Genetische Beratung Und Prophylaxe Bei Erblichen Brust- Und Eierstockkrebs

5-10% der Brustkrebserkrankungen und etwa 10-15% der Eierstockkrebserkrankungen verzeichnen erbliche Belastungen vor. Umso wichtiger ist es, eine erbliche Krebserkrankungen so früh wie möglich zu erkennen. Nur so können gezielte Vorsorgen und Behandlungskonzepte eingeleitet werden.

Unsere Spezialisten übernehmen auf Wunsch Ihre persönliche genetische Beratung sowie Testung durch. 

Zu Beginn wird abgeklärt, warum eine genetische Beratung für Sie in Betracht kommt. Nachfolgend wird der Familienstammbaum mit allen bisherig erkrankten Familienmitgliedern der mütterlichen- und väterlichen Seite erhoben. Besonders wichtig sind dabei Informationen über: Anzahl der Betroffenen und deren Erkrankungsalter. Eine genetische Beratung ist ratsam, wenn bei Ihnen oder in Ihrer Familie Krebserkrankungen aufgetreten sind.

Sie sollten an eine genetisches Beratung denken, wenn familiär einer der folgenden Fälle diagnostiziert wurde:

GENETISCHES BERATUNGSGESPRÄCH AUFSUCHEN

  • 1 Brustkrebsfall vor dem 35 Lebensalter
  • 2 Fälle von Brustkrebs, einer davon vor dem 50. Lebensjahr
  • 3 Fälle von Brustkrebs vor dem 60. Lebensjahr
  • 1 Fall von Brustkrebs und ein 1 Fall von Eierstockkrebs jeglichen Alters
  • 2 Fälle von Eierstockkrebs jeglichen Alters
  • Patientinnen mit TNBC (auch Triple negativen Brustkrebs genannt) vor dem 60. Lebensjahr und bei einer therapeutischer Relevanz der Patientinnen mit TNBC aller Altersklassen
  • Patientinnen mit epithelialem Eierstockkrebs jeglichen Alters
  • Nachweis BRCA1 oder 2 (Breast Cancer Gen) Mutation in der Familie

Tumor-Supressor-Gene

BRCA1 und BRCA2 sind Gene, auch sogenannte „Tumor-Supressor-Gene“, was bedeutet, dass die Krebsentstehung verhindern wird. Alle Menschen, ob Mann oder Frau, tragen diese Gene bereits von Geburt an in sich. Liegt jedoch in einem dieser Gene eine Veränderung vor, können sie ihrer ursprünglichen Aufgabe nicht mehr vollumfänglich nachkommen. Hierdurch erhöht sich das Krebsrisiko um ein vielfaches.

Frauen mit einer BRCA1- oder BRCA2- Gen Veränderung haben ein höheres Risiko für Krebserkrankungen. Das Risiko an Brust- bzw. Eierstockkrebs zu erkranken, liegt hier bei ca. 80–90% bzw. 30–50%. Die Hälfte tritt vor dem 50. Lebensjahr ein.

Vorsorge

Besteht ein Risiko für Brust- oder Eierstockkrebs, raten wir Ihnen zu einem intensivierten Früherkennungsprogramm, damit eine rechtzeitige Diagnose von Brust- und Eierstockkrebs erfolgen kann.

Durch eine Entfernung der Eierstöcke, meist durch eine Bauchspiegelung, kann das Erkrankungsrisiko für Krebs an den Eierstöcken auf ca. 1% gesenkt werden. Zudem wird das Risiko einer Brustkrebserkrankung durch diese OP deutlich reduziert.

Eine wirksame Methode das Erkrankungsrisiko von erblich bedingtem Brustkrebs zu senken, ist die Entfernung der Brüste. Dies möglichst noch vor Eintritt einer Brustkrebserkrankung. Hierdurch kann das Risiko an einer Erkrankung um mehr als 90% reduziert werden. Plastisch-rekonstruktive Operationen ermöglichen dabei einen Wiederaufbau der Brüste.

Die genetische Testung (auch molekulargenetische Untersuchung) und die Untersuchungsauswertung sind bei einem aufrechten Versicherungsstatus bei nahezu allen österreichischen Sozialversicherungsträgern kostenfrei. Bei Ihrer Versicherung können Sie sich hinsichtlich der Kostenübernahme erkundigen, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Mehr Informationen finden Sie unter www.brustgenberatung.at.

Bei uns in Santé FEMME können Sie sich bei unserer Spezialistin für Brustgesundheit, Dr. Carmen Leser und bei Dr. Klaus Bodner und Dr. Stefanie Aust beraten lassen.
Ihren Termin können Sie telefonisch unter +43 1 394 17 17 oder online über die Online-Terminvereinbarung buchen.