Eine Hysterektomie ist ein bedeutender Schritt – und sollte niemals leichtfertig erfolgen. Umso wichtiger ist eine fundierte Aufklärung, das Abwägen von Alternativen und eine Begleitung durch erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte. In unserer Ordination für Frauengesundheit in Wien steht das Wohlbefinden unserer Patientinnen im Mittelpunkt.
Bei Santé Femme arbeiten spezialisierte Gynäkologinnen mit viel Erfahrung in der Beurteilung und Durchführung gynäkologischer Operationen, einschließlich laparoskopischer Eingriffe. Wir nehmen uns Zeit für Ihre Fragen, erklären alle medizinischen Optionen verständlich und begleiten Sie individuell durch den gesamten Prozess.
Unser Ziel ist es, dass Sie sich mit Ihrer Entscheidung sicher fühlen und auf dem Weg zur Besserung bestmöglich unterstützt werden.
Gebärmutterentfernung
Die Hysterektomie – also die chirurgische Entfernung der Gebärmutter – zählt zu den häufigsten gynäkologischen Operationen weltweit. Für viele Patientinnen bedeutet sie das Ende jahrelanger Beschwerden. Andere stehen dem Eingriff mit Sorge oder Unsicherheit gegenüber – nicht zuletzt, weil mit der Gebärmutter nicht nur ein Organ entfernt wird, sondern oft auch ein Teil des Frauseins verbunden ist. In diesem Santé femme-Artikel erfahren Sie, wann eine Hysterektomie medizinisch notwendig ist, welche Methoden es gibt, wie der Eingriff abläuft und was Patientinnen im Anschluss erwartet.
Was ist eine Hysterektomie?
Der Begriff „Hysterektomie“ setzt sich aus dem griechischen Wort hystéra (Gebärmutter) und ektomḗ (Entfernung) zusammen. Gemeint ist die teilweise oder vollständige operative Entfernung der Gebärmutter. Je nach Ausmaß unterscheidet man:
- Totale Hysterektomie
Dabei werden sowohl der Gebärmutterkörper als auch der Gebärmutterhals entfernt. Dies ist die häufigste Form des Eingriffs. - Subtotal- oder supracervikale Hysterektomie
Nur der Gebärmutterkörper wird entfernt, der Gebärmutterhals bleibt erhalten. Diese Methode wird teilweise bevorzugt, wenn man versucht, die Beckenbodenmuskulatur und die Sexualfunktion möglichst wenig zu beeinflussen. - Radikale Hysterektomie (Wertheim-Meigs-Operation)
Diese ausgedehnte Form wird in der Regel bei bestimmten Krebserkrankungen durchgeführt. Hierbei werden zusätzlich zum Uterus auch der obere Teil der Vagina, das umgebende Gewebe und oft auch Lymphknoten entfernt. - Hysterektomie mit Adnexektomie
Hier werden neben der Gebärmutter auch ein oder beide Eierstöcke (Ovarien) sowie die Eileiter (Tuben) entfernt. Das kann notwendig sein, wenn beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs besteht oder bereits eine Erkrankung vorliegt.
Wann ist eine Hysterektomie notwendig?
Die Gründe für eine Hysterektomie sind vielfältig. Sie wird in der Regel dann empfohlen, wenn Beschwerden so stark sind, dass sie das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen – und wenn konservative Behandlungsoptionen ausgeschöpft oder nicht sinnvoll sind.
Gutartige Erkrankungen
- Myome: Gutartige Muskelknoten in der Gebärmutter, die starke Blutungen, Schmerzen oder Druckgefühle verursachen können.
- Adenomyose: Endometriose des Gebärmuttermuskels, oft verbunden mit starker Regelblutung und Schmerzen.
- Endometriose: Wenn Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst – in schweren Fällen kann eine Hysterektomie sinnvoll sein.
- Gebärmutterprolaps (Senkung): Eine starke Senkung der Gebärmutter kann zu Inkontinenz, Druckgefühl und Beschwerden beim Gehen führen.
- Chronische Unterbauchschmerzen: Wenn andere Ursachen ausgeschlossen und alle konservativen Therapien erfolglos sind.
- Therapieresistente Blutungsstörungen: Starke oder unregelmäßige Regelblutungen, die auf keine Behandlung ansprechen.
Bösartige Erkrankungen
- Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
- Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom)
- Eierstockkrebs
- Sarkome der Gebärmutter
In onkologischen Fällen ist die Hysterektomie Teil des therapeutischen Gesamtkonzepts, häufig ergänzt durch Chemo- oder Strahlentherapie.
Gibt es Alternativen zur Hysterektomie?
Gerade bei gutartigen Erkrankungen wird die Notwendigkeit einer Hysterektomie sorgfältig abgewogen. Je nach Ursache können folgende Behandlungen in Betracht kommen:
- Hormonelle Therapien (z. B. Gestagene, Hormonspirale)
- Myomembolisation (Verödung der Blutgefäße, die ein Myom versorgen)
- Endometriumablation (Verödung der Gebärmutterschleimhaut)
- Organerhaltende Operationen (z. B. Myomenukleation)
- Beckenbodentraining und Pessartherapie bei Gebärmuttersenkung
Ein ausführliches ärztliches Beratungsgespräch klärt, ob eine Hysterektomie wirklich notwendig ist – oder ob eine weniger invasive Alternative infrage kommt
Hysterektomie Op (-methoden)
Die Hysterektomie kann über unterschiedliche Zugangswege durchgeführt werden. Die Wahl der Methode hängt unter anderem von der Grunderkrankung, der Anatomie der Patientin, eventuellen Voroperationen sowie der Erfahrung der Chirurgin oder des Chirurgen ab.
- Abdominale Hysterektomie (über einen Bauchschnitt)
Diese Methode wird vor allem bei großen Myomen, starken Verwachsungen oder bei radikalen Hysterektomien angewendet. Sie erfordert einen Schnitt im Unterbauch, ähnlich wie bei einem Kaiserschnitt und erfordert dadurch eine längere Erholungszeit von vier bis sechs Wochen. Grundsätzlich birgt diese Methode auch ein höheres Risiko für Wundinfektionen oder Schmerzen im Vergleich zu minimal-invasiven Methoden. - Vaginale Hysterektomie
Hier erfolgt die Entfernung der Gebärmutter über die Scheide. Dieser Zugang ist besonders schonend, weil keine äußeren Schnitte notwendig sind. Er eignet sich gut bei Gebärmuttersenkungen und bei kleineren Uteri ohne Verwachsungen. Für ausgedehnte Verwachsungen oder einer sehr großen Gebärmutter ist diese Methode allerdings leider nicht geeignet. - Laparoskopische Hysterektomie (Schlüssellochmethode)
Dabei erfolgt die Entfernung der Gebärmutter minimalinvasiv mit kleinen Schnitten und einer Kamera. Diese Methode bietet viele Vorteile: weniger Schmerzen, schnellere Heilung, schnellere Mobilisation, kürzerer Krankenhausaufenthalt und geringere Komplikationsraten. Diese Operationsmethode hinterlässt nur kleine Narben und auch geringen Blutverlust. - Roboter-assistierte laparoskopische Hysterektomie
Eine Weiterentwicklung der Laparoskopie ist die Operation mit Unterstützung eines Operationsroboters wie dem DaVinci-System. Diese Technik bietet höchste Präzision, besonders bei komplexen Fällen. Diese Methode ist allerdings nicht in allen Kliniken verfügbar, da es sowohl die Gerätschaften, als auch entsprechend ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte bedarf.
Gebärmutterentfernung Vorbereitung
Bevor eine Hysterektomie durchgeführt wird, erfolgt eine umfassende gynäkologische Abklärung. Ziel ist es, die medizinische Notwendigkeit genau zu prüfen, alternative Behandlungsoptionen zu besprechen und Sie optimal auf den Eingriff vorzubereiten. Dabei nehmen sich unsere Ärztinnen Zeit für Ihre Fragen und Sorgen – denn jede Entscheidung soll gut informiert und bewusst getroffen werden.
Zu den Voruntersuchungen gehören:
- Gynäkologische Tast- und Ultraschalluntersuchungen: Mit einer transvaginalen und ggf. abdominalen Sonografie werden die Gebärmutter, Eierstöcke und umgebende Strukturen genau beurteilt.
- Bildgebende Verfahren wie MRT: Falls erforderlich, wird eine Magnetresonanztomografie durchgeführt, um beispielsweise die Ausdehnung von Myomen oder Endometrioseherden besser darstellen zu können.
- Blutuntersuchungen und Gerinnung: Ein aktuelles Blutbild sowie die Kontrolle der Blutgerinnung sind wichtig, um mögliche Risiken während und nach der Operation zu minimieren.
- Anästhesie-Aufklärung: In einem gesonderten Termin klärt die Narkoseärztin oder der Narkosearzt über die Art der Betäubung (meist Vollnarkose), den Ablauf und mögliche Besonderheiten auf.
- Individuelles Beratungsgespräch: Ihre behandelnde Gynäkologin erklärt Ihnen in Ruhe die unterschiedlichen Operationsmethoden, eventuelle Alternativen zur Hysterektomie und mögliche Konsequenzen – etwa in Bezug auf Hormonhaushalt, Zyklus oder Fruchtbarkeit.
Ein besonderer Punkt im Beratungsgespräch ist die Frage nach dem Erhalt oder der Entfernung der Eierstöcke (Ovarien). Diese werden nicht automatisch im Zuge der Hysterektomie entfernt. Ob ein Erhalt sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:
- Ihr Lebensalter (z. B. Prämenopause vs. Postmenopause)
- Ihre persönliche und familiäre Vorgeschichte, z. B. bei erhöhtem Risiko für Eierstockkrebs
- Der Zustand der Eierstöcke in der Bildgebung
- Ihr Wunsch in Bezug auf hormonelle Veränderungen nach der Operation
Ein Erhalt der Eierstöcke kann insbesondere bei jüngeren Patientinnen wichtig sein, um eine frühzeitige hormonelle Umstellung (Menopause) zu vermeiden. In anderen Fällen – etwa bei bestehendem Krebsverdacht oder familiärer Belastung – kann eine Entfernung aus präventiven Gründen empfohlen werden.
Unsere Aufgabe ist es, Ihnen alle Optionen und medizinischen Hintergründe verständlich darzulegen, damit Sie eine informierte Entscheidung treffen können – ganz in Ihrem Sinne und Ihrer Lebenssituation entsprechend.
Hysterektomie Risiken & Komplikationen
Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es auch bei einer Hysterektomie gewisse Risiken und mögliche Komplikationen. Diese treten zwar selten auf, sollten aber im Vorfeld offen besprochen werden – damit Sie wissen, was im Ausnahmefall passieren kann und worauf Sie nach der Operation achten sollten.
Mögliche Risiken sind:
- Blutungen und Nachblutungen: Vor allem bei stark durchbluteter Gebärmutter oder ausgeprägten Verwachsungen kann es zu verstärktem Blutverlust kommen.
- Infektionen: Wundinfektionen, Fieber oder Entzündungen im Bauchraum können in Einzelfällen auftreten, lassen sich aber in der Regel gut behandeln.
- Verletzungen von Nachbarorganen: Dazu zählen Blase, Harnleiter oder Darm, die bei komplexen anatomischen Verhältnissen versehentlich verletzt werden können.
- Thrombosen oder Embolien: Das Risiko für Blutgerinnsel steigt bei größeren Operationen und längerer Immobilität. Daher werden vorbeugende Maßnahmen wie Kompressionsstrümpfe und Blutverdünner eingesetzt.
- Narben und Verwachsungen: Diese können zu späteren Beschwerden wie Schmerzen oder Verdauungsproblemen führen, sind aber bei minimal-invasiven Techniken deutlich seltener.
- Beckenbodenschwäche oder Inkontinenz: Infolge der veränderten anatomischen Verhältnisse kann es vereinzelt zu Senkungsbeschwerden oder ungewolltem Harnverlust kommen.
- Sexuelle Veränderungen: Manche Frauen berichten über verminderte Lubrikation (Scheidenfeuchtigkeit) oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Dies hängt unter anderem davon ab, ob der Gebärmutterhals mit entfernt wurde oder ob hormonelle Veränderungen auftreten.
- Hormonelle Umstellungen: Wenn die Eierstöcke mit entfernt werden, kommt es zu einem abrupten Östrogenmangel – vergleichbar mit einer künstlich eingeleiteten Menopause. Dies kann Auswirkungen auf Schlaf, Stimmung, Haut, Libido und Herz-Kreislauf-System haben.
Wie hoch das individuelle Risiko ist, hängt stark von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem von der gewählten Operationsmethode, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Erfahrung des chirurgischen Teams.
Hysterektomie Frauenarzt Wien
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