Wenn Sie denken, Sie kennen schon alle Periodenprodukte wie Binden und Tampons, dann wird es Zeit, dass Sie die Menstruationsscheibe entdecken – eine echte Revolution Ihrer Periode. Sie ist das modernste Produkt für die Periode, international bekannt als „Menstrual Disc“ oder „Menstruation Disc“, und sorgt bei immer mehr Menschen für ein völlig neues Gefühl von Freiheit.
Auf den ersten Blick wirkt sie ein wenig futuristisch, doch in der Anwendung ist sie erstaunlich unkompliziert. Sie ist weich, flexibel und so angenehm zu tragen, dass man fast vergisst, dass sie überhaupt da ist.
In diesem Artikel erfahren Sie, was genau die Menstruationsscheibe ist, wie Sie sie richtig einsetzen, entleeren und reinigen, welche möglichen Nachteile es gibt und warum sie für viele eine echte Bereicherung geworden ist.
Was ist eine Menstruationsscheibe?
Die Menstruationsscheibe ist ein innovatives Periodenprodukt, das das Menstruationsblut direkt im Inneren der Vagina sammelt. Sie besteht aus einem weichen, flexiblen Rand und einem dünnen Reservoir. Im Gegensatz zu Tampons sitzt sie nicht in der Mitte der Vagina, sondern deutlich höher – direkt hinter dem Schambein. Genau das macht sie so besonders.
Durch diese Position spüren Sie sie beim Tragen kaum und können sie bis zu zwölf Stunden im Körper behalten. Sie bleibt dabei sicher an Ort und Stelle – egal, ob Sie schlafen, Sport treiben oder arbeiten.
Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass Sie sie sogar beim Geschlechtsverkehr tragen können, ohne sie vorher entfernen zu müssen.
Das gibt Ihnen Freiheit und Selbstbestimmung, auch an Tagen, an denen Sie sich sonst vielleicht eingeschränkt fühlen.
Wie setzt man eine Menstruationsscheibe richtig ein?
Das Einsetzen der Menstruationsscheibe braucht am Anfang ein wenig Übung, aber Sie werden schnell merken, dass es eigentlich ganz leicht ist. Wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen und entspannt bleiben.
Waschen Sie sich zuerst gründlich die Hände. Dann drücken Sie die Scheibe leicht zusammen, bis sie eine ovale Form hat, und führen Sie sie langsam in die Vagina ein. Achten Sie darauf, sie schräg nach hinten in Richtung Steißbein zu schieben, nicht nach oben.
Sobald sie tief genug sitzt, schieben Sie den vorderen Rand unter Ihr Schambein. Wenn sie richtig positioniert ist, bleibt sie sicher an ihrem Platz, ohne dass Sie sie spüren. Falls sie sich unangenehm anfühlt oder ausläuft, können Sie sie einfach herausnehmen, abspülen und erneut einsetzen.
Gerade am Anfang hilft es, das Einsetzen in einer ruhigen Umgebung zu üben. Nach ein bis zwei Zyklen werden Sie den Dreh raushaben und sich sicher fühlen.
Wie entleert man eine Menstruationsscheibe?
Das Entfernen klingt anfangs schwieriger, als es ist. Wenn Sie einmal wissen, wie es funktioniert, geht es ganz leicht.
Setzen Sie sich auf die Toilette und entspannen Sie sich. Drücken Sie mit Ihren Beckenbodenmuskeln leicht nach unten, damit sich die Scheibe etwas senkt. Dann führen Sie einen Finger in die Vagina ein, greifen den vorderen Rand und ziehen sie langsam heraus.
Halten Sie sie beim Herausziehen möglichst waagerecht, damit nichts verschüttet wird. Das Blut können Sie direkt in die Toilette gießen.
Danach spülen Sie die Scheibe mit warmem Wasser ab oder verwenden – wenn Sie unterwegs sind – eine kleine Wasserflasche oder ein Taschentuch zur Reinigung.
Bei manchen Modellen ist es möglich, das sogenannte „Auto-Dumping“ zu nutzen. Dabei entleert sich die Scheibe bei starkem Druck, zum Beispiel auf der Toilette, von selbst ein Stück weit. Das ist völlig normal und kann bei starker Blutung sogar praktisch sein.
Wie reinigt man eine Menstruationsscheibe richtig?
Das Reinigen einer Menstruationsscheibe ist einfach und hygienisch.
Nach jedem Entleeren reicht es, sie mit warmem Wasser abzuspülen. Wenn Sie möchten, können Sie eine milde, unparfümierte Seife verwenden.
Nach der Periode sollten Sie die Scheibe für ein paar Minuten auskochen, um sie gründlich zu desinfizieren. Danach bewahren Sie sie in einem atmungsaktiven Stoffbeutel auf, am besten aus Baumwolle.
Eine Menstruationsscheibe aus medizinischem Silikon oder thermoplastischem Elastomer (TPE) kann bei guter Pflege mehrere Jahre halten. Damit sparen Sie langfristig Geld und vermeiden eine Menge Müll.
Menstruationsscheibe – Nachteile
Auch wenn die Menstruationsscheibe viele Vorteile hat, gibt es ein paar Dinge, die Sie wissen sollten.
Das Einsetzen und Entfernen erfordert am Anfang etwas Geduld. Wenn Sie sich noch nicht so gut mit Ihrer Anatomie auskennen, kann das Platzieren zunächst etwas ungewohnt sein. Nach ein paar Zyklen werden Sie aber schnell sicherer.
Der direkte Kontakt mit Blut ist für einige anfangs gewöhnungsbedürftig, da Sie die Scheibe beim Entleeren direkt in der Hand halten. Das ist aber völlig normal und wird mit der Zeit ganz selbstverständlich.
Ein weiterer Punkt ist die richtige Positionierung. Wenn die Scheibe nicht korrekt hinter dem Schambein sitzt, kann sie etwas auslaufen.
Das ist kein Produktfehler, sondern eine Übungssache. Auch anatomische Unterschiede spielen eine Rolle, weshalb manche Personen vielleicht ein anderes Modell oder Material ausprobieren müssen, bis es perfekt passt.
All diese kleinen Herausforderungen verschwinden meist, sobald Sie sich an den Umgang mit der Scheibe gewöhnt haben.
Darum lohnt sich der Umstieg
Die Menstruationsscheibe hat viele Vorteile, die Ihren Alltag während der Periode spürbar erleichtern können. Sie kann bis zu zwölf Stunden getragen werden, was Ihnen viel Flexibilität und Ruhe gibt. Sie müssen nicht ständig an den nächsten Wechsel denken und können Ihre Tage so gestalten, wie Sie möchten.
Da sie wiederverwendbar ist, sparen Sie langfristig nicht nur Geld, sondern reduzieren auch den Müll, der durch Einwegprodukte entsteht.
Eine einzige Scheibe kann mehrere Jahre halten und ersetzt Hunderte Tampons oder Binden.
Das Material ist weich, hautfreundlich und frei von Duftstoffen. Es bewahrt das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora und verhindert unangenehme Gerüche, weil das Blut im Körper gesammelt wird und nicht mit Sauerstoff reagiert.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sie beim Geschlechtsverkehr tragen können, ohne dass sie stört. Das sorgt für ein Gefühl von Normalität und Freiheit, auch an Tagen, die sonst eher lästig erscheinen.
Wenn Sie also ein nachhaltiges, bequemes und modernes Periodenprodukt suchen, ist die Menstruationsscheibe auf jeden Fall einen Versuch wert.
Häufige Fragen zur Menstruationsscheibe
Viele fragen sich, ob man mit einer Menstruationsscheibe schwimmen gehen kann. Ja, das funktioniert problemlos. Sie sitzt sicher, ist unsichtbar und verrutscht nicht – egal, ob im Pool oder im Meer.
Auch wer noch nie ein internes Produkt verwendet hat, kommt mit etwas Geduld schnell zurecht. Nach wenigen Anwendungen gehen das Einsetzen und Entfernen ganz automatisch.
Wie oft Sie sie entleeren müssen, hängt von Ihrer Blutungsstärke ab.
In der Regel reicht es, sie alle acht bis zwölf Stunden zu leeren.
Auch über Nacht können Sie sie problemlos tragen.
Mehr als nur ein trend: ein moderner begleiter
Die Menstruationsscheibe ist kein kurzlebiger Trend, sondern eine echte Weiterentwicklung unter den Periodenprodukten. Ob Sie sie Menstrual Disc oder Menstruations-Disc nennen, spielt keine Rolle – entscheidend ist, dass sie Ihnen mehr Komfort, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung bietet.
Mit ein wenig Übung wird sie schnell zu einem vertrauten Begleiter, der Ihre Periode einfacher, sauberer und angenehmer macht. Sie haben mehr Bewegungsfreiheit, weniger Stress und können Ihren Alltag genießen, ohne ständig an Ihre Periode denken zu müssen.
Wenn Sie neugierig sind, probieren Sie die Menstruationsscheibe einfach aus. Vielleicht wird sie auch für Sie zur persönlichen Revolution Ihrer Periode.
Ihr Beckenboden und die Menstruationsscheibe
Ein gesunder Beckenboden ist entscheidend für Ihr Wohlbefinden und spielt nicht nur nach der Geburt oder bei Harninkontinenz eine wichtige Rolle, sondern auch während der Periode.
Wenn Sie eine Menstruationsscheibe verwenden, arbeiten Sie im Einklang mit Ihrer natürlichen Beckenbodenmuskulatur. Da die Scheibe keinen Unterdruck erzeugt, bleibt der Beckenboden entspannt und die Muskulatur wird nicht zusätzlich belastet.
Um die Beckenbodenmuskulatur langfristig zu stärken, sind regelmäßige Beckenbodenübungen empfehlenswert. Sie verbessern die Kontrolle über Blase und Beckenorgane, beugen Senkungsbeschwerden vor und stärken Ihr Körpergefühl durch gezieltes Training des Beckenbodens.
Spezialistin in Wien
Univ.-Prof. Dr. Barbara Bodner-Adler, MSc, MBA, ist auf Urogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie spezialisiert.
Ihr ist es wichtig, Ihre medizinischen Bedürfnisse und Ihre Lebenssituation individuell zu berücksichtigen, um gemeinsam eine passende Therapie zu entwickeln.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema Beckenboden, Zyklus oder Menstruationsbeschwerden? Unsere Frauenärztinnen in Wien beraten Sie gerne! Buchen Sie Ihren Termin einfach und bequem über die Online-Terminvereinbarung.









