Bösartige und gutartige Erkrankungen der Brust

Bei jeder Vorsorgeuntersuchung durch unsere Frauenärzte werden die Brüste auf gutartige und bösartige Veränderungen präzise überprüft. Eine rechtzeitige Früherkennung etwaiger Veränderungen ist für eine erfolgreiche Therapie elementar.

Gutartige Veränderungen der Brust

Die Brustdrüse, die auch Mamma genannt wird, besteht aus drei Gewebearten, dem Drüsengewebe, dem Fettgewebe und umgebendem Bindegewebe. Im Laufe der Zeit kann es in diesem Gewebe zu Veränderungen kommen. Auch wenn es sich dabei um gutartige Brustdrüsenveränderungen handelt, kann es zu unterschiedlichen Symptomen und auch Beschwerden kommen. Neun von zehn Frauen bemerken im Laufe ihres Lebens gutartige Veränderungen an der Brust. Gutartige Veränderungen der Brust sind jedoch im Gegensatz zu Mammakarzinomen in den meisten Fällen nicht lebensbedrohlich.

Diese können sich durch eine Reihe von Beschwerden und Symptomen bemerkbar machen, wie, unter anderem:

  • Schmerzen in der Brust
  • Knoten oder Verhärtungen
  • verstärkte Sekretion von Flüssigkeit aus der Brustwarze
  • Spannungsgefühl oder Schmerzen in der Brust (zyklusabhängig)
  • Berührungsempfindlichkeit der Brust
  • Entzündungen der Haut oder der Brustwarze

Manche gutartigen Veränderungen bleiben oftmals unerkannt und können nur mittels eines bildgebenden Verfahrens, z.B. der Mammografie oder Sonographie, diagnostiziert werden. Einige Formen von gutartigen Brustveränderungen haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko und sollten daher weiter von einem Frauenarzt abgeklärt und therapiert werden. Andere gutartige Veränderungen müssen nicht behandelt werden, wenn sie keine Beschwerden verursachen. Eine ausführliche Abklärung empfiehlt sich bereits in den jungen Jahren.

 

Gutartige Erkrankungen

Zu den häufigsten gutartigen Erkrankungen der Brust gehören die Mastopathie, die Mastodynie, Zysten, Papillome, ein Fibroadenom und die Mastitis.

  • Bei der Mastopathie handelt es sich um gutartige Umbauvorgänge der Brustdrüse, die meist auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen sind. Man unterscheidet zwischen der zystischen Mastopathie, bei der es zur Zystenbildung kommt und der fibrösen Mastopathie bei der es zu knotigen Wucherungen des Bindegewebes kommt.

 

50-70% aller Frauen sind mehr oder weniger davon betroffen, sodass die Mastopathie nicht als eigentliche Krankheit betrachtet wird, sondern als Normvariante.

Etwa 70% davon bedingen kein erhöhtes Brustkrebsrisiko, ca. 25% weisen ein gering erhöhtes Risiko. Nur bei etwa 4-5% aller Mastopathien zeigen eine relevante Risikoerhöhung mit atypischen Hyperplasien

  • Mastodynien sind häufig die Ursache für Schmerzen in der Brust. Bei den meisten Frauen tritt die Mastodynie in der 2. Zyklushälfte auf und äußerst sich durch ein Schwere- und Spannungsgefühl im oberen, äußeren Brustquadranten.
  • Zysten sind gutartige Erweiterungen eines Milchganges, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Sie können Schmerzen verursachen und zu einem abklärungsbedürftigen Tastbefund führen und eine Mammasonografie notwendig machen. Bleiben die Schmerzen und die diagnostische Unsicherheit weiterhin bestehen, kann eine Punktion durchgeführt werden. Manche Frauen sind bis zu den Wechseljahren immer wieder von Zysten betroffen.
  • Fibroadenome tritt vor allem bei jungen Frauen auf und zeichnet sich durch isolierte Knoten aus, in nur etwa 7% aller Fälle kommt es zu mehreren Fibroadenomen. Optisch erkennt man eine FA durch eine rundliche, ovale oder knollige Form aus Binde- und Drüsengewebe. Um einen glattbegrenzten bösartigen Tumor ausschließen zu können, sollte eine Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie durchgeführt werden. Kann dann die Diagnose eines Fibroadenoms bestätigt werden, ist eine operative Entfernung nicht notwendig.
  • Papillome bilden sich im Milchgang der Brust und gelten ebenfalls als gutartiger Tumor. Sie sind äußerst selten und machen nur 1-1,5% aller Brusttumore aus. Diese Tumorart kann unterteilt werden in juvenile Papillomatose bei jungen Frauen, isolierte größere Papillome und mehrere kleine Papillome. Auffallen kann ein Papillom durch eine Sekretion aus der Brustwarze, meist müssen Papillome operativ entfernt werden.
  • Eine Mastitis fällt meist durch Rötungen, Schwellungen und Schmerzen auf, häufig ist das entzündete Areal auf der Brust sehr warm. Diese Brustentzündung wird meist durch Bakterien ausgelöst, in den meisten Fällen tritt sie bei stillenden Müttern oder in der Schwangerschaft auf. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann sich nach wenigen Tagen ein eingeschmolzener, abgekapselter Abszess bilden.

Bösartige Veränderungen der Brust

Jede 8. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Jährlich erkranken in Österreich etwa 5.600 Frauen, 1.600 sterben an den Folgen dieser Krankheit.

Brustkrebs ist damit die häufigste Krebserkrankung der Frau. Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken steigt ab dem 45. Lebensjahr deutlich an und erreicht zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr ein Maximum. In den letzten Jahren trifft die Diagnose Brustkrebs häufiger auch jüngere Frauen (30-40 % aller Brustkrebsfälle) zu. Die Zahl der Brustkrebsfälle hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, die Brustkrebssterblichkeit ist allerdings deutlich zurückgegangen.

Das ist vor allem auf die bessere Diagnostik mit der damit verbundenen Früherkennung und auf die effektivere Therapie zurückzuführen. Früherkennung bedeutet die Entdeckung des Tumors in einem früheren Stadium, mit der Einleitung der optimalen Therapie – maßgeschneidert für jede Patientin – erhöhen sich die Heilungschancen deutlich.

Im einem frühen Brustkrebs Stadium zeigen sich in den meisten Fällen keine Beschwerden oder Schmerzen. Jedoch gibt es einige Anzeichen, welche auf Krebs hindeuten könnten und von einem Frauenarzt abgeklärt werden sollten.

Auf folgende Symptome bei einer Selbstuntersuchung ist zu achten:

  • Knoten in der Brust
  • Veränderungen der Brustwarzen (Einziehungen, Rötung, wässrige oder blutige Absonderungen)
  • Veränderungen der Brustgröße oder der Brustform
  • Veränderungen der Brust-Haut (z.B. Schuppungen, Rötungen, Einziehungen oder andere Haut-Veränderungen)
  • Schwellungen in der Achselhöhle

Risikofaktoren für Brustkrebs

Bis heute sind die genauen Ursachen von Brustkrebs nicht bekannt, es gibt allerdings klare Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen. Manche davon sind beeinflussbar, manche leider nicht.

  • Frauen mit Mehrgewicht sind deutlich häufiger von Brustkrebs betroffen, als Frauen mit Normalgewicht. Besonders nach den Wechseljahren scheint sich ein höheres Körpergewicht das Risiko zu steigern.
  • Alkoholkonsum erhöht definitiv das Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Je höher der Konsum, desto höher auch das Risiko.
  • Bei jungen Frauen und Teenagern stellt Rauchen ein erhöhtes Risiko dar, bei älteren Frauen ist der Zusammenhang nicht ganz eindeutig.
  • Östrogen und Gestagen können das Brustkrebsrisiko beeinflussen, die jahrelange Einnahme der Pille kann die Entstehung dieser Krebsart also leicht begünstigen. Statistisch gesehene bietet diese Art der Empfängnisverhütung allerdings im Vergleich eher einen höheren Schutz vor anderen Krebsarten, wie z.B. Eierstockkrebs.

Früherkennung von Brustkrebs

Eine mögliche Methode ist die Früherkennung mittels Selbstuntersuchung einmal pro Monat. Einmal jährlich sollten Frauen ab dem Alter von 20 Jahren beim Gynäkologen eine ärztliche Früherkennung durchführen lassen.
Frauen zwischen 45 und 69 Jahren erhalten automatisch alle zwei Jahre eine persönliche Einladung zur Durchführung einer Mammografie.
Frauen zwischen 40 und 44 bzw. 70 und 74 Jahren können bei der Telefon-Serviceline (0800 500 181) eine Einladung zur Mammografie anfordern. Die Untersuchung ist selbstverständlich freiwillig und eine ärztliche Zuweisung ist dafür nicht notwendig. Eine frühe Entdeckung von Brustkrebs kann Leben retten.

Mammografie

Bei einer Mammografie handelt es sich um eine Röntgen-Untersuchung bei der Veränderung im Brustgewebe abgeklärt werden können. Bei der Untersuchung kann zwischen Kalkablagerungen (Mikrokalk), Verdickungen, Knoten, Asymmetrien, Störungen in der Gewebestruktur und Brustkrebs unterschieden werden.

Vor der Mammografie füllen Sie in einem Fragebogen aus, ob es bereits Vorerkrankungen gegeben hat oder ob es in Ihrer Familie bereits Brustkrebserkrankungen gibt. Beim Röntgen wird der Oberkörper frei gemacht und die Brüste zwischen zwei Plexiglasplatten möglichst flach zusammengedrückt. Haben Sie ein recht festes Brustgewebe oder sind generell berührungsempfindlich, kann dieser Schritt durchaus schmerzhaft sein. Zwei Röntgenbilder werden von oben nach unten und schräg von der Mitte zur Seite hin gemacht.

Zur Beurteilung werden zwei RadiologInnen hinzugezogen, da hier das Vier-Augen-Prinzip gilt. Die beiden Röntgen-Fachärzte begutachten unabhängig voneinander die Bilder und verfassen einen Befund. Weichen diese voneinander ab, muss entweder die Mammografie wiederholt werden oder weitere Untersuchungen, wie ein MRT oder eine Galaktografie werden durchgeführt.

Diese Verfahren werden ebenso eingesetzt, wenn die Mammografie einen Befund liefert, der auf eine Veränderung in der Brust hinweist oder die Mammografie schwer beurteilbar ist. Vor allem bei Frauen mit dichtem Brustgewebe, Silikon-Kissen, einer ausgeprägten Mastopathie oder nach einer Strahlentherapie kann es zu diesem Ergebnis kommen.

Vorsorgeuntersuchung Brustkrebs in Wien:

In unserem Ärztezentrum können Sie sich bei Dr. Carmen Leser, Fachärztin für Senologie, ausführlich zum Thema Brusterkrankungen beraten lassen. Ihren Termin können Sie ganz bequem online über die Online-Terminvereinbarung oder telefonisch unter +43 1 394 17 17 buchen.