Viele Menschen suchen nach Alternativen zur hormonellen Verhütung, sei es aufgrund von Nebenwirkungen, gesundheitlichen Bedenken oder dem Wunsch, den natürlichen Zyklus nicht zu beeinflussen. Hormonfreie Verhütungsmethoden bieten eine Vielzahl von Optionen, die sich hinsichtlich ihrer Sicherheit, Anwendung und Wirkung unterscheiden.
Während einige Methoden auf mechanische Barrieren setzen, basieren andere auf natürlichen Zyklen oder chemischen Wirkstoffen. Ziel dieses Santé Femme Gynäkologie-Blogartikels ist es, einen tiefgehenden Überblick über die gängigsten hormonfreien Verhütungsmethoden zu geben, ihre Vor- und Nachteile zu beleuchten und wichtige Entscheidungshilfen zu bieten.
Viele Frauen entscheiden sich bewusst für eine hormonfreie Methode, um mögliche Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel zu vermeiden und ein besseres Gefühl für ihren eigenen Körper zu entwickeln. In dieser Lebensphase ist es entscheidend, dass Frauen die für sie passende Methode finden, die sowohl ihre gesundheitlichen als auch ihre emotionalen Bedürfnisse berücksichtigt.
Der Pearl-Index
Der Pearl-Index ist eine statistische Maßzahl zur Beurteilung der Wirksamkeit von Verhütungsmethoden. Er gibt an, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines Jahres trotz Anwendung der jeweiligen Methode schwanger werden.
Pearl-Index von hormonfreien Verhütungsmitteln
- Kondom: 2–12
- Diaphragma: 1–20
- FemCap: 4–14
- Symptothermale Methode: 0,4-5
- Coitus interruptus: 4-22
- Kupferspirale: 0,3-0,8
- Kupferkette: 0,1-0,5
Pearl-Index von hormonellen Verhütungsmitteln
- Hormonspirale: 0,16
- Pille: 0,1–0,9
- Depotspritze: 0,3–0,88
- Mini-Pille: 0,5–3
- Vaginalring: 0,4–0,65
- Verhütungspflaster: 0,72–0,9
- Hormonimplantat: 0–0,08
Mechanische Verhütungsmethoden
Kupferspirale als Hormonfreie Verhütung
Die Kupferspirale ist eine langfristige, hormonfreie Verhütungsmethode, die viele Frauen als sehr zuverlässig empfinden. Sie wird von einem Arzt in die Gebärmutter eingesetzt und kann dort mehrere Jahre verbleiben – in der Regel zwischen fünf und zehn Jahren. Die Kupferspirale wirkt durch die Freisetzung von Kupferionen, die eine spermizide Wirkung entfalten und somit das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter verhindern.
Ein wesentlicher Vorteil der Kupferspirale ist ihre Langzeitwirkung ohne kontinuierliche Anwendung oder Einnahme. Frauen müssen sich nicht täglich um ihre Verhütung kümmern und können sich auf andere Aspekte ihres Lebens konzentrieren. Der Pearl-Index dieser Methode liegt bei weniger als 1, was sie zu einer der sichersten hormonfreien Optionen macht.
Es gibt jedoch auch einige Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verwendung einer Kupferspirale. Der Einsetzprozess kann für einige Frauen unangenehm sein und sollte von einem qualifizierten Arzt durchgeführt werden. Zudem berichten einige Frauen von verstärkten Menstruationsbeschwerden oder Blutungen in den ersten Monaten nach dem Einsetzen. Daher ist es ratsam, sich vorab ausführlich über diese Methode zu informieren und gegebenenfalls Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
Die verschiedenen Methoden der hormonfreien Verhütung bieten Frauen zahlreiche Möglichkeiten zur Kontrolle ihrer Fortpflanzung. Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, weshalb es wichtig ist, sich gut zu informieren und die individuell passende Option auszuwählen. Im nächsten Abschnitt werden wir uns mit der Zielgruppe der hormonfreien Verhütung beschäftigen und untersuchen, für wen diese Methoden besonders geeignet sind.
- Wirksamkeit: Sehr hoch, der Pearl-Index liegt bei der Kupferspirale bei 0,3-0,8
- Anwendungsdauer: 5-10 Jahre
- Vorteile der Kupferspirale: Langfristige Verhütung ohne hormonelle Nebenwirkungen, sofortige Rückkehr der Fruchtbarkeit nach Entfernung
- Nachteile der Kupferspirale: möglicherweise verstärkte Monatsblutungen
Da die Kupferkette flexibler ist als die Spirale, wird sie oft als angenehmer empfunden. Frauen, die bisher Probleme mit der Kupferspirale hatten, berichten von einer besseren Verträglichkeit mit der Kupferkette. Zudem wird sie häufig von jüngeren Frauen bevorzugt, da sie sich besser an die Gebärmutterform anpasst und weniger Nebenwirkungen verursacht.
Kupferkette als Hormonfreie Verhütung
Die Kupferkette (z. B. GyneFix®) ist eine hormonfreie Verhütungsmethode. Sie gehört, wie die Kupferspirale, zu den intrauterinen Verhütungsmethoden (IUP) und wird direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Die Kupferkette gibt kontinuierlich Kupferionen ab, die die Spermien in ihrer Beweglichkeit hemmen und so eine Befruchtung verhindern. Zusätzlich verändert sie die Gebärmutterschleimhaut, sodass sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.
- Wirksamkeit: Sehr hoch, der Pearl-Index liegt bei der Kupferkette bei 0,1-0,5
- Anwendungsdauer: 5 Jahre
- Vorteile der Kupferkette: Einmal eingesetzt, funktioniert sie von selbst, Fruchtbarkeit bleibt erhalten nach Entnahme.
- Nachteile der Kupferkette: möglicherweise verstärkte Monatsblutungen, nicht für jede Gebärmutter geeignet.
Diaphragma & Portiokappe als Hormonfreie Verhütung
Diese Barrieremethoden werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt, um den Muttermund abzudecken und das Eindringen von Spermien zu verhindern.
- Vorteile von Diaphragmen: Sie sind wiederverwendbar und haben keinerlei hormonelle Nebenwirkungen.
- Nachteile von Diaphragmen: Diaphragmen erfordern eine genaue Anpassung, du
Vor jeder Anwendung sollte ein Diaphragma mit einem Spermizid bestrichen und korrekt in die Scheide eingeführt und positioniert werden.
Kondome als Hormonfreie Verhütung
Kondome sind die einzige Methode, die gleichzeitig vor Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) schützt.
- Vorteile: Einfach erhältlich, keine medizinische Einsetzung erforderlich
- Nachteile: Anwendungsfehler möglich, kann Reißen oder Verrutschen
Die korrekte Anwendung eines Kondoms ist essenziell für seine Wirksamkeit. Es sollte vor dem Kontakt mit der Vagina aufgerollt und nach der Ejakulation vorsichtig entfernt werden, um ein Auslaufen von Sperma zu verhindern. Zudem sollte ein Kondom nicht mit ölhaltigen Gleitmitteln verwendet werden, da diese das Material beschädigen können.
Chemische Verhütungsmethoden
Spermizide
Spermizide enthalten Substanzen wie Nonoxynol-9, die Spermien unbeweglich machen oder abtöten. Sie sind als Cremes, Gele, Schaum oder Zäpfchen erhältlich und werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt.
- Vorteile: Keine Hormone, kombinierbar mit anderen Methoden
- Nachteile: Relativ unsicher allein verwendet (Pearl-Index: 6–21), kann Vaginalreizungen verursachen
Spermizide sollten immer in Kombination mit Barrieremethoden wie Kondomen oder Diaphragmen genutzt werden, um eine höhere Sicherheit zu erreichen. Sie sind ideal für Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden möchten, jedoch eine zusätzliche Schutzmaßnahme wünschen.
Hormonfreie Verhütung Frauenarzt:
Beratung zur Hormonfreien Verhütung für Frauen: +43 1 394 17 17 oder Online.