Konisation und HPV

Die Konisation ist ein operativer Eingriff, der zur Behandlung von Zellveränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses angewendet wird. In den allermeisten Fällen sind diese Zellveränderung durch eine vorangegangene Infektion mit HPV (Humane Papillomaviren) bedingt. HPV zählt zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektion, die bei vielen Menschen vorkommt. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was die Konisation ist, wie sie mit HPV-Infektionen in Zusammenhang steht und welche Bedeutung sie für betroffene Personen hat.

Was ist Konisation?

Die Konisation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem ein konisches Gewebsstück aus dem Gebärmutterhals entfernt wird. Der Eingriff wird in der Regel bei bestätigten Zellveränderungen (durch eine vorangegangene Biopsie) von GynäkologInnen empfohlen und durchgeführt.

Wie wird die Konisation durchgeführt?

Die Konisation wird in den meinsten Fällen in Vollnarkose durchgeführt, manchmal jedoch auch in Lokalanästhesie. Der Gebärmutterhals wird zuerst genau dargestellt und mit Jod betupft.

Danach kann mit einer kleinen Elektroschlinge das Gewebe entfernt werden. Durch das Schneiden mit Strom, kann die Blutung sehr gering gehalten werden.

Danach wird der übrige Gebärmutterhalskanal mit einem kleinen Instrument (Curette) ausgeschabt. Das gewonnene Gewebe wird anschließend von PathologInnen genau aufgearbeitet.

Die Wundfläche wird anschließend mit Strom verödet. Die Eingriffsdauer liegt bei ca. 15 Minuten. Abhängig davon wo der Eingriff durchgeführt werden, folgt ein stationärer Aufenthalt von einer Nacht oder eine Entlassung nach Hause wenige Stunden nach der Operation.

Wie stehen die HPV-Infektion und Konisation im Zusammenhang?

Eine Infektion mit HPV kann Zellveränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses verursachen. Diese Veränderungen werden als zervikale Dysplasie oder Präkanzerosen (Krebsvorstufe) bezeichnet.

Von einer HPV-Infektion bis zur Entstehung einer Krebsvorstufe oder Krebs vergehen in der Regel viele Jahre. Wie wahrscheinlich durch eine HPV-Infektion eine Zellveränderung entsteht, hängt vom vorliegenden HPV-Stamm ab.

Die Konisation wird durchgeführt, um verändertes Gewebe zu entfernen und somit die Entstehung von Krebs zu verhindern.

Gründe für eine Konisation

Es gibt verschiedene Gründe, die eine Konisation notwendig machen können:

• Nachgewiesene Zellveränderungen am Gebärmutterhals (Dysplasie)
Oberflächliche Zellveränderungen können durch einen PAP-Abstrich aufgezeigt werden. Der PAP-Abtrich wird als Teil der Vorsorgeunteruschung von GynäkologInnen druchgführt. Bei auffälligem PAP-Abstrich ist eine weiterführende Untersuchung mit Entnahme einer Biopsie notwendig. Zeigt diese Biopsie eine Zellveränderung, wird im weiteren Verlauf eine Konisation geplant.

• Wiederholt auffällige PAP-Abstriche
Wenn der PAP-Abstrich wiederholt einen auffälligen Befund zeigt, in der weiterführenden Untersuchung aber keine Konklusion gefällt werden kann, kann eine Konisation empfohlen werden.

• HPV-Infektion mit Hochrisikotypen
HPV (Humane Papillomaviren) ist der wichtigste Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs. Wenn eine Frau eine HPV-Infektion mit hochrisikotypen Viren hat, und weitere Risikofaktoren erfüllt (z.B. Alter, regelmäßiges Rauchen) kann eine Konisation empfohlen werden.

• Zur Abklärung unklarer Befunde
Bei unklaren Befunden in der Kolposkopie (Untersuchung des Gebärmutterhalses mit einem speziellen Mikroskop) oder wiederholt auffälligen PAP-Abstrichen sowie über längere Zeit bestehenden HPV-Infektionen (siehe oben), kann eine Konisation als diagnostischer Eingriff empfohlen werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung zur Durchführung einer Konisation von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der Art und Schwere der Zellveränderungen, des Alters der Patientin, der Anamnese und der klinischen Beurteilung durch GynäkologInnen. Die Entscheidung für oder gegen einen solchen Eingriff wird unter Berücksichtigung aller Faktoren gemeinsam mit der Patientin getroffen!

Nachsorge und Heilung

Nach der Konisation benötigt die Patientin etwas Zeit zur Genesung. Es können leichte Blutungen auftreten, die normalerweise innerhalb weniger Tage nachlassen. Körperliche Anstrengungen sollten für einige Wochen vermieden werden, um eine vollständige Heilung zu ermöglichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Konisation das Risiko einer Frühgeburt in späteren Schwangerschaften erhöhen kann. Daher sollten Frauen nach dem Eingriff engmaschige gynäkologische Untersuchungen und eine gute Schwangerschaftsvorsorge erhalten.

Wenn man Bedenken bezüglich HPV oder auffälliger Zellveränderungen hat, sollte man dringend einen Termin mit einem/r Gynäkologen/in vereinbaren, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten. Frühe Intervention kann Leben retten!

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