Adenomyose

Bei einer Adenomyose wächst Drüsengewebe aus dem Endometrium in das Muskelgewebe der Gebärmutter ein, was zu einer deutlichen Vergrößerung und starken Menstruationsbeschwerden führen kann. Laut Schätzungen leiden rund 20% der Frauen unter Adenomyose. Eine Unterscheidung zu Endometriose ist dabei anhand der Symptome nicht einfach.

 

Was ist Adenomyose?

Adenomyose, auch Adenomyosis uteri, wurde lange als eine Variante von Endometriose bezeichnet. Viele Gynäkologen und Ärzte halten eine solche Zuordnung bis heute aufrecht. Infolgedessen wurde diese gynäkologische Erkrankung als „Endometriose des Uterus“ klassifiziert (gemäß der internationalen medizinischen Klassifikation im ICD 10: N80.0).

Grundsätzlich bezeichnet Adenomyose das Vorhandensein von Endometriose-Läsionen in der Muskelschicht der Gebärmutter, dem sogenannten Myometrium. Jedoch wurde mittlerweile festgestellt, dass die Struktur dieser Läsionen Unterschiede zu „klassischen“ Endometriose-Läsionen aufweist. Dies hat dazu geführt, dass Adenomyose als eigenständige Erkrankung angesehen wird. Sie kann sowohl mit Endometriose als auch eigenständig auftreten.

Die Herde der Adenomyose können dabei unterschiedliche Formen und Größen haben sowie eine verschiedenartige Verteilung in der Gebärmutter-Muskelschicht aufweisen – entweder lokal oder diffus. Zudem führt die Krankheit zu einer Vergrößerung der Gebärmutter, wodurch sie das Doppelte bis Dreifache der normalen Größe erreichen kann.

 

Im Vergleich zur Endometriose ist der Forschungsstand bisher noch weniger fortgeschritten. Schätzungen weisen auf, dass zwischen 5% und 70% aller Menschen mit einem Uterus im gebärfähigen Alter betroffen sein könnten. Die begrenzten medizinischen Kenntnisse über diese Verbreitung sind darauf zurückzuführen, dass diese Erkrankung über viele Jahre nur zufällig bei Frauen diagnostiziert werden konnte – meist nach einer Gebärmutterentfernung oder aus anderen Gründen.

 

Adenomyose Behandlung Wien

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Dr. Denise Tiringer - Spezialistin für Gynäkologie

 

Symptome bei Adenomyose

 

Die häufigsten Anzeichen und Beschwerden sind:

  • starke Menstruationsblutung
  • Verlängerte Blutungsdauer
  • Beckenschmerzen
  • Chronische Unterbauchschmerzen
  • Starke Schmerzen während der Menstruation
  • Eingeschränkte Fruchtbarkeit
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Azyklische Zwischenblutungen / Blutungen
  • Fehl- und Frühgeburten

 

Die Symptome bei Adenomyose können vielfältig sein und variieren dabei von Frau zu Frau. Zu den häufigsten Beschwerden gehören u.a. stark schmerzhafte Menstruationsblutungen, die eine längere Dauer als üblich aufweisen. Frauen mit Adenomyose klagen ebenso häufig über starke Unterleibsschmerzen, die während und auch zwischen den Perioden auftreten können. Diese Schmerzen können sich im Laufe der Zeit verschlimmern und zu chronischen Beschwerden führen, was die Lebensqualität stark beeinträchtigt. Ein weiteres häufiges Symptom ist eine vergrößerte Gebärmutter, die sich oft als verändertes Bauchgefühl äußern kann. Neben gynäkologischen Symptomen berichten Frauen mit Adenomyose auch über andere Beschwerden, wie beispielsweise Müdigkeit, Übelkeit und allgemeines Unwohlsein. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können gleichermaßen auftreten. Je nach Ausprägung der Adenomyose variiert die Ausprägung der Symptomatiken – von leichten Beschwerden bis zu erheblichen Einschränkungen im Alltag.

 

Folgen einer Adenomyose

Eine unbehandelte Adenomyose kann nicht nur zu langfristigen körperlichen Beschwerden sowie Einschränkungen führen, sondern auch die psychische Gesundheit beeinträchtigen. Wie bei Endometriose sollten betroffene Frauen zusätzliche Behandlungsmethoden und Ansätze in Betracht ziehen, beispielsweise:

  • Ernährungsberatung
  • Schmerztherapie
  • Traditionelle Chinesische Medizin
  • Ostheopathie / Physiotherapie
  • Yoga oder Meditation
  • Kräuterkunde
  • Nahrungsergänzungsmittel

 

Bei vorliegenden Symptomen ist eine genaue Abklärung durch einen spezialisierten Gynäkologen wichtig. Mit einem individuellen Behandlungsplan können nicht nur Beschwerden gemildert werden, sondern auch die Lebensqualität verbessert werden.

 

Wie häufig kommt Adenomyose vor?

Adenomyose betrifft etwa 20% der Frauen und tritt selten bei Frauen unter 20 Jahren auf, obwohl es einige Ausnahmefälle bei Jugendlichen gibt.

 

Diagnose bei Adenomyose:

Grundsätzlich erfolgt die Adenomyose Diagnose durch eine Ultraschalluntersuchung unserer Endometriose- und Ultraschall-Spezialisten. Durch eine ausführliche gynäkologische Untersuchung kann ein individueller Behandlungsplan entwickelt werden und eine individuelle Beratung für Ihre spezifischen Symptomatiken erfolgen.

 

Adenomyose und Unfruchtbarkeit

Adenomyose kann sich auf die Fruchtbarkeit von Frauen auswirken, insbesondere wenn die Erkrankung schwerwiegend ist oder bestimmte Bereiche der Fortpflanzungsorgane beeinträchtigt. Obwohl nicht alle Frauen mit Adenomyose Fruchtbarkeitsprobleme haben, kann es in einigen Fällen die Empfängnis erschweren.

  • Veränderungen in der Gebärmutterumgebung, die die Befruchtung der Eizelle und die Einnistung des Embryos beeinträchtigen
  • chronische Entzündung und Veränderungen in der Qualität des Endometriums, was die Einnistung eines befruchteten Eies erschweren kann
  • Blockierung oder Verengung der Eileiter oder im Eileiter-Eierstock-Bereich durch Adenomyoseherden, sodass der Transport von Eizellen sowie Spermien beeinträchtigt wird
  • Hormonelle Veränderungen, die den Eisprung beeinträchtigen oder die normale Funktion der Fortpflanzungsorgane stören

 

Die Auswirkungen von Adenomyose auf die Fruchtbarkeit können unterschiedlich sein. Einige Frauen können ohne Probleme schwanger werden, während andere möglicherweise Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder wiederholte Fehlgeburten erleiden.

 

Diagnostik & Studien zu Adenomyose

Traditionell wurde die Diagnose von Adenomyose in der Regel erst nach einer Hysterektomie gestellt. Daher galt sie historisch als Erkrankung, die hauptsächlich bei Frauen über 40 bestand. Die Fortschritte in bildgebenden Verfahren haben jedoch gezeigt, dass Adenomyose auch bei jüngeren Frauen ab dem 20 Lebensjahr auftreten kann. Da jedoch lange Zeit keine einheitlichen Kriterien (für bildgebende als auch pathologische Diagnosen) festgelegt wurden, ist die genaue Häufigkeit sowie Verbreitung der Erkrankung schwer festzulegen. Allgemein wird angenommen, dass die Prävalenz im reproduktiven Alter zwischen 20% und 35% liegt.

Es ist insgesamt schwierig, den Schweregrad der Auswirkungen von Adenomyose zu quantifizieren, ähnlich wie bei Endometriose oder Uterusmyomen, da die klinischen Symptome nicht immer mit den Untersuchungsbefunden übereinstimmen.

In Hysterektomiepräparaten wird Adenomyose in etwa 20-30% der Fälle diagnostiziert, wobei etwa 24% dieser Fälle das Bild einer zystischen Adenomyose zeigen. Diese Form tritt häufiger bei Frauen über 30 Jahren mit mehreren Geburten auf. Eine große taiwanesische Studie ergab, dass Frauen mit Adenomyose im Vergleich zu Frauen ohne Adenomyose ein doppelt so hohes Risiko für Endometrium- und Schilddrüsenkrebs haben.

Wenn die Erkrankung bei jungen Frauen auftritt, handelt es sich oft um die seltene Form der juvenilen zystischen Adenomyose. Betroffene leiden unter chronischen Unterbauchschmerzen und einer Dysmenorrhö, die schwer zu behandeln ist. Juvenile zystische Adenomyose kann fälschlicherweise als nichtkommunizierendes uterines Horn im Rahmen einer Malformation interpretiert werden.

Typischerweise wird Adenomyose mittels bildgebender Verfahren, wie z.B. Ultraschall und MRT diagnostiziert, die Veränderungen in der Gebärmutterstruktur aufzeigen können. Der transvaginale Ultraschall bietet eine detaillierte Ansicht, während MRT-Scans eine genaue Lokalisierung der Ausbreitung ermöglichen. In einigen Fällen kann eine Biopsie zur Bestätigung der Diagnose erforderlich sein. Eine präzise Diagnose erfordert oft eine Kombination aus klinischer Bewertung und bildgebenden Verfahren unter der Aufsicht eines spezialisierten Gynäkologen. Da die Symptome von Adenomyose der Endometriose ähneln können, ist eine genaue Diagnosestellung für einen individuellen Behandlungsplan entscheidend.

 

Ganzheitliche Therapie-Ansätze

Ganzheitliche Therapieansätze für die Adenomyose -Behandlung können helfen eine Reihe von Symptomen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

  1. Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist, kann entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken. Der Verzicht auf z.B. verarbeitete Lebensmittel und Lebensmittel, die reich an Zucker und gesättigten Fetten sind, kann ebenfalls zur Symptomlinderung beitragen. Gerne beraten Sie hierzu (auch Online) unsere Ernährungsberaterinnen Lisa Gottschall (Diätologin mit BIA Messung) und Lisa Dirnbacher (TCM-Spezialistin)
  2. Stressmanagement: Stress kann Adenomyose-Symptome verstärken. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Atemübungen und Massagen können Ihnen dabei helfen, Stress zu reduzieren und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
  3. Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivitäten können die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Je nach individuellem Fitnesslevel helfen z.B. Schwimmen, Gehen, Radfahren oder sanftes Krafttraining.
  4. Naturheilmittel: Einige pflanzliche Präparate und Naturheilmittel können ebenso entzündungshemmende sowie schmerzlindernde Wirkungen erzielen. Dazu gehören z.B. Homöopathie, Tees aus Ingwer, Kurkuma oder Mariendistel sowie die Anwendung von ätherischen Ölen (Lavendel oder Kamille).
  5. Akupunktur: Diese traditionelle chinesische Therapiemethode kann Ihnen helfen, Schmerzen zu lindern und das hormonelle Gleichgewicht im Körper zu unterstützen.

Gerne beraten unsere Gynäkologen Sie zu einem individuellem sowie ganzheitlichem Therapieplan.

 

Frauenarzt Wien Adenomyose

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