Im Gegensatz zu Gebärmutterhalskrebs ist Gebärmutterkörperkrebs weniger bekannt. Zunächst entsteht der Krebs in der Gebärmutterschleimhaut und wird deshalb genaugenommen als Gebärmutterschleimhautkrebs bezeichnet. Im Fachjargon wird diese Krebsart Endometriumkarzinom genannt.
Wie häufig kommt Gebärmutterkörperkrebs vor?
Tatsächlich ist Gebärmutterschleimhautkrebs die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Der Krebs trifft meist deutlich nach den Wechseljahren, mit über 70 auf. Ein erblich bedingt erhöhtes Risiko an dieser Krebsart zu erkranken, liegt bei etwa 5 von 100 Krebspatientinnen vor.
Symptome Gebärmutterkörperkrebs
- Zwischenblutungen
- Schmierblutungen vor und nach der Regel
- Blutungen nach den Wechseljahren
- Blutiger oder fleischwasserfarbener oder blutig-eitriger Ausfluss außerhalb der Menstruation oder nach den Wechseljahren
- Schmerzen im Unterbauch
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
Sollten Sie eine oder mehrere dieser Beschwerden haben, sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt darüber.
Risikofaktoren Gebärmutterkörperkrebs
Das Risiko, an Gebärmutterhals zu erkranken, ist bei Frauen erhöht, die…
- Starkes Übergewicht haben
- An Diabetes leiden
- Die an dem metabolischen Syndrom erkrankt sind (Eine Kombination aus starkem Übergewicht, erhöhtem Blutzucker, Bluthochdruck und gestörter Fettstoffwechsel)
- An dem PCO-Syndrom leiden (Eine Hormonstörung, die den Zyklus und die Fruchtbarkeit stark beeinflusst)
- Ein erbliches Tumorsyndrom mit erhöhtem Risiko für Gebärmutterkörperkrebs haben
- Bestimmte Hormontherapien einhalten müssen
Das Risiko, an Gebärmutterhals zu erkranken, ist bei Frauen niedriger, die…
- Sich vor den Wechseljahren befinden
- Körperliche aktiv sind und regelmäßig Sport beitreiben
- Spät ihre erste Regelblutung hatten
- Spät ihr erstes Kind geboren haben
- Über einen längeren Zeitraum die Pille eingenommen haben.
Gebärmutterkörperkrebs Diagnose
Da der Krebs sehr langsam wächst und der Körper Warnsignale schon zu Beginn der Erkrankung sendet, wird er oft sehr früh erkannt. Es kommt z.B. zu Blutungen außerhalb der Periode und nach den Wechseljahren oder zu ungewöhnlichem Scheidenausfluss.
Bei einer Untersuchung beim Frauenarzt tastet zunächst die Scheidenwände, Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter von Innen ab, indem zwei Finger in die Scheide eingeführt werden und die andere Hand auf dem Bauch gelegt werden. Auch die Darmwände des Enddarms werden so untersucht. In Kombination mit bildgebenden Untersuchungen können die ersten Hinweise erkannt werden. Nach einer Gebärmutterspiegelung, Ausschabung oder feingeweblicher Untersuchung kann eine endgültige Diagnose gestellt werden.
Bildgebende Untersuchungen zur Feststellung von Gebärmutterkörperkrebs
Vaginaler Ultraschall: Eine stabförmige schmale Sonde wird mit einem sterilen Kondom überzogen und mit Hilfe von Gleitgel in die Scheiden vorsichtig eingeführt. Mit Hilfe von nicht spürbaren Wellen wird ein Bild vom inneren der Gebärmutter erzeugt und auf einen Bildschirm sichtbar gemacht.
Hydrosonographie: In manchen Fällen wird diese Untersuchung durchgeführt. Ein dünner Schlauch wird durch den Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Eine kleine Menge steriler Salzlösung wird in die Höhle geleitet, wodurch ein noch deutlicheres Bild vom Inneren der Gebärmutter erzeugt werden kann.
Zystologische und feingewebliche Untersuchungen zur Feststellung von Gebärmutterkrebs
Bei der zystologischen Untersuchung wird ein Abstrich oder eine Spülung von der Frauenärztin durchgeführt und dabei Zellen entnommen.
Bei der feingeweblichen Untersuchung werden kleine Gewebestücke entnommen.
Diese werden dann von einem Pathologen unter dem Mikroskop untersucht und es wird beurteilt, ob der Verdacht auf Krebs besteht oder nicht. Kommt es zu einem auffälligen Befund, wird dieser stets mit Hilfe weiterer Untersuchungen abgeklärt.
Diagnostische Operation Gebärmutterkörperkrebs
Hysteroskopie mit Abrasio – Gebärmutterspiegelung mit Ausschabung: Um eine endgültige Diagnose für Gebärmutterkörperkrebs bestätigen zu können, wird eine kleine Operation durchgeführt. Der Uterus wird dabei mit Hilfe eines Hysteroskops von innen betrachtet. Dabei handelt es sich um einen schmalen Lichtstab mit einer Videokamera, der in die Gebärmutterhöhle eingeführt wird. Im Anschluss wird die Gebärmutterschleimhaut ausgeschabt und feingeweblich untersucht.
Die Operation dauert etwa 10 bis 15 Minuten und Patientinnen können bereits nach einigen Stunden nachhause gehen, sobald die Narkose abgeklungen ist und der Kreislauf stabil ist.
Das entnommene Gewebe wird im Anschluss von einer Pathologin / einem Pathologen histologisch abgeklärt.
Pipelle: Ein dünner, hohler Stab wird in den Gebärmutterkörper geschoben und die Gebärmutterschleimhaut eingesaugt.
Tao Brush: Eine kleine Bürste wird von der Ärztin entlang der Gebärmutterschleimhaut gestreift, sodass Gewebe hängen bleib.
Bei den beiden letzten Verfahren wird ebenfalls das Gewebe untersucht, sie sind allerdings aktuelle noch nicht sehr weit verbreitet, obwohl sie weitaus weniger belastend sind, wie eine Gebärmutterspiegelung.
Für beide ist keine Narkose notwendig, allerdings sind die Ergebnisse nicht so zuverlässig, weshalb die Hysteroskopie weiterhin als Goldstandard gilt.
Diagnose Gebärmutterkörperkrebs
Sollte die Diagnose Gebärmutterkörperkrebs auf Sie zutreffen, kann der weitere Behandlungsweg detailliert besprochen werden. Egal für welche Behandlung Sie sich entscheiden, wichtig ist, die richtige Aufklärung vorab zu erhalten.
In den meisten Fällen stehen sie, durch das langsame Wachstum dieser Krebsart, nicht unter Zeitdruck eine Entscheidung zu treffen.
Lassen Sie sich alle Behandlungsarten genauestens erklären und wägen Sie in Ruhe ab, welche die passende für Sie und Ihre Bedürfnisse ist.
Schrecken Sie nicht davor zurück sich auch psychologische/psychotherapeutische Unterstützung in dieser Zeit zu holen, um eine Entscheidung treffen zu können, oder um eine emotionale Stütze zu erhalten.
Wie behandelt man Gebärmutterkörperkrebs?
Eine Heilung ist gut möglich, wenn der Gebärmutterschleimhautkrebs bei einer Operation vollständig entfernt werden konnte. In den meisten Fällen wird die Gebärmutter samt Eileiter und Eierstöcken entfernt.
Vor allem aber junge Frauen haben häufig den Wunsch die Organe zu erhalten, um in Zukunft noch schwanger werden zu können oder nicht in die Wechseljahre versetzt zu werden.
Ist die Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten, ist eine nichtoperative Behandlung mittels Chemo- oder Strahlentherapie noch möglich.
Diese haben allerdings meist beeinträchtigende Nebenwirkungen und Folgen, die allerdings behandelbar sind.
Heilungschancen Gebärmutterkörperkrebs
Diese Krebserkrankung hat durch die früher Erkennbarkeit gute Heilungschancen und eine hohe Überlebensrate. Von 100 erkrankten Frauen, leben 78 Frauen nach 5 Jahren noch.
Aufbau Gebärmutter
Die, in der Fachsprache Uterus genannte, Gebärmutter ist ein muskulöses Organ mit dicken Wänden uns ist innen hohl. Bei Frauen ist sie etwa 7 bis 10 cm groß und wiegt zwischen 50 und 60 Gramm. Der Uterus verdickt sich während einer Schwangerschaft und kann dann bis zu einem Kilogramm schwer sein, sie bildet sich danach wieder komplett zurück.
Der obere Teil der Gebärmutter wird vom Gebärmutterkörper mit der Gebärmutterhöhle gebildet, in die lins und rechts die Eileiter münden. Der Gebärmutterhals und der Gebärmuttermund bilden den zweiten Teil, der in die Scheide übergeht.
Sie besteht hauptsächlich aus Muskeln, die von einer Hülle aus Bindegewebe umgeben sind. Im inneren ist die Gebärmutter mit einer drüsenreichen Schleimhaut ausgekleidet, das sogenannte Endometrium.
Aufgaben der Gebärmutter
Bei der Gebärmutter handelt es sich unser wichtigstes Fortpflanzungsorgan, in dem während einer Schwangerschaft ein Embryo zum Kind heranwächst.
Aber auch nach den Wechseljahren ist sie als zentrales Organ mit den benachbarten Organen verwoben und für die Statik des Unterleibs mitverantwortlich. Entfernt man eine Gebärmutter ist das Risiko eines Beckenbodenprolapses erhöht und das sexuelle Empfinden kann sich verändern.
Für viele Frauen hat die Gebärmutter auch eine emotionale Bedeutung, da sie für die Weiblichkeit steht.
Was ist Gebärmutterkörperkrebs?
Bei Gebärmutterkörperkrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor. Er entsteht in der Schleimhaut des Gebärmutterköpers, die das Innere des Uterus auskleidet. Gehen bösartige Tumore von Schleimhäuten aus, so nennt man sie Karzinome.
Anfangs ist der Tumor klein und beschränkt sich auf die Schleimhaut, es bildet sich eine Geschwulst. In diesem Stadium wird die Erkrankung meist bereits entdeckt.
Wächst der Tumor weiter, kann er in die Muskelschicht des Gebärmutterkörpers eindringen, die Zellen können auch in den Gebärmutterhals vordringen, ebenso auf die Eileiter und Eierstöcke.
Wird das Wachstum nicht durch eine Behandlung gestoppt oder reduziert, kann er sich noch weiter innerhalb der Bauchhöhle auf dem Bauchfell oder auch auf andere Bauchorgane ausbreiten. Harnblase, Enddarm und Scheide können so auch von dieser Krebsart in späterer Folge betroffen sein.
Löst sich eine Krebszelle vom Tumor, können sie durch die Lymphgefäße in die Lymphknoten des Bauchraums gelangen. In äußerst seltenen Fällen gelangen Krebszellen in die Blutgefäße und kommen in entfernt liegende Organe. Geschieht dies trotzdem und es bilden sich Tochtergeschwulste, spricht man von Fernmetastasen.
Karzinomsarkom
Eine Karzinomsarkom ist eine besonders bösartige Variante des Gebärmutterkörperkrebses und ist eine Mischform aus zwei verschiedenen Tumorarten, Karzinom und Sarkom.
Gebärmutterkörperkrebs Diagnose Wien
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