Verhüten mit Kondom: Tipps und häufige Fehler

Kondome sind eine der gängigsten Verhütungsmethoden, die viele Vorteile hat:
∙ geringe Vorbereitung
∙ keine Wartezeit
∙ senkt das Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken
∙ kein Eingriff ins Körpergeschehen
∙ preiswert und leicht verfügbar

Jedoch können die Anwendungsfehler und Fehlvorstellungen einem angenehmen Erlebnis im Wege stehen. Zum Weltverhütungstag haben wir einige Mythen zur Kondomanwendung gesammelt und ausführlich erklärt.

„Zwei Kondome übereinander zu ziehen, macht den Sex sicherer.“

Stimmt nicht: Im Gegenteil können die Kondome durch Reibung leichter gerissen werden. Bei der Herstellung eines Kondoms werden mindestens zwei Latexschichten verwendet, die vollständig vom Eindringen von Partikeln schützen. Bei richtiger Anwendung schützt ein Kondom zu 99%.

„Bei der Verwendung von Kondomen sollte man wasserlösliche und fettfreie Gleitmittel benutzen.“

Stimmt! Gleitmittel, die auf Öl basieren, z. B. Vaseline, Baby- oder Massageöle, greifen das Material des Kondoms an und dadurch beeinträchtigen seine Schutzfunktion, was eben zu Lücken im Kondom führen kann. Im Vorteil lassen sich wasserlösliche Gleitmittel sich besser auswaschen und hinterlassen keine Flecken.

„Abgelaufene Kondome sind nicht mehr verwendbar.“

Stimmt: Bei der Verwendung von abgelaufenen Kondomen ist kein zuverlässiger Schutz gegeben: mit der Zeit wird das Material dünner und poröser und dadurch kann es leichter reißen. Die durchschnittliche Haltbarkeit von Kondomen beträgt etwa 4–5 Jahre. Starke Hitze und direkte Sonneneinstrahlung können die Haltbarkeit von Präservativen verkürzen. Wenn die Kondome bereits abgelaufen sind, ist es sicherer, frische Kondome zu besorgen sowie sie richtig aufzubewahren.

„Das Kondom sollte vollständig über den Penis gezogen werden.“

Stimmt nicht ganz: Beim Abrollen sollte man den Raum an der Spitze für Ejakulat lassen. Wichtig ist, dass keine Luft in der Spitze verbleibt, um dem Zerplatzen des Kondoms vorzubeugen. Um die Luft aus der Spitze zu entlasten, haltet mit Daumen und Zeigefinger das Reservoir an der Spitze fest und rollt das Kondom her ab.

„Wenn das Kondom verkehrt herum angezogen wurde, sollte man ein neues verwenden.“

Stimmt: Wenn das Kondom von der falschen Seite abgerollt wurde, kann die Samenflüssigkeit bereits in die Spitze gelangen. In diesem Fall sollte man das Kondom entsorgen und ein neues verwenden. So könnt Ihr es vor dem Anziehen überprüfen: wenn das Röllchen am Ende des Kondoms nach außen steht, ist es dann die richtige Seite!

„Alle Kondome schützen gleich.“

Stimmt nicht: Seit den 90er Jahren gibt es eine europäische Norm für Kondome. Diese betrifft nicht nur die Länge und die Stärke für bestimmte Größen, sondern auch das Volumen und die Qualität von Präservativen. Vor dem Kauf sollte man das CE-Prüfsiegel auf der Verpackung überprüfen: wenn es vorhanden ist, bedeutet es, dass die Kondome vorgeschrieben Normen entsprechen und zuverlässige Sicherheit bis zum Ablaufdatum gewährleisten.

„Size doesn’t matter.“

Stimmt nicht: Wenn das Kondom zu groß oder zu klein ist, kann es leichter abrutschen oder reißen. Wie findet man die richtige Größe? Hier ist die Breite entscheidend: mit einem Maßband sollte man die dickste Stelle des erigierten Penis abmessen und diesen Umfang halbieren. Kondome gibt es in verschiedenen Größen von 47 bis 69 je nach Umfang. Auf den meisten Verpackungen gibt es eine Größentabelle, die Euch bei der Auswahl unterstützen kann. Alternativ kann man die passende Größe auch online berechnen. Manche Hersteller empfehlen, eine Größe kleiner oder größer auszuprobieren, um die ideale Passform zu finden.

Ihre persönliche Verhütungsberatung können Sie bei SANTÉ FEMME unter +43 1 394 17 17 oder über die Online-Terminvereinbarung buchen.