Weißer Hautkrebs

Weißer Hautkrebs ist die häufigste Form von Hautkrebs in Österreich. Jährlich erkranken über 30.000 Frauen und Männer daran.

Diese Art von Hautkrebs tritt wesentlich häufiger auf als der schwarze Hautkrebs, ist jedoch weniger gefährlich. Das Risiko, an weißem Hautkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, insbesondere bei Personen über 60 Jahren. Hauptursache ist eine intensive UV-Strahlungsexposition, weshalb der Krebs bevorzugt an sonnenexponierten Stellen wie Gesicht und Hals auftritt.

 

Dr Iris Wohlmuth

 

Was ist weißer Hautkrebs?

Weißer Hautkrebs, auch als heller Hautkrebs bekannt, umfasst zwei der häufigsten und am weitesten verbreiteten Formen von Hautkrebs: das Basalzellkarzinom, kurz Basaliom, und das Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom genannt.

Diese Krebsarten entstehen aus den oberflächlichen Zellen der Haut und treten vor allem an den Stellen auf, die am häufigsten der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, wie Gesicht, Kopfhaut, Ohren, Nacken, Hände und Unterarme.

Diese Hautkrebsarten sind in der Regel weniger aggressiv als der schwarze Hautkrebs, auch bekannt als Melanom, doch sie können lokal sehr invasiv wachsen, benachbarte Gewebe zerstören und ernsthafte kosmetische Schäden verursachen. Aufgrund dieser lokalen Aggressivität, ist eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung von größter Bedeutung, um eine Ausbreitung und bleibende Schäden möglichst zu vermeiden.

In den letzten Jahrzehnten hat die Häufigkeit von weißem Hautkrebs weltweit zugenommen, was vor allem auf veränderte Lebensgewohnheiten, intensivere Sonnenexposition und die Nutzung von Solarien zurückzuführen ist. Besonders betroffen sind Menschen mit hellem Hauttyp (Hauttyp I und II), deren Haut aufgrund des geringen Melaninanteils weniger Schutz vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne oder Sonnenbanken bietet. Aber auch Personenen, deren Immunsystem geschwächt ist, zum Beispiel nach einer Organtransplantation oder bei HIV-Infektionen, sind besonders gefährdet, an weißem Hautkrebs zu erkranken.

Wie gefährlich ist weißer Hautkrebs?

Obwohl weißer Hautkrebs in den meisten Fällen weniger gefährlich ist, als andere Krebsarten, die metastasieren, bleibt er dennoch eine ernsthafte Erkrankung, die auf keinen Fall unterschätzt werden darf. Regelmäßige Hautchecks und eine schnelle Reaktion auf Hautveränderungen sind von entscheidender Bedeutung, um die Gesundheit zu erhalten und das Risiko einer fortschreitenden Krankheit zu minimieren.

Häufigkeit und Risikofaktoren für weißen Hautkrebs

Die Risikofaktoren für die Entstehung von weißem Hautkrebs haben sich in den letzten Jahren weiter verschärft. Neben der zunehmenden UV-Exposition durch Freizeitverhalten und die Beliebtheit von Sonnenbänken sind genetische Faktoren ein weiteres entscheidendes Risiko. Besonders Menschen mit familiärer Vorbelastung müssen besonders vorsichtig sein.

Darüber hinaus ist es auch von Bedeutung, sich die individuellen Lebensumstände und Berufsfelder anzusehen. Personen, die viel Zeit im Freien verbringen, wie in etwa Bauarbeiter, Landwirte und Sportler, sind durch die stetige UV-Exposition einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Auch häufige, ungeschützte Sonnenbäder im Urlaub oder in der Kindheit steigern das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Insbesondere Kinder, die sich intensiv der Sonne aussetzen und dabei regelmäßig Sonnenbrände erleiden, haben ein signifikant erhöhtes Risiko, im späteren Leben an weißem Hautkrebs zu erkranken.

Immununterdrückende Therapien, die nach Organtransplantationen erforderlich sind, sowie auch bestimmte Medikamente, die das Immunsystem schwächen, erhöhen ebenfalls das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Besonders die Plattenepithelkarzinome treten bei diesen Patientinnen häufiger auf und können sich aggressiver entwickeln.

Auch der Kontakt mit chemischen Karzinogenen wie Teer oder Arsen sowie chronische Hautverletzungen oder -reizungen (etwa durch Verbrennungen oder Narben) können das Risiko erhöhen.

Symptome von weißem Hautkrebs

Die Symptome von weißem Hautkrebs sind sehr vielfältig und hängen stark von der Art des Tumors und seinem Entwicklungsstadium ab. Das Basalzellkarzinom wächst meist langsam und zeigt sich oft als kleiner hautfarbener oder rötlicher Knoten, der einen perlmutterartigen Glanz aufweist und häufig kleine, sichtbare Blutgefäße aufweist. Im weiteren Verlauf kann das Basalzellkarzinom auch in Form von Geschwüren auftreten, die nicht heilen und immer wieder bluten.

Das Plattenepithelkarzinom hingegen wächst schneller und neigt dazu, als verhärteter, schuppender oder krustiger Knoten aufzutreten. Wenn das Tumorwachstum weiter fortschreitet, kann es zu schmerzhaften Geschwüren kommen, die bluten oder sich infizieren.

Typische Symptome von weißem Hautkrebs können daher sein:

  • Rötungen oder Schuppenbildung auf der Haut
  • Knoten, die langsam wachsen und bei denen eine Blutung auftreten kann
  • Wunden, die nicht abheilen oder immer wieder aufbrechen
  • Schmerzen oder Juckreiz an der betroffenen Stelle
  • Veränderungen in der Pigmentierung, besonders das dunkler Werden von Stellen
  • Verdickungen oder Verhärtungen der Haut

Ein besonderes Augenmerk sollte auf untypische Narbenbildung oder die Entwicklung von Knötchen gelegt werden, die schnell an Größe zunehmen. Besonders Tumoren auf der Kopfhaut können zu Haarausfall führen, während Hautveränderungen an den Lippen schmerzhafte Risse verursachen können. Eine frühzeitige Beobachtung von Hautveränderungen und die Konsultation eines Dermatologen bei Verdacht auf Hautkrebs sind entscheidend, um eine rechtzeitige Diagnose zu stellen.

Weißer Hautkrebs im Endstadium

Im Endstadium eines Plattenepithelkarzinoms können die Auswirkungen des Krebses schwerwiegender werden. Wenn der Krebs fortschreitet, kann er in umliegende Lymphknoten und sogar in entfernte Organe metastasieren. In diesem Stadium können Symptome wie starke Schmerzen, chronische Wundheilungsstörungen und schwerwiegende Hautläsionen auftreten. Der Krebs kann auch das Immunsystem schwächen und zu weiteren Komplikationen führen.

Ein Basalzellkarzinom hingegen metastasiert selten, bleibt aber auch im Endstadium eine ernsthafte Herausforderung. Obwohl es nicht lebensbedrohlich ist, kann es das umliegende Gewebe massiv schädigen und zu bleibenden Schäden führen. Die Behandlung in fortgeschrittenen Stadien kann intensiver sein und eine umfangreiche chirurgische Entfernung oder sogar plastische Rekonstruktion erfordern, um die Funktion und das Aussehen der betroffenen Hautregion zu erhalten.

Behandlung von weißem Hautkrebs

Die Behandlung von weißem Hautkrebs richtet sich nach der Art, dem Stadium und der Lage des Tumors. Die effektivste Methode zur Behandlung von Basalzell- und Plattenepithelkarzinomen ist die chirurgische Entfernung des Tumors. Hierbei wird der Tumor mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand herausgeschnitten, um Rezidive zu vermeiden. Ein Rezidiv ist ein Rückfall bzw. ein Wiederauftreten einer Krankheit nach einer klinisch vermuteten Heilung.

Handelt es sich um Tumore in kosmetisch anspruchsvollen Bereichen, wie in etwa dem Gesicht, wird häufig die mikrographisch kontrollierte Chirurgie (Mohs-Chirurgie) eingesetzt, bei welcher der Tumor in mehreren Schichten nach und nach entfernt wird, während gleichzeitig das umliegende gesunde Gewebe erhalten bleibt.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

  • Kryotherapie (Cryotherapy): Bei dieser Methode werden kleinere Tumore durch Anwendung von flüssigem Stickstoff vereist. Die extreme Kälte zerstört die Krebszellen, was besonders bei oberflächlichen Formen von weißem Hautkrebs effektiv ist. Diese Therapie hat den Vorteil, dass sie minimal invasiv ist und relativ wenig Narben hinterlässt.
  • Photodynamische Therapie (PDT): Hierbei handelt es sich um eine Behandlung, bei der eine spezielle Substanz, die Photosensibilisatoren enthält, auf die Haut aufgetragen wird. Diese Substanzen werden von Tumorzellen aufgenommen und machen sie empfindlicher gegenüber Licht. Nach einer gewissen Einwirkzeit wird der betroffene Bereich mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt, wodurch die Tumorzellen zerstört werden. Diese Methode eignet sich vor allem für oberflächliche Hauttumore und präkanzeröse Läsionen.
  • Topische Chemotherapie: Bei dieser Behandlung kommen Cremes oder Salben wie 5-Fluorouracil zum Einsatz. Diese Medikamente hemmen das Wachstum der Tumorzellen und werden häufig bei oberflächlichen, nicht metastasierten Tumoren verwendet. Topische Chemotherapie ist besonders dann sinnvoll, wenn Tumore auf größeren Hautflächen verteilt sind und eine Operation vermieden werden soll.
  • Immunmodulierende Cremes: Cremes wie Imiquimod wirken, indem sie das Immunsystem anregen, die Krebszellen zu bekämpfen. Sie können bei oberflächlichen Tumoren oder bei aktinischen Keratosen (Vorstufen von Hautkrebs) eingesetzt werden. Diese Therapie kann eine gute Alternative zu invasiveren Verfahren wie der Operation darstellen.
  • Strahlentherapie: Bei dieser Methode wird hochenergetische Strahlung gezielt auf die Tumorstelle angewendet. Sie ist besonders geeignet für ältere Patientinnen, bei denen andere Therapien wie Chirurgie schwierig sind, oder für größere Tumoren, die nicht einfach entfernt werden können. Strahlentherapie wird auch bei Tumoren in schwer zugänglichen Bereichen, wie an den Ohren oder der Nase, eingesetzt.
  • Lasertherapie: Der Einsatz von Laserstrahlung zur Entfernung von Hautläsionen bietet eine präzise und schonende Behandlungsmöglichkeit für oberflächliche Hauttumore. Durch den Laserstrahl werden Tumorzellen gezielt zerstört, wobei umgebendes gesundes Gewebe geschont wird. Diese Methode eignet sich gut für kleinere Tumoren und liefert gute kosmetische Ergebnisse. In fortgeschrittenen Fällen, in denen der Tumor bereits in tiefere Hautschichten vorgedrungen ist oder die Lymphknoten betroffen sind, können auch chemotherapeutische Behandlungen und gezielte Immuntherapien eingesetzt werden. Eine frühe Diagnose und eine adäquate Behandlung sind entscheidend für die Prognose. Regelmäßige Hautkontrolle nach der Behandlung sind notwendig, um Rezidive frühzeitig zu erkennen und erneut zu behandeln.

Prävention und Nachsorge sind bei weißem Hautkrebs entscheidend

Die beste Möglichkeit, sich vor weißen Hautkrebs zu schützen, ist die Vermeidung intensiver Sonnenexposition, vor allem in den Mittagsstunden, und der konsequente Einsatz von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor. Sonnenbrände sollten unbedingt vermieden werden. Besonders Menschen mit hellem Hauttyp und solche, die in riskanten Berufen arbeiten oder eine Geschichte von Hautkrebs in der Familie haben, sollten regelmäßig ihren Hautkrebs aufsuchen, um potenzielle Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen.

Weißer Hautkrebs Diagnose Wien

Foto/Name/Buchungsbutton Iris Wohlmuth

Unsere auf Hautkrebs spezialisierte Dermatologin Dr. Iris Wohlmuth nimmt sich gerne Zeit für Sie, um Hautkrebs abzuklären. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin zur Beratung und Untersuchung über unseren Onlinekalender oder einfach telefonisch unter +43 1 394 17 17.