Ein ständig geschwollenes Gesicht am Morgen ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es dem Körper nicht gut geht. Die Ursachen von Wassereinlagerungen sind viel tiefgründiger als salziges Essen oder zu viel Alkohol am Abend zuvor. Wir haben 9 häufige Ursachen für Wassereinlagerungen gesammelt und ausführlich erklärt.
1.Besimmte Erkrankungen
Wassereinlagerungen können bei folgenden Krankheiten auftreten:
- Allergien
- Krampfadern und Thrombose
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen v.a. Bluthochdruck
- Stoffwechselstörungen v.a. Diabetes mellitus
- Erkrankungen der Schilddrüse v.a. Hypothyreose, Hyperthyreose
- Erkrankungen der Nebennieren
- Adipositas
- Arthritis
Ein wichtiges Indiz: sind Ihre Füße oder Beine nach 24 Stunden immer noch geschwollen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Sind die Venen die Ursache oder besteht ein Thrombose Verdacht, sollte schnell gehandelt werden.
2. Gestörter Schlafrhythmus
Im Zeitraum von 22:00 bis 02:00 wird aktiv Melatonin im Körper produziert – ein wichtiges Hormon, welches den zirkadianen Rhythmus, den Blutdruck und den Hormonspiegel reguliert und das reibungslose Funktionieren des Immunsystems beeinflusst.
Es spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Produktion des Glückshormons, Serotonins, und des Wachstumshormons, Somatropins, welches bei Erwachsenen für die Zellerneuerung verantwortlich ist.
Wer zu spät zu Bett geht, erschwert es dem Körper, sich vollständig zu erholen, was im Endeffekt das ordentliche Funktionieren aller Systeme beeinträchtigt.
3.Muskuläre Verspannungen, Rückenprobleme
Die Wirbelsäule ist unsere Stütze. Von den Fersen bis zum Kopf erstrecken sich Faszien entlang des Körpers. Bei Skoliose, Fehlstellungen des Beckens, Verschiebungen im Rücken und auch durch einen sitzenden Lebensstil entstehen muskuläre Verspannungen, die enorme Auswirkungen auf den gesamten Körper haben.
Dies führt zu Lageveränderungen von Kopf, Kiefer, Hals, Brustbereich und sogar inneren Organen, was ihr ordentliches Funktionieren erschwert. Somit verändert sich auch unser Aussehen – Ödeme, vorzeitige Falten, Doppelkinn, Tränensäcke. All dies sind äußere Folgen von inneren Veränderungen.
4.Falsche Schlafposition
Wir verbringen etwa 8 Stunden im Schlaf pro Nacht. Bei einer falschen Schlafposition verdreht sich das Becken. Durch die Torsionen entstehen Muskelverspannungen, Krümmungen der Wirbelsäule und es entwickeln sich Fehlstellungen des Beckens.
Um dies zu vermeiden, ist es am besten, auf dem Rücken oder auf der Seite zu schlafen, wobei Arme und Beine um die Kissen geschlungen sind. Solche Schlafpositionen lösen die Spannung im Rücken und helfen dem Körper sich im Schlaf vollständig zu erholen.
5.Lymphstau
Unser Aussehen wird stark von Funktionsstörungen des Lymphsystems beeinflusst. Das lymphatische System spielt eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel und reguliert den Wasserhaushalt im Körper. Die darin zirkulierende Lymphe ist eine wichtige Flüssigkeit, die dem Körper hilft, nützliche Nährstoffe zu bekommen und unnötige zu entsorgen.
Das Lymphsystem nutzt die rhythmischen Kontraktionen der glatten Muskulatur, um die Lymphe durch die Lymphgefäße zu transportieren. Bleiben immer mehr Muskelgruppen für längere Zeit verspannt, wird es für die Lymphe immer schwieriger, die Lymphknotenstationen zu erreichen bzw. freier durch den gesamten Körper zu fließen.
Somit entsteht der Lymphstau – der sog. Wassereinlagerungen, die man gerne loswerden möchte, verursacht. Jegliche Methoden zur Entwässerung des Körpers sind in diesem Fall ineffizient und sogar gefährlich.
Wichtig ist es hier, die Arbeit des Lymphsystems wiederherzustellen, da es von Natur aus darauf ausgelegt ist, überschüssige Flüssigkeit selbst aus dem Körper zu entsorgen.
6.Ernährung
Wassereinlagerungen werden nicht nur durch Konsum von salzigen Lebensmitteln verursacht, sondern eher durch den Natriumgehalt in der Ernährung, der oft den Bedarf des Körpers übersteigt.
Salz und Natrium sind für unseren Körper wichtig: In der richtigen Menge (5-6g) hilft Salz unseren Nerven und Muskeln richtig zu funktionieren und kontrolliert den Blutdruck.
Natrium ist für den Säure-Basen-Haushalt, reibungslose Muskelkontraktionen, die Verarbeitung von Nervenimpulsen und Homöostase mitverantwortlich.
Eine entscheidende Rolle spielt hier die Menge. Die maximal empfohlene Menge beträgt etwa 2000-2300 mg Natrium pro Tag, was 5-6 g Salz entspricht.
Salziges Essen ist reich an Natrium. Es wird aber von einem gesunden Körper leicht aufgenommen, solange die empfohlene Natriummenge nicht überschritten wird. Natrium ist auch in vielen, nicht unbedingt salzigen Lebensmitteln enthalten.
7.Schwangerschaft
Schwangerschaft und Geburt bringen körperliche Veränderungen mit sich, die später das physische Wohlbefinden beeinflussen können. Um starke Veränderungen des Beckens vorzubeugen, kann man sich bereits vor und während der Schwangerschaft um das Becken und die Wirbelsäule kümmern. Auch Massagen und leichte Übungen zur Lymphdrainage helfen, Ödeme während der Schwangerschaft zu lindern.
In der späteren Schwangerschaft verändert sich auch die gewöhnliche Schlafposition und es wird schwieriger, gleichzeitig eine bequeme und „richtige“ Position zu finden. Einer der Möglichkeiten, den Schlaf zu verbessern ist es, sich ein u-förmiges Schwangerschaftskissen zu besorgen.
8.Rasche Lebensumstellungen und Stress
Auch Stress kann eine der indirekten Ursachen für Wassereinlagerungen sein. Es gibt einen wissentlichen Zusammenhang zwischen emotionalem und physischem Stress.
Laut Wilhelm Reich*, kann jede von unseren Erfahrungen einen “Muskelpanzer” bilden, deren Aufgabe bzw. “Schutzfunktion” es ist, die Erscheinung negativer Erfahrungen einzudämmen. Wenn wir uns einem starken Druck aussetzen, reagiert unser Körper entsprechend darauf.
*Wilhelm Reich ist ein austroamerikanischer Arzt, Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Begründer der körperorientierten Psychotherapie
9.Krampfadern
Der durch die Krampfadern entstandene Blutstau in den Venen führt zu Gewebeschwellungen, bei denen Wasser in den Beinen eingelagert wird. Die Beine werden schwer und sind sichtbar geschwollen, Betroffene beschreiben diesen Zustand meist mit „schweren Beinen“. Auch bei einer Venenschwäche kann es zu dem genannten Symptom kommen, man spricht dann von einem Phlebödem. Da hierbei auch mit langfristigen schwerwiegenden Folgen zu rechnen ist, wie z.B. Entzündungen oder offene Stellen, sollte so früh wie möglich gegengesteuert werden.
Was kann man gegen Wassereinlagerungen tun?
– Den gesunden Schlafrhythmus wiederherstellen
– Auf die Gesundheit des Rückens und des Beckens aufpassen
– Die richtige Schlafposition üben
– Muskelverspannungen lösen und bewusst Muskel entspannen
– Einen Masseur besuchen oder sich Übungen zur Selbstmassage für einen besseren Lymphfluss aneignen
– Stress reduzieren
– Magnesium ausprobieren
– Sich an einen gesunden Lebensstil halten
– Regelmäßig Check-Ups machen lassen und eventuelle Gesundheitsprobleme nicht ignorieren
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