30% aller Frauen über 30 Jahre haben Myome – gutartige Knoten in der Gebärmuttermuskulatur, die zumeist keine Therapie erfordern. Bei Beschwerden oder einer geplanten Schwangerschaft sollen die Frauen jedoch über die notwendigen Behandlungsmethoden unbedingt informiert werden.
Wie entstehen Gebärmuttermyome
Myome sind gutartige hormonempfindliche Knoten und entstehen aus glattmuskulären Zellen. Sie können durch hormonale Stimulation bei gleichzeitig vorhandener genetischer Veranlagung während der fruchtbaren Lebensphase einer Frau auftreten (meist zwischen dem 25. und 50. Lebensjahr). Ein Myom entwickelt sich häufig in der Nähe eines Blutgefäßes aus einer Muskelzelle der Gebärmutter, welche unter Stimulation im Blut zyklisch zirkulierenden weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron wachsen kann. Nach den Wechseljahren führt der deutlich niedrigere Hormonspiegel dazu, dass Myome schrumpfen und sich zurückbilden. Nach der Menopause entstehen daher keine Myome, wenn sich zuvor keine entwickelt haben.
Arten der Myome
Myome können einzeln oder als Gruppe vorkommen. Man unterscheidet
• submuköse Myome (die sich Richtung Gebärmutterhöhle wölben),
• intramurale Myome (die innerhalb der Gebärmutterwand wachsen) und
• subseröse Myome (die in Richtung Bauchraum wachsen).
Können Myome bösartig werden?
Myome sind in der Regel gutartige Tumore der Gebärmutter. Sehr selten können sie entarten und bösartige Tumore (sog. Sarkome) bilden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus einem Myom ein Sarkom entwickelt, ist extrem gering und liegt bei 0,01%. Dennoch sollten Frauen im Falle von Beschwerden oder einem bereits diagnostiziertem Myom einen spezialisierten Frauenarzt aufsuchen.
Myome der Gebärmutter und Schwangerschaft
Je nach Lage können Myome die Ursache für Unfruchtbarkeit bzw. gehäufte Fehlgeburten sein.
Vor allem in der Gebärmutterhöhle sitzende, sog. submuköse Myome können die Einnistung einer Schwangerschaft behindern. Während der Schwangerschaft können Myome durch die vermehrte Hormonproduktion stimuliert werden, wodurch es unter Umständen zu einem schnelleren Wachstum kommen kann und Beschwerden hervorruft. Studien belegen, dass schwangere Myom-Patientinnen häufiger Fehl- und Frühgeburten aufweisen als andere Frauen. Ob und wie ein Myom bei einer schwangeren Patientin behandelt werden sollte, werden unsere Frauenärzte individuell mit der Patientin entscheiden. Jedes Myom ist ein Einzelfall und bedarf einer spezifischen Behandlung. In unserer Frauenklinik sind mehrere Gynäkologen und Gynäkologinnen auf Myome spezialisiert.
Symptome der Myome
Der Großteil der Myome verursacht keine Symptome. Je nach Lage und Größe können sie mehr oder weniger Beschwerden verursachen:
• Schmerzen und Krämpfe
• Druckgefühl / Schmerzen im Unterbauch
• Unerfüllter Kinderwunsch oder Aborte (Fehlgeburten)
• Harndrang und Verstopfung
• Blutungsstörungen (starke / langanhaltende Blutungen)
• Abgeschlagenheit als Folge einer Blutarmut durch zu starke Blutungen
50% der betroffenen Frauen bleiben jedoch beschwerdefrei, sodass keine Behandlung notwendig ist. Die Symptome entstehen, sobald ein Myom während des Wachstums auf z.B. benachbarte Organe und / oder Nervenendungen drückt. Hierdurch kann die Organfunktion beeinträchtigt werden und Folgeerkrankungen wie Blutarmut oder ein Harnwegsinfekt können folgen. Häufigste Beschwerden sind Schmerzen bei der Regelblutung und eine Einschränkung in der Fruchtbarkeit. Ob ein Myom bei Frauen Schmerzen verursacht, hängt von der Größe und dem Ort seines Wachstums ab. Die meisten Myome entstehen in der Gebärmutter-Muskulatur (intramural) und ca. 40% wachsen in der Außenschicht. Andere Lokalisationen treten eher selten auf. Starke Symptome verursachen meistens kleine Myome um die Gebärmutterschleimhaut. Größere bauchfellnahe Myome (10 – 12cm) geben hingegen häufig keinen Anlass zu Beschwerden.
Myome in den Wechseljahren
Myome wachsen generell hormonabhängig und bilden sich im gebärfähigen Alter. Das Hormon Östrogen begünstigt ein Wachstum. Nach den Wechseljahren stoppt der Wachstum und in manchen Fällen können Myome schrumpfen. Während der Wechseljahre kann es jedoch durch das hormonelle Ungleichgewicht und einen schwankenden Östrogenspiegel zu Phasen kommen, in denen Myome wachsen und zuvor ausbleibende Beschwerden hervorrufen. Neuauftretende Symptome nach der Menopause müssen besonders gut abgeklärt werden.
Diagnostik
Normalerweise wird die Diagnose von Myomen bei der gynäkologischen Routineuntersuchung mit Hilfe des Ultraschalls und der gynäkologischen Tastuntersuchung gestellt. Schon das anfangs geführte Anamnesegespräch kann einen Hinweis auf ein möglicherweise vorliegendes Myom geben.
Behandlung
Eine Behandlung der Myome ist nur dann notwendig, wenn sie klinische Beschwerden verursachen. Je nach Lage und Größe der Myome stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten (konservative, medikamentöse oder operative Therapie) zur Verfügung. Myome kann man nicht verhindern. Mit einem ausgeglichenen Lebensstil kann bis zu einem gewissen Grad das Risiko minimiert werden. Regelmäßiger Ausdauersport, eine vitaminreiche Ernährung und Entspannung sind zu empfehlen.
Unsere FrauenärztInnen beraten Sie sehr gerne. Vereinbaren Sie Ihren Termin unter +43 394 17 17 oder über die Online-Terminvereinbarung.