Kondylome sind gutartige Veränderungen auf Haut und Schleimhaut im Intimbereich, zählen zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten und entstehen durch eine Infektion mit den Humanen Papillomviren. Die Inkubationszeit ist sehr lang, denn die Warzen können sich auch erst bis zu acht Monaten nach der Infektion bemerkbar machen.
In diesem Blogbeitrag klären wir auf über die Symptome, die Behandlung, die Ursachen und Risikofaktoren, die Vorbeugung, die Diagnose und Untersuchung und über den Krankheitsverlauf von Feigwarzen auf.
Feigwarzen erkennen
Meistens treten Feigwarzen im Intimbereich auf, deswegen werden sie auch Genitalwarzen genannt. In seltenen Fällen treten sie allerdings an anderen Körperstellen auf. Feigwarzen sind meistens nicht gefährlich und können einfach behandelt werden.
Die obere Haut- oder Schleimhautschicht wuchert spitz nach oben und eine Warze bildet sich. Sie sind weich und rötlich, grau-bräunlich oder weißlich und können bis zu mehreren Zentimeter groß werden. In den meisten Fällen treten sie gehäuft auf und können sich auch zu einem plattenartigen Gebilde, einem sogenannten Hahnenkamm, bilden.
Eine Sonderform der Feigwarze ist die Condylomata plana, die eine flache Erscheinungsform hat.
In seltenen Fällen entwickeln sie sich zu Riesenkondylomen, z.B. Buschke-Löwenstein-Tumore oder Condylomata gigantea. Diese Tumore haben ein blumenkohlartiges Erscheinungsbild und zerstören das umliegende Gewebe und können sich auch in manchen Fällen zu Krebs umwandeln.
Feigwarzen können nicht nur äußerlich an den Schamlippen, sondern z.B. auch in der Scheide und am Gebärmutterhals, am After und im Analkanal, sowie auch in der Harnröhre entstehen.
Warzen an anderen Körperstellen
Die ideale Umgebung für Feigwarzen ist feuchtwarm, deshalb befinden sie sich meistens im Intim- und Analbereich. In sehr seltenen Fällen treten sie durch Oralverkehr auch im Mund-Rachen-Raum auf, in etwa auf der Zunge oder den Lippen. Außerdem können sie unter den Brüsten, in der Achselhöhle oder im Nabel auftreten.
Humane Papillomviren können auch an den Händen und Füßen Warzen hervorbringen, allerdings handelt es sich hierbei im Normalfall nicht um Feigwarzen.
Symptome Feigwarzen
In der Regel äußern sich bei Feigwarzen keine physischen Beschwerden, allerdings stellen sie für viele Betroffene eine psychische Belastung dar, weil sie sich dafür schämen.
In seltenen Fällen können Juckreiz, Brennen oder auch Schmerzen auftreten oder es kommt zu stärkerem Scheidenausfluss. Wenn Feigwarzen in die Harnröhrenöffnung wachsen, können Blutungen beim Harnlassen auftreten oder nur ein schwacher Harnstrahl möglich sein.
Auch der Umstand, dass Feigwarzen Schmerzen beim Sex bereiten können, ist für viele Menschen belastend.
Übertragung Feigwarzen
Befinden sich bei einer schwangeren Frau Feigwarzen im Genitalbereich, können die Viren bei der Geburt an das Kind übertragen werden. Das Risiko an einer Juvenilen Larynx-Papillomatose zu erkranken steigt somit für das Baby. Bei dieser Erkrankung treten im Bereich des Kehlkopfs und den Stimmbändern kleine Knoten auf, die den Feigwarzen ähneln. Diese verursachen Heiserkeit, Husten, Schluckbeschwerden und hörbare Atemgeräusche.
Grundsätzlich stecken sich die meisten Menschen mit den Humanen Papillomviren, die das Entstehen von Feigwarzen auslösen, beim Geschlechts- oder Oralverkehr an.
Untersuchung Feigwarzen
Fragen zur Ihrer sexuellen Aktivität geben Ärzten Aufschluss darüber, ob es sich um eine Feigwarze handeln könnte. Die wahrheitsgemäße Beantwortung dieser führt rascher zu einer richtigen Diagnose und helfen die Ansteckungsmöglichkeiten einzugrenzen. Sollten Sie wechselnde Sexualpartnerinnen oder Sexualpartner haben, sollten Sie diese unbedingt über das Infektionsrisiko informieren, um eine Wiederansteckung oder Verbreitung der Viren zu verhindern.
Folgende Fragen könnten Ihnen bei der Anamnese gestellt werden:
- Haben Sie Blutungen außerhalb des Monatszyklus bemerkt, z.B. nach dem Geschlechtsverkehr?
- Haben Sie häufig Ihren Sexualpartner gewechselt?
- Verhüten Sie beim Geschlechtsverkehr mit Kondomen?
Um die richtige Behandlungsmethode gegen die Feigwarzen zu bestimmen, werden unterschiedliche Faktoren berücksichtigt.
- Wie viele Warzen sind vorhanden, wie groß sind sie und wo befinden sie sich?
- Wurden bereits Behandlungen durchgeführt? Wenn ja, welche Methode wurde angewendet und wie erfolgreich war sie?
- Liegt eine Begleiterkrankung wie HIV oder Chlamydien vor?
- Was wünscht sich die Patientin?
Vorbeugung Feigwarzen
Um Feigwarzen zu vorzubeugen, ist es für alle Menschen, die sexuell aktiv sind, wichtig, sich gegen HPV impfen zu lassen. Das dämmt nicht nur die Verbreitung der Viren ein, sondern verhindert auch das Entstehen von Krankheiten oder Wucherungen. Da HPV-Infektionen im engen Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs stehen, wird oft angenommen, dass diese nur Frauen betreffen, Männer gelten allerdings vor allem als Überträger. Aber auch Krebs am After, Penis und Kehlkopf können bei Männern durch HPV auftreten, eine Impfung ist also für wirklich alle empfehlenswert.
Die Immunisierung mittels Impfung kann bereits im Kindesalter erfolgen, da sie im Idealfall vor dem ersten sexuellen Kontakt stattfinden sollte.
Kondome können das Risiko für HPV-Infektionen senken, sie allerdings nicht sicher verhindern. Manche der Viren können abseits der Schleimhäute auch über die Haut eintreten, z.B. durch Schnittverletzungen bei der Rasur. Trotzdem sollte, vor allem bei wechselnden Partnern, nicht auf ein Kondom verzichtet werden, da sie nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor zahlreichen anderen Geschlechtskrankheiten schützen.
Feigwarzen Behandlung
Leiden Sie an Feigwarzen, ist es ratsam, dass sich Ihre Sexualpartnerin / Ihr Sexualpartner ebenfalls darauf untersuchen lässt, um eine gegenseitige Neuansteckung zu vermeiden. In den meisten Fällen werden Feigwarzen medikamentös behandelt, eine operative Entfernung ist allerdings auch möglich.
Bleiben sie unbehandelt, können sie sich vergrößern und ausweiten oder ihre Form und Farbe verändern. Besonders in Hautfalten, die sich eng miteinander in Kontakt befinden, weiten sie sich gerne aus.
Medikamentöse Behandlung Feigwarzen:
Bei Medikamenten, die zur Entfernung von Feigwarzen zum Einsatz kommen, handelt es sich um Cremes, Salben und Flüssigkeiten, die direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Abhängig vom Wirkstoff kann die Behandlung zuhause selbst oder von der Ärztin / von dem Arzt durchgeführt werden. Wichtig dabei ist, dass die Behandlung regelmäßig erfolgt, da die Feigwarzen sonst wieder zurückkommen können.
Feigwarzen vereisen:
Mit der Kyrotherapie lassen sich die Warzen durch flüssigen Stickstoff „erfrieren“, wodurch sie absterben und in Folge dann abfallen. Diese Behandlung wird ausschließlich von der Ärztin / dem Arzt durchgeführt und findet einmal die Woche statt, bis die Warze vollständig verschwunden ist. Diese Anwendung ist auch während einer Schwangerschaft möglich. Nach der Behandlung kann es zu Brennen und Schmerzen an der behandelten Stelle kommen, auch oberflächliche Narben oder Pigmentstörungen sind möglich.
Lasertherapie:
Mittels Laser können Feigwarzen von einer Ärztin / einem Arzt entfernt werden. Besonders für großflächige und wiederkehrende Warzen ist diese Methode besonders gut geeignet. Allerdings besteht hier durch die Rauchentwicklung die potenzielle Verbreitung von infektiösen Humanen Papillomviren.
Elektrokauter:
Hier wird das Gewebe durch elektrischen Strom erhitzt und zerstört. Auch diese Methode eignet sich gut für großflächige Feigwarzen. Aufgrund der Rauchentwicklung ist hier ebenfalls die Gefahr, dass sich Viruspartikel durch die Luft übertragen. Deshalb wird die Behandlung ausschließlich mit einer Absaugevorrichtung, einer Schutzbrille und einer Gesichtsmaske durchgeführt.
Behandlung durch Essigsäure:
Vor allem bei schwangeren Patientinnen können Feigwarzen beim Arzt mit Trichloressigsäure behandelt werden. Erst nach der 34. Schwangerschaftswoche kommen auch die Behandlungen mit Vereisung, Laser und Elektrokauter in Frage, da sich die Genitalwarzen ab der 25. SSW in vielen Fällen spontan von allein verebessern.
Feigwarzen Operation
Diese Art der Entfernung wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Das Gewebe wird entweder mit einer Schere oder einem Skalpell abgetrennt oder mit einem Werkzeug abgeschabt. Insbesondere bei gestielten Warzen eignet sich diese Methode gut zur Feigwarzenentfernung.
Feigwarzen NICHT abschneiden
Feigwarzen sollen auf gar keinen Fall selbst abgeschnitten oder abgerissen werden. Es entstehen lediglich Verletzungen und Schmerzen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Warze dadurch nicht komplett entfernt wird.
Hausmittel gegen Feigwarzen
Die Wirkung von Teebaumöl auf Feigwarzen ist bis dato nicht nachgewiesen, viele schwören aber auf die virenhemmenden Eigenschaften aus den Blättern des Australischen Teebaums. Da Hausmittel definitiv ihre Grenzen haben, sollen Sie sich bei bestehenden oder verschlimmernden Beschwerden unbedingt an eine Ärztin / einen Arzt wenden.
Feigwarzen behandeln Wien
Feigwarzen bleiben in manchen Fällen aus Scham unbehandelt. Sie können sich bei den Ärztinnen und Ärzten in unserem Institut für Frauengesundheit in Wien sicher sein, dass alle Behandlungen und Beratungen wertungsfrei erfolgen und es tatsächlich keinen Grund gibt sich zu schämen. Gemeinsam können Sie die passende Behandlungsmethode bestimmen und vor Ort behandelt werden. Nehmen Sie Ihre Gesundheit ernst und buchen Sie jetzt Ihren Termin entweder über unseren Online-Kalender oder telefonisch unter +1 43 394 17 17.