Rolle der Ernährung in der Prävention von Brustkrebs

Leider kann eine Krebserkrankung nicht immer verhindert werden, die Entstehung von bösartigen Tumoren ist multifaktoriell und selten nur auf einen Grund/eine Ursache zurückzuführen.
Dennoch weiß man heute, dass ein gesunder Lebensstil das Risiko für eine onkologische Erkrankung wesentlich senken kann. Leider gibt es jedoch immer wieder Ausnahmen.

In Hinblick auf Brustkrebs, der sowohl Frauen, als auch Männer betreffen kann, sind folgende Punkte im Sinne der Krebsprävention von Bedeutung:

Körpergewicht

Diverse Studien zeigen, dass Übergewicht und Adipositas das Risiko für diverse Tumorarten, so auch Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen, erhöht! Ziel ist es daher, ein gesundes Körpergewicht anzustreben. Nach Definition der WHO gilt ein BMI von 18,9 – 24,9 kg/m² als „normal“, wobei es hier leichte Unterschiede je nach Geschlecht und Alter gibt.

Neben dem Gewicht dürfte bei der Krebsentstehung (generell, nicht spezifisch für Brustkrebs!) auch das Fettverteilungsmuster eine Rolle spielen, da vor allem Fettgewebe im Bauchbereich bzw. Viszeralfett (Fett zwischen den inneren Organen) als stoffwechselaktiv gilt und entzündungsvermittelnde Botenstoffe abgibt.

Viele Frauen werden nach einer Brustkrebserkrankung mit einer Antihormontherapie behandelt, die immer wieder zu Gewichtszunahme führt. Im Sinne des körperlichen Wohlbefindens ist es auch bei einer bestehenden Erkrankung Ziel der Ernährungstherapie, das Körpergewicht in einem „normalen“ Bereich zu halten.

Bewegung

Gerade in der Prävention von Brustkrebsrezidiven („Rückfälle“) ist Bewegung eine wichtige Säule. Das Risiko einer erneuten Erkrankung lässt sich durch regelmäßige körperliche Aktivität um bis zu 15% senken!
Wichtig ist hier vor allem die Regelmäßigkeit, die Empfehlung liegt bei 150 Minuten pro Woche bei mittlerer Intensität.

Ernährung

Vorweg: eine Diät, die generell vor der Entstehung von Krebs schützt, gibt es nicht! Dennoch kann durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung das Risiko für eine Erkrankung reduzieren. Im Falle eines Mamma Karzioms gilt eine ausgewogene Mischkost mit ausreichend Obst und Gemüse, reichlich Ballaststoffen und einer Fleischzufuhr entsprechend den Empfehlungen (2-3 Portionen pro Woche) als empfehlenswert. Besonders bei asiatischen Frauen wirkt eine regelmäßige Sojazufuhr protektiv, bei mitteleuropäischen Frauen dürfte dies nicht zutreffen (genaue Gründe sind nicht gänzlich geklärt, es dürfte jedoch daran liegen, dass man in Asien bereits ab frühester Kindheit größere Mengen Soja und somit Phytoöstrogene zuführt, was in unseren Breiten nicht zur regulären Ernährung zählt).

Stillen/Hormone

Stillen gilt als brustkrebspräventiv, Hormonersatztherapien (wie z.B. zur Linderung von menopausalen Beschwerden) gelten als potentielle Risikofaktoren für die Entstehung eines Mamma Karzinoms.

Generell gilt auch bei aktiver Erkrankung (natürlich müssen spezifische Therapienebenwirkungen oder Beschwerden durch eventuelle Metastasen individuell betrachtet werden!): eine gesunde, ausgewogene Ernährung sollte weiterhin einhalten werden, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen und ausreichend Energie zu versorgen
Sogenannte „Krebsdiäten“, also spezielle Ernährungsweisen, die dazu beitragen sollen, den Tumor „auszuhungern“ oder das Tumorwachstum durch diverse Lebensmittelinhaltsstoffe einzudämmen, entbehren oft jeglicher wissenschaftlicher Belege und führen häufig zu einer sehr einseitigen Ernährung und erhöhen das Mangelernährungsrisiko.

Haben Sie weitere Fragen? Bei uns können Sie sich bei unserer Diätologin und Ernährungswissenschafterin, Lisa Gottschall, beraten lassen. Ihren Termin können Sie telefonisch unter +43 1 394 17 17 oder online über die Online-Terminvereinbarung buchen.