Regelschmerzen

67% aller menstruierenden Frauen in Österreich würden, laut Menstruationsgesundheitsbericht 2024, ihre Regelschmerzen als mittelstark bis sehr stark bezeichnen. Rund 1,9 Millionen Menschen leiden also regelmäßig unter Unterleibsbeschwerden, die ihren Lebensalltag beeinflussen.

Laut Erhebung beschreibt nur jede zehnte menstruierende Person ihre Blutung als schwach.

Aus der Grafik lässt sich erkennen, dass die meisten Frauen von einer eher starken, starken oder sehr starken Regelblutung betroffen sind. Die beschriebene, subjektive Stärke der Regelblutung steht mit der Schmerzintensität während der Periode im Zusammenhang, wie man in der zweiten Abbildung klar erkennen kann.

Quelle: GÖG

 

Quelle: GÖG

 

Länge des Menstruationszyklus

Die meisten Menschen sind bei ihrer ersten Regelblutung zwischen 11 und 14 Jahre alt, der Menstruationszyklus verläuft dann etwa über die Dauer von 26 bis 30 Tagen.

Ganze 9,8% aller Frauen erleben allerdings einen Zyklus der über 31 Tage hinausgeht, 8,6% haben einen unregelmäßigen Zyklus.

Nur die Hälfte aller Personen, die menstruieren oder menstruiert haben, fühlten sich beim Einsetzen der ersten Regelblutung gut informiert und vorbereitet. Viele wissen also nicht, wie lange ein gewöhnlicher Zyklus andauert oder wie stark eine Regelblutung sein sollte.

Im Normalfall ist ein Menstruationszyklus zwischen 24 und 28 Tagen, die Menstruationsblutung dauert vier bis acht Tage.

Während der Periode verlieren Frauen in etwa 6 bis 74 Milliliter Blut. Die Blutmenge ist allerdings sehr individuell und kann durch Ausscheidung von Gebärmutterschleimhaut auch größer wirken.

Starke Regelschmerzen

Wie bereits erwähnt hängen starke Regelschmerzen meist im Zusammenhang mit einer starken oder sehr starken Regelblutung. Viele Frauen erleben an dem ersten Tag ihrer Periode die stärkste und zeitgleich auch schmerzhafteste Blutung. Andere wiederum berichten an anderen Tagen von der schmerzintensivsten und stärksten Blutung.

Menstruierende Frauen, die einen Verdacht auf Endometriose oder eine Diagnose haben, berichten wesentlich öfter von sehr starken oder eher starken Schmerzen als jene, die Endometriose kennen, aber keinen Verdacht auf eine Erkrankung vermuten

Ursachen Regelschmerzen

Bei den Ursachen für Regelschmerzen wird grundsätzlich zwischen primäre und sekundäre Dysmenorrhoe unterschieden.

Primäre Dysmenorrhoe:

Die erste Form der Regelschmerzen betrifft am häufigsten Mädchen und junge Frauen bis zum 25 Lebensjahr. Typischerweise treten die Schmerzen in der Zeit nach der Menarche, also der ersten Regelblutung, auf. Von primärer Dysmenorrhoe spricht man dann, wenn die Frauenärztin oder der Frauenarzt keine Erkrankung feststellen kann, die die Beschwerden auslösen könnte. Es wird vermutet, dass die Prostaglandine, die von der Gebärmutterschleimhaut gebildet werden, für die Menstruationsschmerzen verantwortlich sind. Starke Krämpfe können dadurch entstehen, dass zu viele dieser Botenstoffe gebildet werden.

Sekundäre Dysmenorrhoe:

Die andere Form von Regelschmerzen tritt bei Frauen über 25 Jahren auf, meist haben sie davor nicht an Beschwerden gelitten. Sollten Sie regelmäßig Krämpfe und andere Schmerzen während Ihrer Periode feststellen, holen Sie unbedingt ärztlichen Rat ein, um Erkrankungen abklären zu können.

Folgende Krankheiten können Auslöser von Menstruationsbeschwerden sein:

  • Myome oder Polypen an der Gebärmutter: Dabei handelt es sich um gutartige Geschwulste, die allerdings Schmerzen auslösen können, diese können operativ entfernt werden.
  • Endometriose: Bei dieser Erkrankung befindet sich gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter. Dieses Gewebe kann sich an den Eierstöcken, dem Darm, der Harnblase aber auch anderen Organen festkleben, die weiter von der Gebärmutter entfernt liegen. Häufig kommt es bei Betroffenen zu starken Regelbeschwerden, Schmerzen beim Wasserlassen, beim Stuhlgang und auch beim Geschlechtsverkehr.
  • Entzündungen der Gebärmutter, den Eierstöcken oder auch den Eileitern

Auch die Spirale zur Empfängnisverhütung kann Regelschmerzen auslösen oder wesentlich verstärken. In diesem Fall sprechen Sie bitte mit Ihrer behandelnden Ärztin darüber, ob eine andere Verhütungsmethode besser für Sie geeignet ist.

Regelschmerzen was tun?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Regelschmerzen zu behandeln, je nach Intensität können diese die Beschwerden mildern oder sogar verschwinden lassen. Sollten die Schmerzen trotz Anwendung nicht besser werden oder sogar stärker werden, sollten Sie ärztlichen Rat aufsuchen.

 

  1. Wärme: Durch die Verwendung einer Wärmflasche oder einem Wärmeflasche kann sich die betroffene Muskulatur entspannen und von den Krämpfen wieder erholen.
  2. Massage: Entweder Sie führen eine Selbstmassage durch oder lassen sich von jemand anderem verwöhnen. Mit einem passenden Massageöl können Sie ihren Bauch in kreisenden Bewegungen sanft massieren und Krämpfe lösen. Wenn die Möglichkeit besteht von einer anderen Person massiert zu werden, lassen Sie ebenfalls ihren Rücken vom Becken bis hin zur Taille hinauf ausstreichen.
  3. Akupressur: Auch die punktuelle Ausübung von Druck auf bestimmte Stellen kann entlastend wirken und Krämpfe erträglich werden lassen. Auch der Einsatz von Faszienrollen und Faszienbälle können helfen Triggerpunkte zu finden und diese zu stimulieren.
  4. Dehnungsübungen & Yoga: Sanftes Stretching und geeignete Yogaübungen helfen nicht nur Verkürzungen und Verspannungen zu lösen, sondern auch um Regelbeschwerden zu mildern.
  5. Tees aus Heilpflanzen: Heiße Aufgüsse aus Kamille, Ingwer, Schafgarbe oder Frauenmantel helfen dem Körper zu entspannen und die Muskeln zu entkrampfen.
  6. Aromatherapie: Ein Duftöl mit Lavendel lässt sie
  7. Bewegung: Je nachdem wie stark Sie die Schmerzen einschränken, ist es empfehlenswert leichte Bewegung in den Tag einzubinden. Ein leichtes Cardio-Workout oder auch einfach ein Spaziergang um den Häuserblock können entlastend wirken.
  8. Entspannung: Legen Sie regelmäßig Pausen ein und versuchen Sie Stress zu vermeiden. Halten Sie sich Ihren Terminkalender an Tagen Ihrer Blutung lieber frei und versuchen Sie aktiv Zeit für Entspannung einzuplanen. Ihr Körper läuft auf Höchstleistung und braucht Ruhe.
  9. eine ausgewogene Ernährung, die reich ist an bestimmten Mineralien. Wenn die Muskulatur durch die Menstruationsschmerzen verkrampft, braucht sie ausreichend Nährstoffe um gegenarbeiten zu können. Um die Menstruation so schmerzgering, wie nur möglich zu halten, ist es empfehlenswert auf die Versorgung mit Magnesium, Kalzium, Vitamin D, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren zu achten. Dieser Bedarf kann durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt werden. Frisches Obst, Gemüse, Nüsse und Samen sollten täglich auf Ihrem Speiseplan stehen.
  10. Nicht oder weniger Rauchen: Nikotin belastet den Körper, insbesondere während der Periode, stark und sollte zumindest während dieser Zeit unterlassen werden. Auch Alkohol kann die Regelschmerzen verschlimmern, lassen Sie ihn deshalb lieber für eine Woche weg.
  11. Zucker reduzieren: Viele werden es nur ungern hören, aber Zucker wirkt sich negativ auf Menstruationsbeschwerden aus, auch wenn unser Körper danach zu rufen scheint. Industriezucker fördert Entzündungen im Körper und kann so Krämpfe, Kopfschmerzen und Schlafstörungen auslösen. Gönnen Sie sich lieber hochwertige Zartbitterschokolade und verzichten Sie auf süße Getränke, Milchschokolade oder Gummizeug. Bereits während dem Zyklus vor der Blutung sollten Sie Ihren Zuckerkonsum herunterfahren und lieber auf komplexe Kohlenhydrate zurückgreifen.
  12. Mönchspfeffer: Dieses Kraut kann helfen das hormonelle Gleichgewicht wieder herzustellen und so bei Menstruationsbeschwerden unterstützend zu wirken.

Schmerztabletten Regelschmerzen

Eine der, vermutlich am gängigsten, Methoden Regelschmerzen zu behandeln, sind Schmerztabletten. Die Tabletten mit den Wirkstoffen Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen wirken krampflösend und führen so häufig relativ rasch zu einer Minderung der Schmerzen.

Hatten Sie bereits in der Vergangenheit eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder ein Magengeschwür oder leiden Sie unter einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung sollten Sie sich vor der Einnahme von Schmerzmitteln unbedingt ärztlich beraten lassen.

Auch das Kombinieren unterschiedlicher Präparate sollte vorab unbedingt mit Ihrer behandelnden Ärztin besprochen und nicht leichtfertig angewendet werden.

Schmerzmittel können zu Bauchschmerzen und auch Schleimhautentzündungen, Magenverstimmungen, Geschwüren oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt führen. Abgesehen davon haben verschiedene Studien nachgewiesen, dass die Einnahme von Schmerzmittel das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, erhöht, wenn diese über einen langen Zeitraum eingenommen werden.

PMS – Beschwerden vor der Periode

Je bewusster wir uns die Phasen des weiblichen Zyklus machen, desto stärker fallen uns die hormonellen Veränderungen währenddessen auf. Durch die hormonellen Veränderungen, die Frauen innerhalb dieses Zeitraums erleben, kann es zu Zuständen von Angst, Traurigkeit, Wut und Müdigkeit kommen. Personen die vom prämenstruellen Syndrom (PMS) betroffen sind, klagen außerdem auch häufig über Wassereinlagerungen, Heißhungerattacken und starken Stimmungsschwankungen, bis hin zu Aggression. Brustschmerzen und ein Blähbauch sind häufig weitere Indikatoren für PMS.

Menstruationsbeschwerden

Neben Krämpfen im Uterus zählen auch weitere Symptome zu Menstruationsbeschwerden, wie Durchfall, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne. Außerdem kann es vermehrt zu Angstzuständen, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und auch Depressionen kommen. Auch Übelkeit und Erbrechen können während der Regel auftreten.

Behandlung Regelschmerzen Wien

Sollten Sie regelmäßig an Menstruationsbeschwerden leiden, sprechen Sie mit eine*r unserer Frauenärzt*innen bei Santé Femme darüber. Lassen Sie Ihre Symptome abklären und informieren Sie sich über Behandlungsmöglichkeiten. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin einfach online über unsere Terminkalender oder telefonisch während unserer Öffnungszeiten unter +43 1 946 17 17.