Hepatitis

28. Juli – Welt-Hepatitis-Tag

Das globale Motto des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tages 2024 lautet „It’s time for action“.

Hepatitis-Infektionen sind behandelbar, aber bleiben oft viele Jahre unerkannt und können dann schwere Schäden anrichten. Eine rechtzeitige Diagnose kann Leben retten, denn Hepatitis-Infektionen sind oft gut behandelbar.

Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag über die unterschiedlichen Arten von Hepatitis und wie sie sich am besten schützen können.

 

Hepatitis Infektionen

Laut WHO-Angaben (Stand: April 2024) lebten im Jahr 2022 weltweit 254 Millionen Menschen mit chronischer Hepatitis B, jedes Jahr kommt es zu ca. 1,2 Millionen Neuinfektionen. Vor allem in den Ländern Asiens, dem Mittleren Osten, Afrika so wie in Teilen von Amerika kommen diese Viren häufig vor. Bei der Übertragung in Österreich spielen meist ungeschützter Geschlechtsverkehr und die Infektion durch intravenösen Drogenmissbrauch die größte Rolle. Die Übertragung von der Mutter an das Kind steht weltweit allerdings an erster Stelle.

Von chronischer Hepatitis C sind laut Schätzungen der WHO aktuell 50 Millionen Menschen betroffen, mit jährlich etwa einer Million Neuinfektionen.

 

Unterschiede Hepatitis-Viren

Bei Hepatitis unterscheidet man zwischen fünf verschiedenen Arten, die auf unterschiedliche Weise übertragen werden können. Die Viren können zu einer Leberentzündung führen und sind sehr unterschiedlich, deshalb müssen sie gesondert betrachtet werden.

Hepatitis A:

Gilt als Reisekrankheit, die meistens durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird und häufig ohne Folgen ausheilen kann. Durch die Hygienelage in Österreich wird diese Form des Virus eher selten im Inland übertragen.

Die Erreger werden von infizierten Personen durch den Stuhl ausgeschieden. Durch Schmierinfektionen über kleinste Spuren von Stuhlresten an den Händen oder an Gegenständen wird der Erreger aufgenommen. Auch durch Sexualkontakte kann eine Ansteckung erfolgen, z.B. wenn oral-anale Praktiken angewendet werden oder wenn Finger zuerst mit dem Anus und dann mit dem Mund in Berührung kommen.

Über Blut oder Blutprodukte kann Hepatitis A ebenfalls übertragen werden.

 

Hepatitis B:

Ist die am weitesten verbreitete Infektionskrankheit, die durch Körpersäfte übertragen wird. Also durch ungeschützten Oral- oder Geschlechtsverkehr, Kontakt mit infiziertem Blut, sowie von der Mutter auf ihr Kind. Schon kleinste Mengen von Blut reichen für eine Übertragung der Viren aus.

Auch beim Sex kann man sich anstecken, denn die Viren sind auch in geringen Mengen in anderen Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Sperma und Scheidenflüssigkeit vor. Verunreinigte Gegenstände, wie Sexspielzeug, Spritzen, Rasierklingen oder auch Zahnbürsten kann Hepatitis B übertragen werden. 

Bei Kindern geht die Hepatitis B häufig in die chronische Form über und kann so schwere Leberschäden verursachen. Die Viruslast kann zwar eingedämmt werden, eine komplette Heilung ist derzeit leider noch nicht möglich. Gegen Hepatitis B kann man sich impfen lassen.

 

Hepatitis C:

Auch Hepatitis C wird durch Körpersäfte übertragen, für gewöhnlich allerdings eher beim gemeinsamen Gebrauch von Injektionsspritzen, beim Stechen von Tätowierungen mit nicht sterilen Instrumenten oder bei der Geburt von der Mutter auf das Kind. Eine Heilung ist seit 2014 mittels Medikamente möglich, eine Impfung existiert aktuell noch nicht.

 

Hepatitis D

Hepatitis D ist die schwerste Form der chronischen Virushepatitis, da im Verlauf ein besonders hohes Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs besteht. Sie tritt nur im Zusammenhang mit Hepatitis B auf, sodass eine Hepatitis-B-Impfung auch schützt.

 

Hepatitis E

Hepatitis E wird meist durch infiziertes und unzureichend erhitztes Schweinefleisch übertragen. Bei Schwangeren und älteren Menschen werden schwere Verläufe beschrieben, die auch zum Tod führen können. Neben der Leberentzündung stehen oft neurologische Symptome im Vordergrund. In Europa gibt es bisher keine Impfung.

 

Hepatitis Symptome 

  • Hepatitis A: Die Inkubationszeit dauert etwa drei bis sechs Wochen. Es treten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Müdigkeit und in späterer Folge Gelbsucht auf. Die Krankheitszeichen sind bei Kindern eher mild oder treten gar nicht ein. Hingegen je älter man ist, desto schwerer ist der Verlauf von Hepatitis A.

 

Ab dem 40. Lebensjahr oder bei Personen, die bereits eine geschädigte Leber haben, kann die Erkrankung tödlich enden. Deshalb ist es besonders wichtig sich vorab gegen Hepatitis A impfen zu lassen.

 

  • Hepatitis B: Der Krankheitsverlauf kann bei einer Infektion mit Hepatitis B sehr unterschiedlich verlaufen. Infizierte sind manchmal symptomfrei oder haben einen leichten Verlauf, andere haben schwerwiegende Symptome.

 

Die ersten Krankheitszeichen einer akuten Hepatitis B sind Müdigkeit, Leistungsschwäche, Leberschwellung, Gelenk- und Gliederschmerzen, Fieber, Übelkeit und Verdauungsstörungen. Die Viren fangen drei bis zehn Tage nach der Infektion die Leberzellen zu zerstören. Häufig färben sich durch die Störung des Abbaus des Blutfarbstoffes die Augen und die Haut gelblich, man spricht hier von einer Gelbsucht.

 

Der Urin verfärbt sich braun und der Stuhlgang wird hell. Beim Abtasten des Abdomens schmerzt die Leber und sie ist deutlich vergrößert. Nach 6 bis 8 Wochen geht das akute Krankheitsbild zurück, es besteht allerdings die Möglichkeit, dass es in einen chronischen Verlauf übergeht und nicht ausheilt. Eine chronische Hepatitis B-Infektion kann zu einer Leberzirrhose führen, die wiederum das Risiko an Leberkrebs zu erkranken deutlich erhöht.

 

Im Fall einer Infektion während einer Schwangerschaft, kann das Kind durch eine rechtzeitige Behandlung geschützt werden. Im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft werden Hepatitis B-Infektionen routinemäßig ausgetestet.

 

  • Hepatitis C: Die Inkubationszeit von Hepatitis C ist relativ lange, nach 20 bis 60 Tagen, in manchen Fällen aber erst nach 6 Monaten, bricht die Krankheit aus. Meist verläuft eine akute Infektion vollkommen symptomfrei. Bei 20 bis 50 Prozent der Erkrankten kommt es zu einer Spontanheilung, 50 bis 80 Prozent erkranken chronisch, insbesondere mit zunehmendem Alter.

 

Die Hepatitis C-Infektion verläuft bei ¾ der Erkrankten mild und in den meisten Fällen ohne Krankheitsanzeichen. ¼ der Betroffenen erleiden nach durchschnittlich zwanzig Jahren eine Leberzirrhose. Wenn zusätzliche Risikofaktoren, wie Alkoholismus oder eine Ko-Infektion mit Hepatitis B oder HIV vorliegen, kann eine Zirrhose auch bereits früher auftreten.

 

Erste Anzeichen für eine Leberzirrhose sind Müdigkeit, Übelkeit oder Zeichen eines grippalen Infekts.

 

  • Hepatitis D: Zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch vergehen zwei bis acht Wochen. Auch diese Art der Hepatitis kann entweder komplett symptomfrei verlaufen oder einen sehr schweren Verlauf nehmen. Infizierte Personen fühlen sich häufig müde und abgeschlagen, die Beschweren sind also sehr unspezifisch. Bei einer Infektion mit Hepatitis D ist das Risiko an einer Leberzirrhose oder an Leberkrebs zu erkranken stark erhöht.

 

  • Hepatitis E: Diese Form von Hepatitis hat eine Inkubationszeit von 15 bis 60 Tagen. Die Symptome sind meist unspezifisch und ähneln denen einer akuten Hepatitis A. Es kann zu Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schmerzen im Oberbauch und Fieber kommen.

 

In der Regel heilt die Hepatitis E ohne bleibende Schäden aus, PatientInnen, die bereits eine Organtransplantation hatten oder an HIV erkrankt sind, können allerdings chronisch daran erkranken. Es kann so zu einer rasch voranschreitenden Leberschädigung kommen.

 

Vorbeugung Hepatitis

Für Hepatitis A und B (somit auch Hepatitis D) gibt es bereits Impfungen, alle anderen Typen kann man nur durch Vermeidung der Übertragungsmöglichkeiten vorbeugen.

Vor Hepatitis C schützt man sich am besten, in dem man den Kontakt mit Blut anderer Personen vermeidet, da die Viren über Hautverletzungen, Wunden oder über die Schleimhäute in den eigenen Körper gelangen können.

Infektionen mit den Genotypen 1 und 2 der Hepatitis E lassen sich durch strikte Händehygiene und Trinkwasserhygiene verhindern. Um die Infektion mit den Genotypen 3 und 4 zu vermeiden, gilt es auf die Einhaltung von Küchen- und Lebensmittelhygiene zu achten.

 

Hepatitis Impfung

Hepatitis A: Vor dem Eintritt in Kindergarten oder Kindergrippe wird die Impfung von Kindern ab dem vollendeten 1. Lebensjahr empfohlen. Diese Impfung ist nicht im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten, zwei Impfungen im Abstand von sechs Monaten sind notwendig.

Auch Erwachsene sollten sich schützen und impfen lassen, da der Schutz nicht bei allen gleich lang anhält, sollte in regelmäßigen Abständen der Titer-Wert kontrolliert werden.

Hepatitis B: Diese Impfung ist im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten und wird für alle Kinder empfohlen. Sie wird im 3., 5. Und 11.-12. Lebensmonat im Zuge der 6-fach-Impfung verabreicht. Im Anschluss der Grundimmunisierung ist eine Auffrischungsimpfung ab dem vollendeten 7. Bis zum vollendeten 16. Lebensjahr empfohlen.

Auch im Erwachsenenalter kann und soll eine Hepatitis-B-Grundimmunisierung nachgeholt werden und wird bis zum vollendeten 65. Lebensjahr allgemein empfohlen. Auch Kombinationsimpfstoffe mit Hepatitis A stehen zur Verfügung.

Für Personen mit speziellem Risiko sind weitere Auffrischungsimpfungen und Titerkontrollen häufiger notwendig.

 

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