Kolposkopie – Gebärmutterspiegelung

Eine Kolposkopie, auch Gebärmutterspiegelung genannt, ist eine gynäkologische Untersuchung, die ergänzend zum vaginalen Zellabstich durgeführt wird. Dabei werden die Vulva, Vagina und ein Teil des Gebärmutterhalses mithilfe eines Koloskops, ein spezielles Untersuchungsmikroskop, auf Veränderungen des Gewebes untersucht. In den meisten Fällen wird diese Untersuchung nach einem auffälligen PAP-Abstrich des Gebärmutterhalses durchgeführt, um dem Verdacht einer Zellveränderung zu bestätigen oder nicht. Kolposkopie setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort „kolpos“, auf deutsch Scheide und „skopia“, die Spiegelung. Seit dem ersten Einsatz dieser Untersuchungsmethode 1920 hat Kolposkopie einen sehr wertvollen Beitrag zur Krebsfrüherkennung geleistet.

 

Kolposkopie Wien

 

 

 

Was ist ein Kolposkop

Ein Kolposkop ist eine Stereolupe, mit der die Vagina und der Gebärmutterhals auf Veränderungen untersucht wird. Das Kolposkop wird im Rahmen der Untersuchung vor dem Scheideneingang positioniert, aber nicht eingeführt. Durch das Kolposkop kann die Gynäkologin/der Gynäkologe die inneren Schleimhäute der Vagina untersuchen und Aufnahmen machen, um mögliche Zellveränderungen zu erkennen oder auszuschließen.

Vor der Kolposkopie

Vor einer Kolposkopie ist es wichtig darauf zu achten, den Untersuchungstermin so zu wählen, dass er nicht am selben Tag wie die Regelblutung stattfindet. Ansonsten kann die Untersuchung zu jedem Zeitpunkt des Zyklus gemacht werden.

Ablauf einer Kolposkopie

Eine Kolposkopie dauert in der Regel nicht länger als 10 – 15 Minuten. Während der Untersuchung befindet sich die Patientin, gleich wie bei dem vaginalen Abstrich, auf dem gynäkologischen Stuhl. Die Gynäkologin/der Gynäkologe führt das Spekulum ein und positioniert das Mikroskop vor der Scheide. Mithilfe dieses speziellen Mikroskops kann die Ärztin/der Arzt die Vagina und den Muttermund beleuchten und vergrößern. Das Kolposkop wird hierzu nicht eingeführt. Im nächsten Schritt wird das Gewebe untersucht, dabei kann die Ärztin/der Arzt bereits auffälliges Gewebe erkennen.

Zusätzlich bestreicht die Gynäkologin/der Gynäkologe den Gebärmutterhals mit zwei Lösungen, um farbliche Veränderungen am Gewebe hervorzurufen, welches Defekte, Geschwülste oder Blutungen am Gewebe hervorheben kann.  Die erste Lösung, eine Essigsäure lässt die veränderten Zellen weißlich werden, wobei gesunde Zellen sich nicht verfärben. Die zweite angewandte Lösung ist eine Jodlösung, bei der sich die gesunden Zellen verfärben. Veränderte Zellen verfärben sich dagegen nicht.

Verhärtet sich dabei der Verdacht auf eine krankhafte Veränderung der Zellen, wird in den meisten Fällen eine Gewerbeprobe entnommen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine Biopsie oder einen Zervikalabstrich. Diese Proben werden abschließend ins Labor zur Auswertung geschickt. Diese Untersuchung ist anschließend ausschlaggebend für die weitere Behandlung. Nach der Untersuchung wird auf die biopsierten Bereiche eine chemische Flüssigkeit aufgetragen, um Blutungen zu verhindern. Direkt nach der Kolposkopie können Sie wieder nach Hause gehen. Diese Art von gynäkologischer Untersuchung ist schmerzfrei, für Entnahmen des Gewebes wird lokal betäubt.

Nach der Kolposkopie

Nach der Kolposkopie (mit Gewebeentnahme) können leichte vaginale Blutungen auftreten, die aber nach wenigen Tagen von alleine wieder verschwinden. Aufgrund der aufgetragenen Lösung auf den Gebärmutterhals kann der Ausfluss unterschiedliche Farben oder leichte Gerüche annehmen. Als Vorsichtsmaßnahme kann daher nach der Untersuchung, falls gewünscht, eine Binde verwendet werden.

Alltägliche Aktivitäten können gleich nach der Untersuchung wie gewohnt gemacht werden. Auf Geschlechtsverkehr, Schwimmen und Vollbäder sollte die ersten 24 Stunden verzichtet werden.

Im Falle einer festgestellten Zellveränderung sollten diese in regelmäßigen Abständen nachkontrolliert werden. Nicht jede Zellveränderung führt automatisch zu einer Krebserkrankung, oft handelt es sich um Entzündungen, die wieder verschwinden. Durch Nachkontrollen kann überprüft werden, ob eine Krebserkrankung bzw. eine Vorstufe vorliegt oder nicht.

Risiken einer Kolposkopie

Die Kolposkopie ist bereits seit 1920 eine etablierte Untersuchungsmethode und ist daher sehr sicher und komplikationsfrei. Die Dehnung der Vagina wird gelegentlich von manchen Frauen als unangenehm empfunden. Im Falle einer Biopsie kann die Kolposkopie mit leichten Schmerzen einhergehen, bei Wunsch kann die Stelle lokal Betäubt werden. Nach der Untersuchung können leichte Blutungen auftreten, die allerdings schnell wieder abklingen.

In sehr seltenen Fällen kann eine Infektion oder stärkere Blutung auftreten, hier ist immer die behandelnde Gynäkologin/der behandelnde Gynäkologe aufzusuchen.

Das Risiko eine Zellveränderung zu übersehen ist bei dieser Untersuchungsmethode sehr gering.

Warum ist eine Kolposkopie wichtig?

Eine Kolposkopie wird im Regelfall nach einem auffälligen PAP-Abstrich durchgeführt. Diese Auffälligkeiten können durch einige unterschiedliche Faktoren hervorgerufen werden, beispielsweise durch Infektionen mit Bakterien oder Viren. Ebenfalls können sie durch Veränderungen der Zellen in den Wechseljahren hervorgerufen werden. Die häufigste Ursache ist eine Infektion mit HPV (humanen Papillomaviren), die als Ursache für Krebserkrankungen im Gebärmutterhals sind. Um aber sicherzugehen, dass es sich bei den veränderten Gewebezellen wirklich um eine Krebserkrankung handelt wird eine Kolposkopie angewandt.

Eine Kolposkopie kann außerdem angewandt werden, wenn der Verdacht einer Krebserkrankung besteht oder eine Krebsnachsorge durchgeführt wird. Weiters wird sie häufig bei nachgewiesenen Infektionskrankheiten oder Entzündungen angewandt.

Für Frauen, die an unregelmäßigen Blutungen, Schmierblutungen oder einem unregelmäßigen Zyklus leiden, ist eine Kolposkopie ebenfalls relevant. Ebenso wie bei Unterleibsschmerzen mit einer unbekannten Ursache.

 

Warum Eine Vorsorgeuntersuchung wichtig ist?

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist zusammen mit Brustkrebs (Mammakarzinom) einer der häufigsten Krebsarten bei Frauen. Europaweit werden jährlich 33.500 Fälle von Gebärmutterhalskrebs registriert. Davon enden etwa 15.000 tödlich. In Österreich werden ca. 400 Fälle jährlich registriert, davon sind 130 – 180 tödlich. Um diese Erkrankung frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln ist die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung einmal jährlich sehr wichtig. In diesen frühen Stadien ist der Krebs auch gut und erfolgreich behandelbar.

Tut eine Gebärmutterspiegelung weh?

Die Kolposkopie ist eine schmerzfreie Untersuchungsmethode. In manchen Fällen kann sie von den Patientinnen als unangenehm empfunden werden. Wenn eine Biopsie durchgeführt wird kann es zu einer leichten Blutung oder Schmerzen kommen, die aber nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Um diese Schmerzen zu verhindern, kann bei Bedarf eine Lokalanästhesie, also eine örtliche Betäubung, durchgeführt werden.

Dauer einer Kolposkopie

Die Dauer der kolposkopischen Untersuchung beläuft sich auf ca. 15 – 30 Minuten.

Wer führt eine Gebärmutterspiegelung durch?

Eine Gebärmutterspiegelung wird von einer Gynäkologin/einem Gynäkologen im Rahmen einer speziellen Sprechstunde, der Dysplasiesprechstunde durchgeführt. In unserem Institut für Frauengesundheit Santé Femme bietet diese Untersuchung unter anderem unsere Ärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Priv. Doz. Dr. Stefanie Aust, PhD an. Im Rahmen dieser Dysplasiesprechstunde bietet sie zusätzlich eine Beratung, eine Dünnschichtzytologie und eine HPV-Testung an. Ebenfalls können Dysplasien bei Bedarf behandelt und operativ entfernt werden. Termine bei unserer erfahrenen Fachärztin können gleich hier über die Website gebucht werden.

Kosten einer Kolposkopie

Die Kosten einer Kolposkopie im Rahmen einer Dysplasiesprechstunde kosten in unserem Institut 280€. Im Regelfall wird ein Teilbetrag dieser Kosten von der Krankenkasse rückerstattet. Die Höhe dieses Teilbetrags ist abhängig von der Krankenkasse bzw. einer optionalen Zusatzversicherung.

Befunde, Ursachen & Beschwerden

Ein kolposkopischer Befund belegt gemeinsam mit einer Biopsie kleine Zellveränderungen und Dysplasien im Zusammenhang mit HPV-Infektionen. Diese beziehen sich auf Fehlbildungen des Gewebes am Gebärmutterhals, der Scheide bzw. den Schamlippen. Dysplasien sind gutartige Zellveränderungen und verursachen keine Beschwerden oder Schmerzen. Allerdings besteht das Risiko, dass diese sich nach einiger Zeit zu Krebsvorstufen entwickeln können, weshalb es wichtig ist, diese regelmäßig zu kontrollieren oder entfernen zu lassen.

Obwohl es mittlerweile sehr einfach ist molekularbiologische Tests zu machen und diese sehr zuverlässig sind, ist die Kolposkopie ein wichtiger Bestandteil in der Beurteilung der Gebärmutter und möglicher Veränderungen dieser.

Fragen und Antworten

Warum und wann führt man eine Kolposkopie durch?

Eine Kolposkopie wird nach einem auffälligen PAP-Abstrich durchgeführt, um sicherzugehen ob Veränderungen des Gewebes vorliegen und in welchem Stadium diese sind.

Was wird bei einer Kolposkopie gemacht?

Bei einer Kolposkopie wird die Vagina und die Gebärmutter mithilfe eines speziellen Untersuchungsmikroskops auf krankhafte Veränderungen des Gewebes untersucht. Werden Veränderungen entdeckt wird in den meisten Fällen während der Untersuchung eine Gewebeprobe entnommen, um diese danach im Labor zu untersuchen. Die ganze Untersuchung dauert nicht länger als 15 Minuten.

Wie lange ist man nach einer Kolposkopie krankgeschrieben?

Grundsätzlich muss man sich nach einer Kolposkopie nicht krankschreiben lassen. Wenn das Befinden der Patientin es nicht zulässt arbeiten zu gehen, kann sie sich dennoch krankschreiben lassen. Begleiterkrankungen, wie Endometriose können der Patientin Schmerzen verursachen, weshalb eine Krankschreibung in diesem Fall nicht verhindert werden kann.

Wo kann man eine Kolposkopie machen?

Eine Kolposkopie kann in unserem Institut für Frauengesundheit Santé Femme gemacht werden. Termine dafür können bei unseren SpezialistInnen telefonisch oder direkt über die Website gebucht werden.

Warum Kolposkopie bei HPV?

Eine Kolposkopie wird gemacht, nachdem der PAP-Abstrich Auffälligkeiten gezeigt hat. Die häufigste Infektion, die dabei hervorgeht ist meistens durch die Humanen Papillomaviren (HPV) ausgelöst. Von diesen gibt es mehr als 200 Typen, davon sind mindestens 14 krebsverursachend. Sie führen bei Menschen zu Zellwachstum und nachfolgend zu Krebsvorstufen, Krebs und Genitalwarzen.

Wie schmerzhaft ist eine Kolposkopie?

Die Behandlung ist in der Regel schmerzfrei, von manchen Frauen wird sie als unangenehm empfunden.

Frauenarzt Kolposkopie Wien:

Nicht jede Zellveränderung ist automatisch eine Krebsvorstufe oder Krebs. Wenn jedoch Veränderungen festgestellt werden sollten diese in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. In unserem Online-Terminkalender können Sie Ihren Termin bei unseren spezialisierten Frauenärzten vereinbaren.