PDA bei der Geburt: Vorteile, Risiken und Auswirkungen auf den Körper

Die Geburt ist ein natürlicher, aber auch ein sehr komplexer Prozess, der individuell und einzigartig erlebt wird. Heute können Schwangere sich selbst entscheiden, wie sie ihr Kind auf die Welt begleiten möchten: Dabei stehen verschiedene Möglichkeiten und Alternativen zur Verfügung. Wichtig zu erwähnen ist, dass es bei dieser Erfahrung keinen eindeutigen Weg zu einer “richtigen” oder “falschen” Geburt gibt.

Für jede Situation gibt es heute eine Reihe von sowohl medizinischen als auch holistischen Unterstützungsmöglichkeiten, die unterschiedlichen Vorlieben und Vorstellungen entsprechen und im Notfall auch angewendet werden können.

Bevor man sich für eine bestimmte Art der Geburt entscheidet, ist es sinnvoll, sich nach allen Vor- und Nachteilen zu erkundigen sowie mögliche Konsequenzen dieser Entscheidung zu erfahren.

In diesem Beitrag gehen wir auf die Periduralanästhesie (kurz PDA genannt) ein: welche Vor- und Nachteile am häufigsten auftreten sowie welche Risiken diese Art von Anästhesie nach sich ziehen kann.

 

 

PDA: Vorteile der Periduralanästhesie bei der Geburt

  • PDA lindert deutlich Geburtsschmerzen. Als eine lokale minimal-invasive Anästhesie betäubt sie die Nervenregionen im gesamten Bauch- und Beckenbodenbereich und lässt die Wehen und die Zeit nach der Entbindung mit erheblich weniger Schmerzen erleben.
  • PDA setzt relativ schnell ein (ca.20 min) und ist sicher für die Mutter und ihr Baby.
  • Die Dosierung kann so eingestellt werden, dass die Wehen noch spürbar, aber nicht so schmerzhaft sind. Dies ermöglicht der Schwangeren, die Entbindung ohne unerträgliche Schmerzen zu spüren und vollständig diesen Prozess “abzuschließen” bzw. in ihre neue Rolle auch auf der physischen Ebene einzutreten.
  • Wenn es während der Geburt zu einem ungeplanten Kaiserschnitt kommt, kann die Dosis durch den Katheter ohne Probleme entsprechend erhöht werden.
  • Die angewandten Medikamente wirken sich nicht negativ auf Vitalfunktionen des Babys aus, was bei anderen Schmerzmitteln, wie Opiaten der Fall ist.
  • Im Notfall oder im Fall einer dringenden medizinischen Intervention (z.B. Sectio) kann bereits eingesetzte PDA wegen ihrer betäubenden Wirkung von Vorteil sein.
  • PDA wirkt blutdrucksenkend, dies kann je nach Ausgangssituation von Vorteil und von Nachteil sein: z.B. die blutdrucksenkende Wirkung von PDA kann bei Risikoschwangerschaften von Vorteil sein.
  • PDA fördert die Durchblutung der Plazenta, d.h. das Kind wird während der Geburt mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff gut versorgt.

PDA Nachteile und Risiken

PDA impliziert eine Reihe von anderen Interventionen, d.h. wenn man sich für diese Art von Anästhesie entscheidet, bekommt man “automatisch” andere begleitende Prozeduren aufgrund der bereits erfolgten Anwendung von Epiduralanästhesie

Welche Prozeduren Periduralanästhesie begleiten können?

  • Einführung des Blasenkatheters, weil man wegen Betäubung keinen Harndrang verspüren bzw. die Blasenentleerung nicht mehr kontrollieren kann.
  • Wegen der Anwendung von PDA können die Wehen sich häufig verlangsamen, da PDA die Freisetzung von natürlichen Hormonen (Oxytocin, Endorphine,…) für die Geburt verhindert. Dies kann öfter zu Pitocin Anwendung führen. Pitocin ist eine synthetische Version von Oxytocin: Es “stimuliert” die Kontraktionen, welche aber deutlich stärker einsetzen als die, die von Natur aus gegeben sind.

Infolgedessen könnte man eine höhere Dosis von PDA aufgrund von stärkeren Kontraktionen brauchen. Eine höhere Dosierung kann die betäubende Wirkung auch auf die Beine und Füße ausdehnen, d.h. dass die Schwangere noch einige Zeit nicht mehr gehen kann.

Wie früher erwähnt: PDA wirkt blutdrucksenkend und kann dadurch eine mangelnde Sauerstoffversorgung während der Wehen verursachen. Um dies auszugleichen, könnten intravenöse Flüssigkeiten oder externe Sauerstoffversorgung ins Spiel kommen.

Der Geburtsvorgang mit PDA kann auch von Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel begleitet werden.

Auch die Anwendung von Geburtszangen oder Saugglocken bei PDA kann nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Aus welchen Gründen wird der Einsatz von PDA empfohlen?

∙ Erkrankungen der Mutter wie Bluthochdruck, Asthma, Herzerkrankungen, Diabetes, Epilepsie, Erkrankungen der Schilddrüse, Stoffwechselerkrankungen
∙ Mehrlingsschwangerschaften
∙ Schwere Komplikationen bei vorheriger Geburt
∙ Erstgebärende über 35 Jahren und Minderjährige
∙ Drohende Frühgeburt (vorzeitige Wehentätigkeit, vorzeitige Öffnung/Verkürzung des Muttermundes) oder bei Fehl-, Früh- und/oder Totgeburten in der Vergangenheit
∙ Fehllage des Kindes, die lebensgefährlich sein kann
∙ bei Operationen während der Schwangerschaft
∙ Infektionen in der Schwangerschaft (Röteln, Toxoplasmose, Ringelröteln, Varizellen)
∙ Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie)
∙ Blutgruppenunverträglichkeit (Antikörper im mütterlichen Blut)
∙ Auffallende Ergebnisse in der kindlichen Ultraschalluntersuchung
∙ Nierenbeckenentzündung
∙ Blutungen
∙ Überschreitung des Geburtstermins

 

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