen, dass die Laurinsäure und andere Fettsäuren, die in Kokosöl enthalten sind, zur Reduktion von bakteriellen Infektionen beitragen können. Bitte besprechen Sie auch die Anwendung von Hausmitteln mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt, um sicherzustellen, dass diese für Sie geeignet sind.

Tipps bei Dermatitis

Da es viele Ursachen gibt, die eine Dermatitis hervorrufen können, gilt es umsichtig mit der eigenen Haut umzugehen. Häufig ist es nicht nur ein Auslöser, sondern mehrere Trigger, die die Hautreaktion verursachen können.

Hier haben wir einige Tipps für Sie, um Hautreizungen zu vermeiden:

  • Feuchtigkeit vermeiden: Wenn nicht ausreichend Luft zu Haut gelangen kann, z.B. durch eine Windel oder Kleidung und Schuhe, die nicht atmungsaktiv sind, wird der Hautschutz durch den Schweiß aufgeweicht und somit Entzündungen begünstigt. Auch wenn viel Zeit im Pool verbracht wird, ist die Hautschutzschicht durchlässig und besonders anfällig für die Entstehung einer Dermatitis.
  • Reizende Stoffe vermeiden: Bei einer empfindlichen Haut, die zu Dermatitis oder Neurodermitis neigt, sollte bei der Verwendung bestimmter Stoffe unbedingt Schutzmaßnahmen getroffen werden. Handschuhe oder Schutzkleidung sollte z.B. beim Putzen mit Desinfektionsmittel oder starken Putzmitteln und bei der Anwendung von Haarfärbemitteln, sollte ein Kopfhautschutz vorab aufgetragen werden.
  • Allergene vermeiden: Besteht eine Allergie, dann bildet das Immunsystem Antikörper auf Substanzen, die eigentlich harmlos sind. So können sie auch nach Kontakt mit bestimmten Stoffen ein sogenanntes Kontaktekzem auslösen.
  • Stress reduzieren: Auch unser Nervensystem beeinflusst das Entstehen von Entzündungen. Ist dieses überreizt, kann es schneller zu Dermatitis/Neurodermitis-Schüben kommen. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich selbst und versuchen Sie Stress zu vermeiden. Ein einfacher Spaziergang, eine kurze Yoga-Einheit oder eine geführte Mediation können im intensiven Alltag für eine entspannte Auszeit sorgen.
  • Mechanische Reize vermeiden: Erfolgt auf der gleichen Stelle auf der Haut immer wieder Reibung durch Stoffe oder zwischen Haut und Haut, wird die Hautbarriere abgerieben. Das kann die Folge haben, dass sich diese Hautstelle entzündet. Zu eng sitzende Kleidung oder raue Stoffe sollten also bei einer sensiblen Haut generell eher gemieden werden.
  • Belastung durch Druck vermeiden: Bei Bettlägerigen Personen oder Menschen, die im Rollstuhl sitzen, kann es durch den Druck auf die immer gleichen Stellen zu Entzündungen des Gewebes kommen. Wichtig ist hierbei immer wieder, wenn möglich, die Position zu wechseln. Pflegende Personen sollten darauf achten, dass wunde Stellen schnell behandelt werden.

– Ausgewogenen Ernährung beachten: Geht es unserem Darm gut, geht es auch unserer Haut gut. Denn der Darm ist für unser Immunsystem verantwortlich und gehört deshalb besonders bei Vorliegen von Allergien und Sensibilitäten gestärkt. Der Speiseplan bei Dermatitis oder Neurodermitis sollte bunt und natürlich aussehen. Fertigprodukte und Fast Food sollten möglichst vermieden werden. Zusätzlich können Probiotika helfen die Darmflora positiv zu beeinflussen. Zu den potenziellen allergenen Lebensmitteln bei Neurodermitis zählen Gluten (vor allem aus Weizen), Kuhmilch und Kuhmilchprodukte, Schweinefleisch, Sojaprodukte, Fisch und Meeresfrüchte wie Krustentiere und Muscheln, Eier, Zucker, Zitrusfrüchte und Nüsse (Erdnuss, Paranuss, Walnuss, Haselnuss). Selbstverständlich ist die passende Ernährung bei dieser Erkrankung sehr individuell, sollten Sie spezifische Fragen haben, wenden Sie sich gerne an unserer Ernährungsberaterin Lisa Dirnbacher.

 

Dermatitis und Neurodermitis behandeln Wien

Sie sind von Dermatitis/Neurodermitis betroffen oder möchten dies gerne mit einer Spezialistin abklären? Unsere Dermatologin Dr. Iris Wohlmuth nimmt sich gerne Zeit für Sie und bespricht alle möglichen Therapieformen, um Ihren Alltag wieder einfacher zu machen. Vereinbaren Sie Ihren Hautarzt-Termin einfach rund um die Uhr online über unseren Terminkalender oder kontaktieren Sie uns telefonisch während unsrer Öffnungszeiten. Wir freuen uns darauf, Sie betreuen zu dürfen!