Gebärmutterpolypen

Bei Gebärmutterpolypen, auch Endometriumpolypen genannt, spricht man von gutartigen Wucherungen, die sich in der Schleimhaut der Gebärmutter bilden. Sie zählen zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen, die vor allem bei Frauen in der Perimenopause und in der Menopause, können aber auch bei jüngeren Frauen auftreten.

Werden Gebärmutterpolypen vermutet oder treten Symptome auf, ist es wichtig eine gynäkologische Untersuchung durchführen zu lassen. So kann bestimmt werden, ob und wie die Polypen behandelt werden können.

Trotz ihres meist harmlosen Charakters können Gebärmutterpolypen erhebliche Beschwerden verursachen, die eine Behandlung notwendig machen können.

In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf alle Aspekte von Gebärmutterpolypen, von Ursachen über Symptome bis hin zu Diagnose und Behandlung.

Ursache Gebärmutterpolypen

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Gebärmutterpolypen sind nicht vollständig erforscht, jedoch gibt es einige bekannte Faktoren:

  • Hormonelle Schwankungen: Ein Überschuss an Östrogen fördert das Wachstum des Endometriums (Gebärmutterschleimhaut) und somit auch die Bildung von Polypen.
  • Höheres Alter: Frauen ab 40 Jahren sind wesentlich häufiger von Gebärmutterpolypen betroffen.
  • Bestimmte Medikamente: Die Einnahme von Tamoxifen kann das Risiko für das Entstehen von Polypen erhöhen.
  • Andere Erkrankungen: Diabetes mellitus, PCOS und auch Bluthochdruck können begünstigend auf das Wachstum von Polypen wirken.

Symptome Polypen

Je nach Größe, Anzahl und Lage können die Symptome von Gebärmutterpolypen variieren. Häufige Anzeichen dafür sind wie folgt:

  • Zwischenblutungen
  • Unregelmäßige Menstruationsblutungen
  • Blutungen nach der Menopause
  • Selten auch Schmerzen oder ein Druckgefühl im Beckenbereich
  • Schwierigkeiten bei der Empfängnis oder wiederholte Fehlgeburten

Einige betroffene Frauen haben keinerlei Symptome und die Polypen werden bei einer Vorsorgekontrolle zufällig entdeckt.

Diagnose Gebärmutterpolypen

Um Gebärmutterpolypen zu diagnostizieren erfolgen mehrere Schritte:

  1. Die Anamnese: Bei einem Vorgespräch besprechen Sie mit dem Arzt eventuelle Symptome und Ihre medizinische Vorgeschichte, falls diese relevant für die Diagnosestellung sein sollte.
  2. Transvaginaler Ultraschall: Mittels einer stabförmigen Sonde mit Schallkopf wird ein Ultraschall der Scheide durchgeführt, um mögliche Polypen erkennen zu können. Der transvaginale Ultraschall ist das wichtigste Diagnose-Tool bei Verdacht auf Gebärmutterpolypen, da er detaillierte Bilder liefert und Polypen in Größe und Lage genau darstellen kann.
  3. Sonohysterographie: Ist der Befund der Ultraschalluntersuchung unsicher, kann zusätzlich eine Sonohysterographie durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung wir eine Kochsalzlösung in die Gebärmutter eingeführt und die Polypen dadurch deutlicher dargestellt.
  4. Hysteroskopie: Mit einer kleinen Kamera wird die Gebärmutterhöhle direkt untersucht und in den meisten Fällen auch eine Gewebeentnahme durchgeführt.

Polyp bösartig

Die überwiegende Mehrheit der Gebärmutterpolypen ist gutartig. Allerdings kann ein äußerst geringer Prozentsatz, weniger als 1%, bösartig sein oder bösartige Veränderungen zeigen. Das Risiko ist insbesondere für Frauen nach der Menopause oder bei Polypen mit atypischen Zellen erhöht.

Die folgenden spezifischen Warnsignale können auf ein erhöhtes Risiko hinweisen:

  • Schnelles Wachstum der Polypen
  • Anhaltende Symptome trotz Behandlung
  • Blutungen nach der Menopause

In diesen Fällen werden gründliche Untersuchungen und eine histologische Analyse des Gewebes durchgeführt.

Polyp am Muttermund

Nicht nur in der Gebärmutter, sondern auch am Muttermund können Polypen auftreten. Diese sogenannten Zervixpolypen sind ebenfalls meist gutartig und verursachen nur selten Symptome. Wenn Beschwerden auftreten, handelt es sich meistens um Kontaktblutungen, zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr oder um leichten Ausfluss. Bei einer Routineuntersuchung werden die meistens Zervixpolypen entdeckt und können meist problemlos und schnell entfernt werden.

Polyp Gebärmutter Gewichtszunahme

Ein direkter Zusammenhang zwischen Gebärmutterpolypen und einer Gewichtszunahme besteht nicht. Allerdings können hormonelle Veränderungen, die zur Entstehung von Polypen beitragen, auch das Körpergewicht beeinflussen. Patientinnen, die in etwa Medikamente wie Tamoxifen einnehmen oder auch unter einer hormonellen Störung leiden, berichten häufiger über eine Gewichtszunahme. Diese Faktoren sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt abklären, um andere Ursachen auszuschließen.

Behandlungsablauf Gebärmutterpolypen

Der Behandlungsablauf ist abhängig von den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen. Bei kleinen, asymptomatischen Polypen kann es sinnvoll sein erst einmal abzuwarten und sie zu beobachten. In manchen Fällen kann eine hormonelle Behandlung von Polypen zum Einsatz kommen – Gestagene können kurzfristig helfen, langfristig sind sie allerdings keine Lösung. Meistens ist eine chirurgische Entfernung durch eine hysteroskopische Polypektomie die beste Wahl zur Behandlung von Gebärmutterpolypen. Anschließend muss regelmäßig eine Kontrolle durchgeführt werden, insbesondere wenn sich die Patientin nach der Menopause befindet oder erneute Symptome auftreten.

Ausschabung Polypen Gebärmutter

Eine Kürettage, also eine Ausschabung, ist eine gängige Methode zur Entfernung von Gebärmutterpolypen. Mit einem speziellen Instrument, Kürette genannt, wird bei diesem Eingriff die Gebärmutterschleimhaut ausgeschabt, um Polypen, aber auch andere Anomalien zu entfernen.

Häufig wird die Ausschabung in Kombination mit einer Hysteroskopie durchgeführt, bei welcher eine Kamera eingeführt und die Gebärmutter von innen sichtbar gemacht wird. Das ermöglicht eine sehr präzise Entfernung der Polypen. Bei Verdacht auf bösartige Veränderungen oder bei Frauen in der Menopause ist die Ausschabung eine wichtige diagnostische und therapeutische Maßnahme.

Ausschabung Wechseljahre Polypen

In den Wechseljahren kommt es zu hormonellen Schwankungen, insbesondere ein Übermaß an Östrogen im Verhältnis zu Progesteron. Das fördert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und steigert somit die Häufigkeit von Polypen. Treten Gebärmutterpolypen in dieser Lebensphase auf und es kommt zu Blutungen nach der Menopause, wird eine Ausschabung klar empfohlen. Das dient nicht nur der Linderung der Symptome, sondern auch der Vorsorge. Das Risiko für die Entstehung bösartiger Veränderungen ist in diesem Alter leicht erhöht und somit eine gründliche Untersuchung des entfernten Gewebes unerlässlich.

 

Vorteile Hysteroskopie bei Polypen

Eine Hysteroskopie ist ein minimalinvasiver Eingriff bei dem mithilfe eines Hysteroskops, einer kleinen Kamera, Polypen lokalisiert und gezielt entfernt werden. Die Vorteile der Hysteroskopie sind, dass sie ambulant durchgeführt werden kann, die Polypen können präzise ohne unnötige Verletzungen des umliegenden Gewebes entfernt werden und die Erholungszeit ist recht schnell. Im Anschluss der Entfernung wird das Gewebe histologisch untersucht, um mögliche bösartige Veränderungen auszuschließen.

 

Häufige Fragen zu Gebärmutterpolypen

  1. Was sind Gebärmutterpolypen?

Dabei handelt es sich um gutartige Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut, die z.B. durch hormonelle Schwankungen entstehen können.

  1. Sind Gebärmutterpolypen gefährlich?

In den meisten Fällen sind Gebärmutterpolypen harmlos, können aber Beschwerden auslösen und selten auch bösartig sein.

  1. Welche Symptome können Gebärmutterpolypen verursachen?

Typische Symptome sind Zwischenblutungen, ein unregelmäßiger Menstruationszyklus, Blutungen nach den Wechseljahren oder in seltenen Fällen Schmerzen und Druckgefühl im Becken.

  1. Wie werden Gebärmutterpolypen diagnostiziert?

Sie werden meist durch einen transvaginalen Ultraschall, eine Sonohysterographie oder eine Hysteroskopie diagnostiziert?

  1. Wie werden Gebärmutterpolypen behandelt?

Symptomlose kleine Polypen können beobachtet, größere Polypen mit Symptomen werden meistens hysteroskopisch entfernt.

  1. Können Gebärmutterpolypen Krebs verursachen?

Nur in sehr seltenen Fällen können Polypen bösartig sein oder sich bösartig verändern. Dies wird durch eine histologische Untersuchung abgeklärt.

  1. Können Gebärmutterpolypen von selbst verschwinden?

In seltenen Fällen können Gebärmutterpolypen von selbst verschwinden. Oft bleiben sie aber bestehen und erfordern eine Behandlung.

  1. Kann ich trotz Gebärmutterpolypen schwanger werden?

Es ist möglich trotz Polypen schwanger zu werden, allerdings können sie die Empfängnis erschweren oder das Risiko für Fehlgeburten erhöhen.

  1. Kann ich Gebärmutterpolypen vorbeugen?

Es gibt keine sichere Vorbeugung für Gebärmutterpolypen, aber regelmäßige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen helfen, diese frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

  1. Sind Gebärmutterpolypen in den Wechseljahren häufiger?

Ja, durch hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren kann die Bildung von Polypen begünstigt werden.

  1. Wie lange dauert die Heilung nach der Entfernung von Gebärmutterpolypen?

Die Heilungszeit dauert meist nur wenige Tage bis etwa zwei Wochen. Währenddessen können leichte Blutungen und Krämpfe auftreten.

  1. Wird die Entfernung von Gebärmutterpolypen ambulant durchgeführt?

Ja, in den meisten Fällen kann die Entfernung ambulant und minimalinvasiv durchgeführt werden.

  1. Können Polypen nach der Entfernung wiederkommen?

Ja, auch nach einer Entfernung können Gebärmutterpolypen wieder kommen, speziell dann bei hormonellem Ungleichgewicht. Gehen Sie regelmäßig zur Kontrolle.

  1. Wie erkenne ich, ob ein Polyp bösartig ist?

Nur eine histologische Untersuchung kann Aufschluss darüber geben, ob ein Gebärmutterpolyp gutartig oder bösartig ist.

  1. Was passiert, wenn Gebärmutterpolypen nicht behandelt werden?

Unbehandelte Polypen können anhaltende Beschwerden, wie zum Beispiel Blutungen verursachen und in seltenen Fällen das Risiko für bösartige Veränderungen erhöhen.

 

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