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Schmerztherapie und spezielle Anästhesie
Schmerzen können das Leben erheblich beeinträchtigen und die Lebensqualität drastisch reduzieren. Für viele Menschen sind sie alltägliche Begleiter, sei es durch Verletzungen, chronische Erkrankungen, Tumorerkrankungen oder nach operativen Eingriffen, die nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern auch die mentale Verfassung beeinflussen.
In der modernen Medizin gibt es jedoch innovative Ansätze zur Schmerztherapie und speziellen Anästhesie, die es ermöglichen, Schmerzen gezielt zu lindern und den PatientInnen eine bessere Lebensqualität zu bieten. Dabei geht es nicht nur um die kurzfristige Schmerzlinderung, sondern auch um die Prävention von chronischen Schmerzzuständen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie mehr über die modernen Entwicklungen und Techniken in der Schmerztherapie und Anästhesie sowie über ihre Anwendungen.
Unser Schmerzambulanz Spektrum in Wien:
• Moderne Schmerztherapie-Optionen
• Anästhesie und ihre Anwendung
• Schmerztherapie bei gynäkologischen Eingriffen
• Schmerztherapie bei gynäkologischen Erkrankungen
• Schmerztherapie bei der Geburt
• Schmerztherapie bei akuten, chronischen und komplexen Schmerzen
• Schmerztherapie bei Tumoren
Nehmen Sie gerne Kontakt zu unseren Schmerztherapeuten auf – wir freuen uns, Sie in unserer Wiener Schmerzambulanz zu unterstützen.
Moderne Schmerztherapie-Optionen
• Multimodale Schmerztherapie
Die multimodale Schmerztherapie kombiniert verschiedene Behandlungsansätze, wie Medikamente, Physiotherapie, Psychologische Unterstützung und alternative Therapien, um Schmerzen holistisch aus verschiedenen Perspektiven anzugehen und eine umfassende Linderung zu erreichen.
• Interventionelle Schmerztherapie
Interventionelle Verfahren wie Nervenblockaden, Epidurale Infitrationen und Facetteninjektionen können bei bestimmten Schmerzzuständen eingesetzt werden, um gezielt Schmerzrezeptoren zu blockieren und den Schmerz zu lindern.
Interventionelle Verfahren sind für PatientInnen geeignet, bei denen durch konservative Therapiemaßnahmen keine ausreichende Schmerzreduktion erreicht werden kann, oder die unter gezielter medikamentöser Therapie an erheblichen Nebenwirkungen leiden.
Bei einer Nervenblockade werden bestimmte Nerven, die Schmerzsignale übermitteln, durch die Injektion eines Lokalanästhetikums oder eines entzündungshemmenden Medikaments vorübergehend ausgeschaltet. Dies kann bei neuropathischen Schmerzen oder bei spezifischen Schmerzzuständen angewendet werden.
Epidurale Injektionen werden in den Raum um das Rückenmark eingebracht. Sie kommen häufig bei chronischen Rückenschmerzen oder bei Entzündungen der Nervenwurzeln zum Einsatz, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren.
Facetteninfiltrationen zielen auf die Facettengelenke ab, die die einzelnen Wirbeln miteinander verbinden. Bei verstärkter Arthrose der Facettengelenke oder einer Entzündung kann eine Facetteninfiltration dazu beitragen, die Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern.
Bei Nerven- und Gelenksblockaden können die Strukturen entweder durch Lokalanästhetika oder andere Medikamente beeinflusst, durch Neurolyse langfristig ausgeschaltet werden (Facettengelenks-Blockade, Infiltration des Kreuzdarmbeingelenks, Plexus Coeliacus-Blockade). Mit Radiofrequenztherapie oder Kryoablation ist es möglich, durch Hitze oder Abkühlung bestimmte Nervenstrukturen dauerhaft auszuschalten.
• Neurostimulation
Die Neurostimulation nutzt elektrische Impulse, um Schmerzsignale zu unterbrechen, was besonders bei neuropathischen Schmerzen oder schwer behandelbaren Schmerzzuständen effektiv sein kann.
Neuromodulationsverfahren wie
- Rückenmarksstimulation
- Subcutaneus Target Stimulatio
- Hochfrequente Stimulation
- Dorsal Root Ganglion Stimulation
bieten wir für PatientInnen
- mit chronischen Rückenschmerzen (Rückenschmerzen nach Bandscheibenoperationen, Radikulopathien)
- therapierefraktären neuropathischen Schmerzen (Polyneuropathien, Postzosterneuralgie, Mb.Sudeck)
- und bei Durchblutungsstörungen (periphere arterielle Verschlusskrankheit, Angina Pectoris) an.
3 Arten von Anästhesie und ihre Anwendung
• Lokalanästhesie
Die Lokalanästhesie ermöglicht eine gezielte Betäubung eines begrenzten Bereichs, ohne das Bewusstsein des PatientInnen zu beeinträchtigen. Sie kommt oft bei kleineren Eingriffen zum Einsatz.
• Regionalanästhesie
Die Regionalanästhesie blockiert größere Nerven oder Nervenplexus und betäubt so ganze Körperbereiche, wie z.B. bei einer Spinalanästhesie für eine schmerzfreie Geburt.
• Allgemeinanästhesie
Die Allgemeinanästhesie versetzt die PatientInnen in einen schlafähnlichen Zustand, sodass sie während eines operativen Eingriffs keine Schmerzen verspüren und keine Erinnerung daran haben.
Ein wichtiger Aspekt in der Schmerztherapie und Anästhesie ist die Individualität jeder PatientInnen. Die Behandlung sollte auf die spezifischen Bedürfnisse und Schmerzursachen zugeschnitten sein, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Schmerztherapie bei gynäkologischen Eingriffen
In der Gynäkologie sind verschiedene operative Eingriffe, wie z.B. eine Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) oder eine laparoskopische Chirurgie, häufig notwendig. Für viele Patientinnen können solche Eingriffe mit Ängsten und Schmerzen verbunden sein und Anästhesie ermöglicht, diese Eingriffe problemlos und komfortabel zu gestalten.
Die Regionalanästhesie kann bei bestimmten gynäkologischen Eingriffen eingesetzt werden, um den Unterleib gezielt zu betäuben. Für umfangreichere operative Eingriffe wird häufig die Allgemeinanästhesie angewendet. In unserem Institut bieten wir beide Alternativen an.
Schmerztherapie bei gynäkologischen Erkrankungen
Verschiedene gynäkologische Erkrankungen können schmerzhafte Symptome verursachen, die die Lebensqualität der betroffenen Frauen stark beeinträchtigen. Eine gezielte und effektive Schmerztherapie ist kann dabei helfen, die Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden der PatientInnen zu verbessern.
• Bei Endometriose ist die Schmerztherapie oft multimodal und kann verschiedene Ansätze umfassen:
- Medikamentöse Therapie: Schmerzmedikamente oder hormonelle Verhütungsmittel können dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
- Chirurgische Eingriffe: In selteneren Fällen kann eine operative Entfernung (z.B. Entfernung eines Endometrioseherdes) notwendig sein, um die Schmerzen zu reduzieren.
- Auch Physiotherapie und andere ergänzende Behandlungen werden oft eingesetzt, die die Beschwerden lindern und die Lebensqualität einer Frau verbessern können.
• Uterusmyome sind gutartige Tumore, die sich in der Gebärmutterwand bilden. Je nach Größe und Lage können Uterusmyome schmerzhafte Symptome wie starke Regelblutungen oder Unterleibsschmerzen verursachen. Die Schmerztherapie zielt hier darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die Größe der Myome zu kontrollieren, und bietet folgende Alternativen an:
- Medikamentöse Therapie: Hormonelle Medikamente können eingesetzt werden, um das Wachstum der Myome zu hemmen und die Blutungen zu reduzieren.
- Minimal-invasive Verfahren: Bei symptomatischen Myomen können minimal-invasive Eingriffe wie Myomenukleation oder Myomembolisation erwogen werden, um die Schmerzen zu lindern und die Gebärmutter zu erhalten.
• Pelvische Entzündungskrankheiten (PID) sind Entzündungen im Bereich des weiblichen Beckens, die oft durch sexuell übertragbare Infektionen verursacht sind und zu starken Unterleibsschmerzen führen können. Die Behandlung von Beckenentzündungen erfolgt in der Regel mit Antibiotika, um die Infektion zu bekämpfen und die Entzündung zu reduzieren. Auch schmerzlindernde Medikamente können zur Schmerzlinderung während der Behandlung eingesetzt werden.
Die Schmerztherapie bei gynäkologischen Erkrankungen erfordert eine individuelle Herangehensweise, um die spezifischen Ursachen der Schmerzen gezielt zu behandeln und gleichzeitig die Reproduktionsfähigkeit der Frau zu berücksichtigen.
Schmerztherapie bei der Geburt
Die Geburt ist ein einzigartiges und intensives Erlebnis für die Frau. Einige Frauen entscheiden sich für eine Schmerzlinderung während der Geburt, um die Wehen besser zu bewältigen und das Geburtserlebnis angenehmer wahrzunehmen. Es gibt verschiedene Methoden der Schmerzlinderung, die bei der Geburt zum Einsatz kommen können:
• Peridurale Anästhesie (PDA)
Die PDA ist eine der am häufigsten verwendeten Methoden zur Schmerzlinderung während der Geburt. Sie wird in den unteren Rückenbereich injiziert und betäubt die Nerven, die Schmerzsignale aus der Gebärmutter übermitteln. Dies führt zu einer weitgehenden Schmerzfreiheit während der Wehen und ermöglicht es der Frau, die Geburt bewusst zu erleben, ohne starke Schmerzen zu empfinden. Die PDA kann die Schmerzen effektiv lindern, ohne das Bewusstsein oder die Mobilität der Frau zu beeinträchtigen. In unserem weiteren Blogbeitrag haben wir Vorteile und Nachteile einer PDA erläutert.
• Alternative Schmerztherapie
Neben der PDA gibt es auch alternative Methoden der Schmerzlinderung, die von einigen Frauen bevorzugt sind. Dazu gehören Entspannungstechniken, Atemübungen, Massage, Wassergeburt und Akupunktur. Diese Techniken können dazu beitragen, die Schmerzen zu reduzieren und die Geburtserfahrung insgesamt positiver zu gestalten. Einige Frauen finden in diesen alternativen Ansätzen eine zusätzliche Unterstützung, um mit den Wehen besser umzugehen und sich während der Geburt entspannter zu fühlen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung für eine Schmerzlinderung während der Geburt eine persönliche Wahl ist. Jede Frau empfindet Schmerzen und die Geburt auf ihre eigene Weise. Ein offenes Gespräch mit dem Geburtsteam und eine individuelle Beratung sind entscheidend, um die am besten geeignete Schmerztherapie für die Gebärende zu wählen. Die Hauptpriorität ist es, dass sich die Frau auf dem Weg zur Entbindung ihres Kindes sicher und unterstützt fühlt. Die moderne Medizin bietet vielfältige Möglichkeiten der Schmerzlinderung, die es Frauen ermöglichen, die Geburt auf eine Weise zu erleben, die ihren Bedürfnissen und Vorlieben entspricht.
Schmerztherapie bei akuten, chronischen und komplexen Schmerzen
Schmerztherapie bietet auch viele wirksame Alternativen zur Behandlung von akuten, chronischen und komplexen Schmerzen:
• Akute Schmerzen
Akute Schmerzen entstehen plötzlich und haben oft eine klare Ursache, wie Verletzungen, Operationen oder Entzündungen. Die Schmerztherapie zielt darauf ab, die Schmerzen schnell zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.
- Medikamentöse Schmerztherapie: Bei akuten Schmerzen werden häufig nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder leichte Opioide zur kurzfristigen Schmerzlinderung eingesetzt.
- Lokale Therapien: Je nach Ursache des akuten Schmerzes können lokale Therapien wie Salben, Gele oder Injektionen verwendet werden, um die schmerzende Region direkt zu behandeln.
- Ruhigstellung und Physiotherapie: In einigen Fällen kann es hilfreich sein, die schmerzende Stelle zu schonen oder Physiotherapie zur Stärkung und Stabilisierung der umliegenden Muskulatur einzusetzen.
• Chronische Schmerzen
Chronische Schmerzen halten über einen längeren Zeitraum an und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Sie können verschiedene Ursachen haben, wie z.B. eine degenerative Erkrankung oder Nervenschäden. Die moderne Schmerztherapie bietet folgende Alternativen bei chronischen Schmerzen:
- Multimodale Schmerztherapie: Die Behandlung von chronischen Schmerzen erfordert oft einen ganzheitlichen Ansatz. Eine multimodale Schmerztherapie kombiniert verschiedene Behandlungsansätze wie Medikamente, Physiotherapie, Psychologische Unterstützung und alternative Therapien, um die Schmerzen aus einer holistischen Perspektive anzugehen.
- Interventionelle Verfahren: Bei bestimmten chronischen Schmerzzuständen können interventionelle Verfahren wie Nervenblockaden oder Nervenstimulation eingesetzt werden, um gezielt Schmerzsignale zu unterbrechen.
- Psychologische Unterstützung: Chronische Schmerzen können auch psychische Auswirkungen haben. Eine psychotherapeutische Begleitung kann dabei helfen, Schmerzbewältigungstechniken zu erlernen und den Umgang mit den Schmerzen zu verbessern.
• Komplexe Schmerzsyndrome
Komplexe Schmerzsyndrome, wie das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) oder neuropathische Schmerzen, stellen eine besondere Herausforderung dar. Sie sind oft schwer zu behandeln und erfordern spezielle Ansätze wie spezialisierte Schmerztherapieeinrichtungen, wo Experten für Schmerzmedizin zusammenarbeiten, und Neurostimulation.
Bei spastischen Patienten, welchen mit medikamentösen Maßnahmen nur unzureichend geholfen werden kann (Querschnittlähmung, bei Multiple Sklerose) und bei therapierefraktären Tumorschmerzen, kann eine intrathekale Pumpenimplantation erwogen werden.
Schmerztherapie bei Tumoren
Die Schmerztherapie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Tumorerkrankungen, da Schmerzen bei vielen KrebspatientInnen ein belastendes Symptom sein können. Die Schmerzen können durch den Tumor selbst, durch Metastasen oder durch die Krebstherapie verursacht werden. Es gibt folgende moderne Alternativen der Schmerztherapie:
- Multimodale Schmerztherapie: Die Schmerzbehandlung bei Tumoren erfordert oft eine multimodale Herangehensweise, die verschiedene Behandlungsmethoden kombiniert. Dazu gehören medikamentöse Schmerztherapie, interventionelle Verfahren, physikalische Therapie, psychoonkologische Unterstützung und alternative Ansätze wie Akupunktur oder Entspannungstechniken. Die individuelle Anpassung der Therapie an den PatientInnen und die jeweilige Schmerzursache sind hierbei von großer Bedeutung.
- Medikamentöse Schmerztherapie: Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Opioide oder andere Analgetika können je nach Schmerzintensität und -ursache eingesetzt werden. Ziel ist es, die Schmerzen zu kontrollieren und die Nebenwirkungen der Medikamente möglichst gering zu halten.
- Interventionelle Schmerztherapie: Bei Schmerzen aufgrund von Tumoren oder Metastasen können interventionelle Verfahren wie Nervenblockaden oder neuroablative Verfahren erwogen werden, um gezielt Schmerzrezeptoren zu beeinflussen oder schmerzleitende Nerven auszuschalten.
- Palliative Schmerztherapie: In fortgeschrittenen Stadien von Krebserkrankungen, wenn eine Heilung kaum möglich ist, steht die palliative Schmerztherapie im Vordergrund. Palliativmediziner und SchmerztherapeutInnen arbeiten eng zusammen, um ein individuelles Schmerzmanagement zu entwickeln.
- Berücksichtigung der Nebenwirkungen der Krebstherapie: Manche Krebstherapien wie Chemotherapie, Bestrahlung oder Immuntherapie können Schmerzen verursachen. Die Schmerztherapie muss daher auch die Nebenwirkungen der Krebsbehandlung berücksichtigen und eine optimale Balance zwischen Schmerzlinderung und Behandlungseffektivität finden.
Die Schmerztherapie bei Tumoren ist ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Krebsbehandlung und sollte immer in enger Zusammenarbeit mit dem onkologischen Behandlungsteam erfolgen. Die individuelle Anpassung der Therapie an die Bedürfnisse und den Gesundheitszustand des PatientInnen ist von entscheidender Bedeutung, um eine bestmögliche Schmerzlinderung zu erreichen.
Schmerzambulanz Wien Termin
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