Muttermal entfernen? Wann sollte dies erfolgen? Welche Arten und Symptome sind ein Indiz?
Muttermale, oder auch Leberflecke, sind pigmentierte Hautveränderungen, die in den meisten Fällen harmlos sind. Viele betrachten Muttermale an bestimmten Stellen als attraktive Besonderheit, andere entfernen sie aus ästhetischen Gründen oder wenn sie ungünstig platziert sind und somit im Alltag stören.
Neben diesen Gründen gibt es auch medizinische Indikationen für die Entfernung eines Muttermals, insbesondere wenn die Vermutung besteht, dass sich um eine bösartige Veränderung handelt.
20-30% aller Melanome entstehen aus bereits bestehenden Muttermalen, der Großteil entwickelt sich neu auf zuvor unauffälliger Haut.
Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr darüber wann es sinnvoll ist ein Muttermal entfernen zu lassen, welche Methoden dazu zur Verfügung stehen und was Sie dabei beachten sollten.
Wann Muttermal entfernen?
Ein Leberfleck sollte immer entfernt werden, wenn die Veränderungen wie unregelmäßige Form, unterschiedliche Färbung oder eine ungewöhnliche Größe auftreten. Wenn das Muttermal juckt, blutet oder Schmerzen verursacht und wenn ein Verdacht auf Hautkrebs, wie z.B. ein Melanom, besteht.
Die Entfernung dient nicht nur zur Diagnostik, sondern auch der Vorbeugung schwerer Erkrankungen, wie Hautkrebs.
Risikofaktoren für Entartungen von Muttermalen
- Dysplastische (atypische) Muttermale: Diese haben ein erhöhtes Risiko, sich zu Hautkrebs zu entwickeln. Sie sind oft unregelmäßig geformt oder haben eine ungleichmäßige Farbe.
- Genetische Veranlagung: Menschen mit einer familiären Vorbelastung für Melanome oder Hautkrebs haben ein höheres Risiko für bösartige Hautveränderungen.
- Anzahl der Muttermale: Personen, die mehr als 50 Muttermale haben, haben ein erhöhtes Risiko, speziell wenn sie atypische Merkmale aufweisen.
- UV-Strahlung: Erhöht das Risiko für die Entartung von Muttermalen erheblich. Besonders gefährlich ist die UV-Belastung ohne Schutz.
- Hauttyp: Menschen mit einer helleren Haut (Hauttyp I und II), die zu Sonnenbrand neogen und deren Haut schlecht bräunt, sind besonders gefährdet.
- Kongenitale Muttermale: Große Muttermale, die angeboren sind und bereits bei der Geburt vorhanden sind, haben ein höheres Risiko zur Entartung, insbesondere wenn sie sehr groß sind, also größer als 20 Zentimeter.
Hautkrebsarten
Es wird zwischen unterschiedlichen Formen von Hautkrebs unterschieden. Neben der bekanntesten Form, dem schwarzen Hautkrebs, auch Melanom genannt, gibt es noch zwei weitere Formen: Das Basalzellkarzinom, auch als Basaliom oder weißer Hautkrebs bekannt und das Plattenepithelkarzinom.
Melanom / schwarzer Hautkrebs
Diese Krebsform ist die bösartigste unter den Hautkrebsen. Besonders Gefährlich ist das maligne Melanom deshalb, weil es eine hohe Neigung hat bereits in den frühen Phasen Metastasen zu setzen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, das Melanom möglichst früh zu erkennen und umgehend operativ zu entfernen.
Bei einem Melanom handelt es sich um einen Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten ausgeht. Genau diese Zellen sind grundsätzlich dafür verantwortlich unsere Haut vor Sonneneinstrahlung zu schützen, indem sie das bräunende Pigment namens Melanin bilden.
Basalzellkarzinom / Basaliom / weißer Hautkrebs
In Österreich werden pro Jahr zwischen 20- und 30.000 Basalzellkarzinome diagnostiziert, es handelt sich also um einen häufigen Tumor des Hautorgans. Auch bei dieser Form von Hautkrebs gilt intensive UV-Bestrahlung als wichtigster Auslöser. Basaliome gehen von den basalen Zellen der Oberhaut in Haarfollikel tragenden Regionen aus und sind besonders häufig im Kopf- und Halsbereich auffindbar.
Auftreten können Basalzellkarzinome in unterschiedlichsten Ausprägungen. Anfangs sind sie meist als kleine, von Blutgefäßen durchzogene, knotige Erhebungen zu sehen. Im weiteren Verlauf nehmen diese an Größe an und später entstehen oft Vertiefungen oder Geschwüre, die von einem perlschnurartigen Randwall umgeben sind, welcher aus kleinen Knötchen besteht. Sie können auch bluten und verkrusten.
Basaliome können allerdings auch nur oberflächlich wachsen, flach sein oder auch wie Narben aussehen.
Glücklicherweise bilden Basalzellkarzinome nur in äußerst seltenen Fällen Metastasen, allerdings wachsen sie lokal zerstörend und können dadurch auch lebenswichtige Strukturen, wie z.B. Schädel, Knochen oder Sinnesorgane schädigen und somit auch lebensbedrohlich werden.
Plattenepithelkarzinom
In rund 10 Prozent aller Fälle von nicht invasiven Keratosen entstehen invasive Plattenepithelkarzinome, die zweithäufigste Hautkrebsart. Sowohl Sonnenlichteinwirkung, als auch radioaktive Strahlung und Bestrahlungsbehandlungen, wie Licht- und Röntgenbestrahlung, chronische Entzündungen und Narben mit besonderer Ausprägung können an der Ursache der Entstehung dieser Krebsform sein.
Plattenepithelkarzinome zeichnen sich durch derbe knotige, hautfarbene Hauttumore aus, die immer bösartig sind. Durch ungehemmtes Wachstum können sie angrenzende Strukturen zerstören und so beträchtliche Schäden verursachen.
Werden diese Tumore frühzeitig erkannt und entfernt, können sie in der Regel endgültig und vollständig geheilt werden. In 10-15 % der Fälle entsteht bei einem Plattenepithelkarzinom eine Tumorabsiedlung in andere entfernte Organe, Metastasierung genannt. Dies tritt vor allem bei größeren Tumoren auf, die bereits fortgeschritten sind um 2mm oder dicker sind.
Auch an den Schleimhäuten können Plattenepithelkarzinome auftreten, zum Beispiel im Mund oder im Kehlkopf. Nikotin- und Alkoholkonsum zählen hier zu den häufigsten Auslösern. Sind die Schleimhäute betroffen, kommt es auch häufiger zu Absiedelungen in andere Organe.
Muttermal auffällig diagnose
Verdächtige Veränderungen der Haut, wie in etwa Knötchen oder Pigmentierungen, die als Muttermale in Erscheinung treten, sollten zumindest einmal jährlich von der Hautärztin oder dem Hautarzt kontrolliert werden. Bei besonders hellen Hauttypen, bei Personen die familiär vorbelastet sind oder bereits Hautkrebs hatten, sollte die Untersuchung häufiger durchgeführt werden.
Tritt der Verdacht auf Hautkrebs auf wird das verdächtige Gewebe mit einem Sicherheitsabstand entnommen und histologisch untersucht. Fällt der Verdacht auf hellen Hautkrebs kann vorerst nur eine kleine Probe entnommen werden. Kommt es dann durch einen positiven Befund zur Diagnose Hautkrebs, kann dieser vollständig entfernt werden.
Abstehende Muttermale
Abstehende Leberflecke müssen nicht automatisch ein Hinweis auf Hautkrebs sein, können aber trotzdem durchaus störend sein. In etwa, wenn sie an Stellen positioniert sind, die häufig aneinanderreiben oder das Tragen gewisser Kleidungsstücke unangenehm machen. Auch im Genitalbereich können abstehende Muttermale als störend empfunden werden. Aus diesen, aber auch aus ästhetischen Gründen können diese Muttermale auch ohne Verdacht auf einen Tumor entfernt werden.
Rote Muttermale
Bei den roten Pünktchen oder Knötchen handelt es sich nicht, wie manchmal fälschlicherweise vermutet, um Muttermale, sondern um sogenannte Blutschwämmchen oder auch Hämangiom genannt. Das sind gutartige Wucherungen der Blutgefäße, die im Normalfall harmlos sind und nicht behandelt werden müssen. Sie können flach oder erhaben sein und punktförmig oder erhaben in Erscheinung treten und sin rot bis violett-bläulich gefärbt.
Sie entstehen, wenn sich bestimmte Zellen, die Endothel-Zellen in den Blutgefäßen schnell vermehren, die Ursache dafür ist allerdings nicht bekannt. Grundsätzlich gelten sie als gutartig, breiten sich nicht weiter am Körper aus und zerstören kein Gewebe.
Eine Entfernung ist also, wenn überhaupt, ausschließlich aus ästhetischen Gründen notwendig.
Bedenkliche Muttermale
Aus manchen Muttermalen können Melanome entstehen und somit gefährlich werden. Die sogenannte ABCDE-Regel hilft Auffälligkeiten zu erkennen:
- Asymmetrie: Das Muttermal ist ungleichmäßig geformt.
- Begrenzung: Die Ränder sind unregelmäßig, unscharf oder auch ausgefranst.
- Color/Farbe: Farbveränderungen oder mehrere Farben, wie Schwarz, Braun, Rot, Weiß oder Blau.
- Durchmesser: Das Muttermal ist größer als 5 mm
- Erhabenheit/Entwicklung: Es wächst, verändert die Form, Farbe oder Höhe oder juckt, blutet oder bildet Krusten.
Sollte es zu Juckreiz oder Schmerzen kommen, Blutungen, Nässen oder Knotenbildung sollten Sie unbedingt Ihr Muttermal abklären lassen.
Muttermal Lasern oder entfernen?
Die Art der Entfernung eines Muttermals ist, unter anderem, abhängig vom Grund der Entfernung. Ist nicht klar, ob das Muttermal gutartig oder bösartig ist, dann ist eine operative Entfernung notwendig.
- Chirurgische Entfernung:
Diese Entfernungsmethode ist die häufigste Methode und wird bei potenziell bösartigen oder tieferliegenden Muttermalen angewendet. Es wird vollständig herausgeschnitten und die Wunder vernäht. Das entnommene Gewebe wird im Labor histologisch untersucht, um bösartige Veränderungen ausschließen zu können.
- Kryotherapie
Bei dieser Form der Behandlung wird das Muttermal mit flüssigem Stickstoff gefroren, sodass es sich von der Haut ablöst. Für die Muttermalentfernung wird diese Methode eher selten angewendet, wesentlich häufiger zur Entfernung von Warzen oder gutartigen Hautveränderungen.
- Elektrokauteriation:
Hierbei handelt es sich um die Entfernung von Muttermalen durch Hitze. Sie eignet sich gut für kleinere Muttermale und führt im Normalfall nur zu minimalen Narben.
- Laserbehandlung:
Ist das Muttermal klein und flach kann ein Laser verwendet werden. Das Muttermal wird dabei schnell und schmerzfrei verdampft, ohne dass eine Narbe entsteht. Speziell bei einer Entfernung aufgrund von kosmetischen/ästhetischen Wünschen, kommt diese Methode häufig zum Einsatz. Diese Methode bieten wir aktuell nicht an.
Muttermalentfernung Gesicht
Die Entfernung eines Muttermals im Gesicht erfordert besondere Sorgfalt, da die Gesichtshaut empfindlich ist und eine sichtbare Narbe ästhetische Auswirkungen haben kann. Die Haut im Gesicht ist, vor allem rund um die Augen, wesentlich dünner und empfindlicher als an anderen Körperstellen. Das erfordert eine präzise Arbeit und gute Schnittführung.
Umso wichtiger ist es vorsorglich das Gesicht besonders gut vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch im Winter und an Tagen, die weniger sonnig sind, sollten Sie täglich eine Gesichtscreme mit Sonnenschutzfaktor tragen.
Muttermalentfernung Körper
Die Haut am Körper ist zwar in der Regel dicker als im Gesicht, allerdings gibt es bestimmte Körperbereiche, die durch viel Bewegung einer höheren Hautspannung unterliegen. Zum Beispiel an den Gelenken oder entlang der Wirbelsäule kann durch die Bewegung die Wundheilung und Narbenbildung beeinflusst werden.
Sind die Stellen, an denen Muttermal entfernt wurden, regelmäßig Druck oder Reibung, in etwa durch Kleidung, Gürtel oder Schuhe ausgesetzt, erfordern diese besondere Beachtung bei der Nachsorge.
Muttermal selber entfernen
Von der Eigenbehandlung wird dringend abgeraten, da das Risiko für Infektionen, Blutungen und unschöne Narben steigt, Laien bösartige Veränderungen nicht sicher erkennen können und eine fachgerechte Behandlung durch den Arzt meist weniger Komplikationen verursacht.
Hausmittel wie Apfelessig oder mechanisches Entfernen durch Schaben oder Schneiden bergen erhebliche Gefahren und sollten vermieden werden.
Muttermal entfernen in Wien
Unsere Dermatologin Dr. Iris Wohlmuth nimmt sich gerne ausreichend Zeit um Ihre Muttermale zu untersuchen und berät Sie bei Auffälligkeiten individuell über alle möglichen weiteren Schritte. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin einfach online oder telefonisch unter +41 394 17 17.